Territoire Charlevoix: Übernachten in Holzhütten im Wald
Im Waldesdickicht eines kanadischen Biosphärenreservats laden fünf kleine Holzhäuser und Campingplattformen zum Übernachten. Die Architekten vom Atelier L’Abri, aus deren Feder die Anlage stammt, sahen die grösste Herausforderung im «fragilen Gleichgewicht zwischen Natur und Architektur».
Quelle: Raphaël Thibodeau
Die Hütten stehen auf Pfählen und sind so ausgerichtet, dass sie einen Panoramablick bieten.
Die Region Charlesvoix liegt etwa 80 Kilometer östlich von Québec, im Süden grenzt sie ans Ufer des Sankt-Lorenzstroms. Geprägt von Wattlandschaften, Sümpfen, Gebirgstundren und ausgedehnten Misch- und Nadelwäldern ist Charlesvoix 1988 zum Unesco-Biosphärenreservat erklärt worden. Für das abgeschiedene Gebiet im Landesinnern, zwischen La Malbaie und Baie-Saint-Paul, hat das Atelier L’Abri aus Montréal mit «Territoire Charlevoix» Übernachtungsmöglichkeiten entworfen: Fünf kleine Holzbauten auf Pfählen, die dafür sorgen sollen, dass der Waldboden möglichst nicht in Mitleidenschaft gezogen wird.
Fragiles Gleichgewicht zwischen Natur und Architektur
«Die grösste Herausforderung bei einem solchen Projekt liegen im fragilen Gleichgewicht zwischen Natur und Architektur», schreiben die Architekten dazu. «Die einfachen, mit beschränkten Mitteln errichteten Bauten bringen uns zum Kern unserer Bedürfnisse zurück und bieten gleichzeitig eine einmalige Gelegenheit, uns wieder mit der Natur verbinden. Und sie ermutigen, unser Verhältnis zum Bauen zu überdenken.»
Wer ein solches Häuschen bucht, kann ins Dickicht des Waldes eintauchen und gleichzeitig Dank grosszügigen Fensterfronten den Panoramablick auf die Landschaft bewundern, und ebenso sowohl den Sonnenunter- als auch den Sonnenaufgang. Im Innern sind abgesehen vom Ofen praktisch sämtliche Möbel – Küchenzeile, Sitzgelegenheiten, Tisch und Betten – direkt eingebaut. Sie sind so angelegt, dass maximal drei Personen in den Hütten schlafen können. Der Schlaf- und der Wohn- respektive Essbereich werden über unterschiedliche Ebenen voneinander abgegrenzt. Ausserdem verfügt jedes Häuschen über eine Terrasse mit einem überdachten Essbereich inklusive eines Tisches und einer Bank.
Panoramahütte und Campingplattformen
Ebenfalls Teil der Anlage sind Holzplattformen, auf denen campiert werden kann, und eine grössere Panoramahütte mit einer gemeinschaftlichen Kochnische. Zudem gehört noch ein Empfangsgebäude Teil mit einer Buvette, einen Speieseraum im Innern und einer langgezogenen Terrasse dazu. In der Nähe befinden sich zudem das Sanitärgebäude mit Duschen und Toiletten. (mai)
Quelle: Raphaël Thibodeau
Beinahe verwunschene Pfade führen zu den Hütten.
Quelle: Raphaël Thibodeau
Wohn- und Schlafbereich befinden sich auf unterschiedlichen Ebenen.
Quelle: Raphaël Thibodeau
Stufen unterteilen die Hütten in einzelne Bereiche.
Quelle: Raphaël Thibodeau
DIe Inneneinrichtung besteht vollkommen aus Holz.
Quelle: Raphaël Thibodeau
Die Hütten sind so angelegt, dass noch ein drittes Bett Platz hat.
Quelle: Raphaël Thibodeau
Ein Ofen gehört ebenfalls zur Einrichtung. Er ist mehr oder weniger das einzige Möbel, das nicht direkt eingebaut ist.
Quelle: Raphaël Thibodeau
Blick vom Balkon in den Wald.
Quelle: Raphaël Thibodeau
In den Hütten kann ganzjährige übernachtet werden.
Quelle: Raphaël Thibodeau
Die leicht schräge Fensterfront sorgt für die perfekte Aussicht.
Quelle: Raphaël Thibodeau
Die Hütten befinden sich mitten im Wald.
Quelle: Raphaël Thibodeau
Die Hütten verfügen über einen überdachten Balkon.
Quelle: Hütte Raphaël Thibodeau
Eine Aussichtsplattform mit einer Kochnische im Innern gehört ebenfalls zum Territoire Charlevoix.
Quelle: Raphaël Thibodeau
Aussichtsplattform mit Weitsicht.
Quelle: Raphaël Thibodeau
Im Empfangsgebäude ist auch eine Buvette untergebracht.