St. Galler Stadtrat beantragt Planungsstopp für Betriebsgebäude
Wegen «erheblichen Kostensteigerungen» schlägt der St. Galler Stadtrat dem Parlament vor, die Planung für ein neues Betriebsgebäude der Technischen Betriebe zu sistieren. Die Kosten wären von 115 Millionen auf voraussichtlich 259 Millionen Franken gestiegen.
Quelle: zvg. Stadt St. Gallen
Modellbild des geplanten neuen Betriebsgebäudes der Technischen Betriebe mit integriertem Busdepot an der Rechenstrasse.
2018 erteilte das Stadtparlament dem Stadtrat den Auftrag, einen Studienauftrag mit einem Vorprojekt für ein gemeinsames Busdepot der Verkehrsbetriebe St. Gallen (VBSG) und einem Betriebsgebäude für die Direktion Technische Betriebe (DBT) an der Rechenstrasse auszuarbeiten und bewilligte dafür einen Verpflichtungskredit von rund 2,5 Millionen Franken.
Aus einem Projektwettbewerb ging daraufhin 2020 der Entwurf «Auf Schönwegen» von Durisch + Nolli Architetti, Massagno, als Sieger hervor. Die Planungsgemeinschaft integrierte danach die Kritikpunkte des Preisgerichts in ihre Vorprojektplanungen und entwickelte das Projekt weiter.
Deutlich höhere Kosten
Dabei seien insbesondere in den Bereichen Nachhaltigkeit, Logistik, Betriebseinrichtungen, Lagerflächen sowie der Umstellung von dieselbetriebenen auf elektrisch betriebene Busse «kostentreibende Anforderungen» gestellt worden, teilte der Stadtrat am Mittwoch mit.
Die Planungsgemeinschaft habe für ihren Beitrag im Juni 2020 Kosten in der Höhe von 115 Millionen Franken ermittelt. Eine externe Vorprüfung ergab im gleichen Jahr Kosten von 132 Millionen Franken. Laut Stadtrat sind diese nun im Zuge der Vorprojektplanung auf 259 Millionen angewachsen.
Das Projekt sei auf bauliche und betriebliche Optimierungen geprüft worden, die angedachten Kostenreduktionsmassnahmen im Umfang von rund 65 Millionen Franken seien ohne massgebliche betriebliche Einschränkungen aber nicht umsetzbar, bilanziert der Stadtrat.
Es sei nicht gelungen, ein finanzierbares Projekt zu entwickeln, das den hohen Ansprüchen an die Funktionalität, den haushälterischen Umgang mit dem Boden und die Nachhaltigkeit gerecht werde.
Projekte sollen entkoppelt werden
Zur Weiterführung der Planung und bis zum Abschluss eines Vorprojekts wäre gemäss Mitteilung ein Zusatzkredit von 3,4 Millionen Franken nötig. Der Stadtrat beantragt dem Stadtparlament nun stattdessen, auf die örtliche Zusammenlegung der VBSG mit den DTB-Dienststellen zu verzichten.
Stattdessen sollen die Projekte für ein Depot der VBSG sowie für ein Betriebsgebäude für die Stadtwerke entkoppelt und als separate Vorhaben weiterverfolgt werden. Spätestens im Herbst 2025 sollen dem Stadtparlament eine oder mehrere Projektvorlagen unterbreitet werden. (mgt/pb)