08:34 BAUPROJEKTE

Stadt Zürich soll in Witikon Siedlung mit günstigem Wohnraum bauen

Teaserbild-Quelle: Sarah Weishaupt

Der Stadtzürcher Gemeinderat hat den Antrag für den Bau der Wohnsiedlung «Harsplen» in Witikon am Mittwoch mit 85 zu 12 Stimmen gutgeheissen. 700 Menschen sollen dort dereinst günstig wohnen können.

Wohnüberbauung Witikon Zürich

Quelle: Sarah Weishaupt

Illustration: So sollte sich die Wohnüberbauung am Stadtrand in Witikon dereinst präsentieren.

Die Stadt Zürich kaufte der Swisscanto Anlagestiftung das Bauprojekt im Frühling 2024 ab. Diese plante auf dem Areal «Harsplen» am östlichen Siedlungsrand von Zürich-Witikon eine Wohnüberbauung. Auf dem rund 30'000 Quadratmeter grossen Grundstück sind rund 370 vergleichsweise günstige Wohnungen geplant.

Der Kaufpreis betrug 211 Millionen Franken. Im Preis inbegriffen sind das Land und die Pläne für das Bauprojekt. Die Stadt wird das Bauvorhaben der Swisscanto übernehmen und weiterführen. Wie der Stadtrat beim Kauf mitteilte, soll das Projekt dazu beitragen, den gemeinnützigen Mietwohnungsbestand bis 2050 auf einen Drittel zu heben.

Keine Unterstützung für Umzonung

Mit dem Kauf hatte der Stadtrat eine Forderung der linken Parteien erfüllt. Diese hatten kritisierten zuvor, dass die Swisscanto keine günstigen Wohnungen baue. Ohne die Aussicht auf günstigen Wohnraum wollten die Parteien die nötige Teilrevision der Bau- und Zonenordnung «Harsplen» für die Zufahrtsstrasse nicht unterstützen.

Die Bürgerlichen reagierten damals empört und witterten gar einen «Machtmissbrauch». Die Swisscanto versicherte später, dass der Verkauf schon vor der Ankündigung der linken Parteien ein Thema war.

«Vor linken Parteien kapituliert»

An der Sitzung des Stadtzürcher Gemeinderats vom Mittwoch ging nur noch um einen Landabtausch und die nötige Umzonung für die Zufahrtsstrasse. Während die Mehrheit dafür war, lehnte die SVP die Weisung ab. Die Swisscanto habe vor den linken Parteien kapitulieren müssen, sagte Reto Brüesch. Die Stadt treibe die Preise im Quartier in die Höhe.

Ganz zufrieden mit dem Projekt waren auch linke Vertreter nicht. So sagte Karen Hug (AL), dass es mindestens einen Drittel subventionierte Wohnungen brauche. Der Stadtrat plant eine Kostenmiete, welche die Kosten der Vermieterin deckt. Angelica Eichenberger (SP) freute sich über den Kauf, forderte aber auch «bezahlbare Wohnungen» und andere Wohnungsgrössen.

Im Namen der Witiker Bevölkerung äusserte sich Balz Bürgisser (Grüne). Der Kauf sei eine «frohe Botschaft» für die 12'000 Menschen im Quartier. Denn viele andere Siedlungen mit bezahlbaren Wohnungen seien zuletzt abgerissen worden.

Eine Abstimmung an der Urne wird für 2026 erwartet, der Bau soll 2027 beginnen. (sda/pb/mgt)

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