09:45 BAUPROJEKTE

Staudamm auf Göscheneralp soll um 15 Meter erhöht werden

Teaserbild-Quelle: zvg, Kraftwerk Göschenen AG

Die Kraftwerk Göschenen AG startet ein Vorprojekt, um die Machbarkeit einer Erhöhung des Staudamms am Göscheneralpsee um 15 Meter zu prüfen. Mit der Erhöhung würde sich der Speicherinhalt des Sees um 28 Prozent vergrössern.

Erhöhung Damm Göscheneralpsee

Quelle: zvg, Kraftwerk Göschenen AG

Die Kraftwerk Göschenen AG startet ein Vorprojekt, um die technischen, ökologischen, rechtlichen, politischen und wirtschaftlichen Aspekte einer Dammerhöhung um 15 Meter im Detail zu prüfen.

Wie die Kraftwerk Göschenen AG (KWG) am Donnerstag mitteilte, hat sie unter Führung der CKW in Zusammenarbeit mit Experten der Axpo, SBB sowie externen Dienstleistern bereits eine Studie erarbeiten lassen, die die Umsetzbarkeit einer Dammerhöhung um acht, zehn oder 15 Meter beurteilt. Dabei seien Aspekte wie Technik, Umwelt, Recht, Politik und Wirtschaftlichkeit berücksichtigt worden.

«Aus wirtschaftlicher Sicht steht die 15-Meter-Variante für eine vertiefte Prüfung im Vordergrund», wird Thomas Reithofer, Verwaltungsratspräsident der KWG, in der Mitteilung zitiert. Selbst unter Berücksichtigung einer Förderung von 60 Prozent der anrechenbaren Investitionen bleibe das Projekt wirtschaftlich aber «äusserst herausfordernd».

Voraussetzungen für eine erfolgreiche Umsetzung des Projekts sind laut Reithofer neben den Investitionsbeiträgen auch eine verbindliche Restwertvereinbarung mit den Konzessionsgebern sowie eine Anpassung der Unterliegerbeiträge der Kraftwerke Wassen und Amsteg. Letztere würden von einer Dammerhöhung und einer Verlagerung der Produktion in die Wintermonate auch profitieren.

Vorprojekt prüft Machbarkeit der Dammerhöhung

Die KWG unterstützt gemäss Mitteilung die Idee der Dammerhöhung, sofern die technische und wirtschaftliche Machbarkeit nachgewiesen werden kann. Das nun startende Vorprojekt werde hierzu weitere Aufschlüsse geben. Dabei werden unter anderem auch Aspekte zur Ökologie und Ersatzmassnahmen, zur Restwertvereinbarung sowie zur Verfahrensklärung erarbeitet.

Darüber hinaus untersucht die KWG auch technische Aspekte, unter anderem die möglichen Auswirkungen und Massnahmen gegen Verlandungen aufgrund von Rückstau in den Wasserzuleitungen Voralp und Tiefenbach, die Prüfung der Funktions- und Tragsicherheit entlang des Triebwasserweges sowie eine Variantenstudie für die nötigen Anpassungen am Wasserschloss.

Göscheneralp

Quelle: zvg, Kraftwerk Göschenen AG

Konkret würde sich mit der Dammerhöhung um 15 Meter der Speicherinhalt des Göscheneralpsees um 28 Prozent vergrössern.

Speicherinhalt wäre um 28 Prozent grösser

Die Erhöhung des Staudamms auf der Göscheneralp gehört zu den 15 prioritär zu realisierenden Projekten der Abschlusserklärung des runden Tischs Wasserkraft. Auf Einladung der damaligen Bundesrätin Simonetta Sommaruga hatten Vertreter wichtiger Akteure im Bereich der Wasserkraft und Umweltverbände 2021 eine Erklärung zum Ausbau der Wasserkraft unterzeichnet.

Mit einer Staudammerhöhung könne zwar nur geringfügig mehr Energie produziert werden, heisst es weiter. Dafür liesse sich die Produktion aber verstärkt vom Sommer- ins Winterhalbjahr verschieben. Denn dank dem grösseren Stausee könne mehr Wasser für den Winter gespeichert werden, welches heute bereits im Sommer zur Produktion gebraucht werden muss, weil der Stausee ansonsten voll wäre.

Damit würde die Dammerhöhung direkt die Verorgungssicherheit der Schweiz im Winter stärken, hält die KWG fest. Konkret würde sich mit der Erhöhung um 15 Meter der Speicherinhalt des Göscheneralpsees um 28 Prozent vergrössern. Damit könne eine Winterumlagerung von rund 60 GWh in der gesamten Reusskaskade erzielt werden.

«Mit dem Vorprojekt wollen wir eine Basis legen, um einen fundierten Entscheid für die Erhöhung des Dammes auf der Göscheneralp treffen zu können», so Thomas Reithofer. Frühester Baustart wäre 2026, die KWG rechnet mit einer Bauzeit von vier bis fünf Jahren. (mgt/pb)


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