16:08 BAUPROJEKTE

Uri: Meiental AG erhält Wasserkraft-Konzession

Geschrieben von: Stefan Schmid (sts)
Teaserbild-Quelle: Maschinenfabrik Oerlikon, MFO

Der Urner Landrat hat der Kraftwerk Meiental AG die Konzession für die Nutzung der Wasserkraft am Unterlauf der Meienreuss erteilt. Das Parlament folgte bei der Zusammensetzung des Aktionariats und deren Anteile dem Antrag der landrätlichen Baukommission. Pläne für den Bau des Kleinkraftwerks gibt es schon lange. Inzwischen wurde das Projekt redimensioniert.

Der Urner Landrat hat der Kraftwerk Meiental AG die Konzession für die Nutzung der Wasserkraft am Unterlauf der Meienreuss erteilt. Die EWA-Energie Uri wird an der Meiental AG mit 50 Prozent, der Kanton Uri mit 23 Prozent und die Korporation Uri mit 7 Prozent beteiligt sein. Den Centralschweizerischen Kraftwerke (CKW) verbleiben maximal 20 Prozent. Der Landrat folgte in der Session somit dem Antrag der landrätliche Baukommission. Weiter soll die Gemeinde Wassen die Möglichkeit erhalten, eine Beteiligung von 5 Prozent zu erwerben. Im Konzessionsentwurf war noch vorgesehen, dass die CKW 45 Prozent der Anteile an der Kraftwerk Meiental AG erhält, während auf die EWA-Energie Uri 25 Prozent, den Kanton Uri 23 Prozent und die Korporation Uri sieben Prozent entfallen sollten.

Strom für 6900 Haushalte

Das Kraftwerk Meiental soll auf dem Gemeindegebiet von Wassen zu liegen kommen und dereinst jährlich rund 32 GWh Strom produzieren, was dem jährlichen Bedarf an elektrischer Energie von zirka 6900 Haushalten entspricht. Für das neue Kraftwerk sind Investitionen von 37 Millionen Franken geplant. Durch das Wasserbauprojekt rechnen Kanton und Korporation pro Jahr mit Einnahmen von rund 510'000 Franken aus Wasserzinsen sowie eine einmalige Konzessionsgebühr von rund 780000 Franken, wie es im Bericht und Antrag des Regierungsrats hiess. Der Kanton geht von einer jährlichen Dividende von rund 127000 Franken.

Neues Kraftwerk oder Ausbau bestehender Anlagen

Die Debatte im Landrat entzündete sich entlang bekannter Argumentationslinien. Beim Wasserbauprojekt handle es sich um einen wertvollen Beitrag zur Stromerzeugung, was im Einklang mit der Energiestrategie des Kantons stehe. Die Opposition sah einen Eingriff in die Natur, zumal sich erneuerbare Energien auch mittels Erweiterungen von Speicherseen oder Photovoltaikanlagen auf Gebäuden fördern lasse. Bei der Schlussabstimmung stimmte der Landrat den acht Anträgen jedoch grossmehrheitlich zu.

Kraftwerk Wassen im Meiental

Quelle: CKW

Die Zentrale des Kraftwerks Meiental wird angrenzend an bestehende Infrastruktur des Kraftwerks Wassen gebaut.

Die Umweltverbände WWF und Pro Natura lehnten das Vorhaben ab und reichten 2018 eine Einsprache ein mit der Begründung, dass die Meienreuss eine Gewässerperle sei und ein weiteres Kraftwerk nicht nötig sei. Der Ausbau der Wasserkraft im Kanton Uri lasse sich auch mit einer Erhöhung des Staudamms beim Göscheneralpsees ermöglichen, votierten die Verbände damals. Der Urner Regierungsrat hat die Einsprache der Umweltverbände jedoch am 5. Juli abgewiesen.

Redimensionierung des ursprünglichen Projekts

Die CKW plant seit längerem ein Kraftwerk im Meiental. Ein erstes Projekt reichte sie 2008 ein. Dieses umfasste noch drei Kraftwerkstufen, während das aktuelle noch deren zwei hat. Auf die Nutzung des Oberlaufs der Meienreuss sowie der alpinen Seitengewässer wird demnach verzichtet. 2018 reichte das Unternehmen für das Projekt ein Gesuch zur Erneuerung der Konzession von 1944 für die Nutzung der Meienreuss ein. (sda/mgt/sts)

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Redaktor Baublatt

Seine Spezialgebiete sind wirtschaftliche Zusammenhänge, die Digitalisierung von Bauverfahren sowie Produkte und Dienstleistungen von Startup-Unternehmen.

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