Städtebauliche Studie «Volta Nord» in Basel: Ideen für St. Johann
Mit einem Studienauftrag im selektiven Verfahren suchte der Kanton Basel-Stadt für das Gebiet «Volta Nord» städtebauliche Konzepte. Sie sollen das Quartier St. Johann im Nordwesten des Stadtgebiets hinsichtlich Bebauungsstruktur, Nutzungsanordnung und Freiraumgestaltung ergänzen und gleichzeitig auf die spezifische Situation auf dem Areal reagieren. Es ist eine abwechslungsreiche urbane Dichte zu erwarten.
Quelle: Team jessenvollenweider/Stauffer Rösch
Das Gebäude auf dem Baufeld 5 grenzt an die Elsässerstrasse und hat für «Volta Nord» eine Portalfunktion.
Das Quartier St. Johann wird auf dem «a» betont und von den Ansässigen «Santihans» genannt. Der Name geht auf eine spurlos verschwundene Niederlassung des Johanniterordens zurück, die einst vor den Toren der Stadt nahe der Strasse ins Elsass bestand. Die weitgehend ebene Weide- und Wiesenlandschaft ausserhalb der Befestigungsanlagen wurde im späteren 19.Jahrhundert durch neue Strassenzüge erschlossen. Viele Industrie- und öffentliche Infrastrukturbetriebe siedelten sich hier an. Als Wohngebiet genoss «Santihans» lange kein hohes Prestige. Im Quartier wurde auch das Eisenbahnzeitalter in der Schweiz eingeläutet. 1844 begann hier der erste Bahnhof Basels, Züge nach Nordwesten abzufertigen. Schon 1852 war die Verbindung nach Paris bereit. Im frühen 20.Jahrhundert entstand dann der heutige Vorortsbahnhof, der auch als Güterumschlagsplatz eine bedeutende Rolle spielt.
Der Strassenverkehr belastete St. Johann lange stark; der Anschluss des schweizerischen Autobahnnetzes an jenes von Frankreich verlief nach der Überquerung der Dreirosenbrücke durch die Voltastrasse, welche das Ufer des Rheins mit dem Bahnhofsgelände verbindet. Auf dem Luzernerring und einer weiteren Brücke erreichte der Durchgangsverkehr anschliessend die andere Seite des Gleisfelds. Die Eröffnung der Nordtangente brachte 2007 Entlastung; sie taucht vom unteren Niveau der Dreirosenbrücke direkt in einen Tunnel, der sich verzweigt und auf dem Luzernerring jenseits der Gleise respektive an der französischen Grenze endet.
Die Verschiebung des Strassenverkehrs in den Untergrund eröffnete für das Gebiet um die Voltastrasse neue, freundlichere Perspektiven. Sie löste diverse städtebauliche Initiativen aus. Als eine von ihnen mag auch der Novartis Campus beim westlichen Ende der Dreirosenbrücke zählen. Das weitgehend fertiggestellte Projekt «Pro Volta» ordnete das Quartier östlich des Bahnhofs neu: Es umfasst beidseits der Voltastrasse neue Bau- und Strassenlinien, ein Wohn- und Geschäftsviertel mit attraktiven und unterschiedlichen Wohnungen, Grünräume, neue und ergänzende Versorgungseinrichtungen sowie zusätzliche Arbeitsplätze. Das Wahrzeichen dieser Stadterneuerungsinitiative ist vielleicht der ellipsenförmige Kreisel auf dem Lothringerplatz, von dem sternförmig verschiedene Quartier- und Durchgangsstrassen abgehen. Er ist von kantigen oder stromlinienartig gekrümmten Bauzeilen umringt.
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