Schutzdamm soll Schwanden GL vor Murgängen schützen
Die Gemeinde Glarus Süd will das erdrutschgefährdete Gebiet in Schwanden mit einem Damm und einem Geröllauffangraum vor weiteren Murgängen schützen. Dafür müssen Häuser abgerissen und eine Strasse verlegt werden.
Quelle: Ruedi Stüssi
Zur optimalen Nutzung des Ablagerungsraumes muss dieser von bis zu zehn Meter hohem Erdutschmaterial befreit werden. Das Murgangmaterial soll ortsnah in einen grossen Geschiebeablagerungsraum eingebaut werden.
Die Situation bei der Wagenrunse sei nach wie vor kritisch, wie die Gemeinde Glarus Süd am Freitag mitteilte. Die Wahrscheinlichkeit von weiteren Abbrüchen sei gross. Die Gemeinde hat deshalb eine Vorstudie «Räumung und Schutzbauten Wagenrunse» ausarbeiten lassen. Diese liegt nun beim Bund und beim Kanton Glarus zur Prüfung.
Im Rahmen der Vorstudie wurden verschiedene Massnahmen zum Schutz des Siedlungsgebietes Plattenau und des Industriegebietes Herren geprüft. Favorisiert wird laut Gemeinde nun der Bau eines grossen Murgangablagerungsplatzes, der durch seitliche Schutzdämme und einen Abschlussdamm begrenzt wird. Der Platz kommt im Bereich der Herrenstrasse zu liegen, die dafür verlegt werden muss.
Zehn Meter hohe Murgangablagerungen
Der Bau des Ablagerungsplatzes soll gleichzeitig mit den Aufräum- und Abbrucharbeiten erfolgen. Aktuell besteht eine erhöhte Gefahr, dass kleinere Murgänge wiederum ins Quartier Plattenau und in Richtung Fabrikareal Herrenstrasse abfliessen. Zudem türmt sich auf dem vorgesehenen Platz noch das Material von den Erdrutschen im vergangenen Jahr.
Die Ablagerungen sind bis zu zehn Meter hoch und umfassen an die 35'000 Kubikmeter. Die Räumung begann vor zehn Tagen. Das Schutzkonzept sieht vor, dass das dabei anfallende Material unter anderem für den Bau der Schutzdämme verwendet wird. Für die Sicherstellung der Arbeitssicherheit wird die Rutschungsüberwachung weitergeführt. Zudem wird zusätzlich eine Murgangswarnanlage installiert.
Verlegung gefährdeter Häuser und Anlagen
Für den Bau des Murgangablagerungsplatzes und der Schutzdämme müssen – ohnehin gefährdete – Häuser und Infrastrukturen zurückgebaut und verlegt werden. Die Verlegung wird laut Gemeinde von Bund und Kanton subventioniert. Dazu zählen etwa die die Kosten für das Ersatzland am neuen Standort, wenn das neue Bauland in vergleichbarer Situation zum alten Standort liegt.
Die Gemeinde hat für die Verlegung das Teilprojekt «Umsiedlung und Umzonung» gestartet. Das generelle Vorgehen sei kürzlich mit dem Bund und dem Kanton vor Ort besprochen worden. Bis Mitte Mai sollen die Stellungnahmen zur Vorstudie vorliegen. Ziel sei, dass danach die vorzeitige Baubewilligung erteilt werden könne.
Über die Kosten der verschiedenen Massnahmen machte die Gemeinde vorerst keine Angaben. (pb/mgt/sda)