SBB und Stadt Zürich bauen Fussgängerbrücke über das HB-Gleisfeld
Die Zürcher Stadtquartiere 4 und 5 sollen im Jahr 2020 eine neue Fussgänger-Verbindung über das Gleisfeld des Hauptbahnhofs erhalten. Die SBB und die Stadt Zürich legen das Vorprojekt zum abgespeckten "Negrellisteg" ab Freitag öffentlich auf.
Das neu als reine Fussgängerbrücke konzipierte Projekt dürfte gemäss einer Mitteilung vom Mittwoch rund 11 Millionen Franken kosten. Diese Ausgaben werden sich SBB und Stadt grundsätzlich je hälftig teilen. "Wünschbar, aber noch offen ist eine finanzielle Beteiligung von weiteren Grundeigentümern im Umfeld der neuen Brücke."
Vorgesehen ist ein 160 Meter langer Steg aus Stahl, der – aus bahnbetrieblichen Gründen – nur mit wenigen Stützen versehen ist. Die Brückenkonstruktion scheine deshalb zwischen Gustav Gull-Platz beim Zentralstellwerk und dem Negrelliplatz im Bereich der Klingenstrasse über dem Gleisfeld zu schweben, halten SBB und Stadt in ihrer gemeinsamen Mitteilung fest. Das Projekt stammt aus der Feder der ARGE Negrelli (Conzett Bronzini Partner AG aus Chur, Diggelmann + Partner AG aus Bern und 10:8 Architekten GmbH aus Zürich) und war im September letztes Jahr aus einem einstufigen Studienauftrag als Sieger hervorgegangen.
Der "Negrellisteg" war ursprünglich als Fuss- und Veloverbindung angedacht. Das 2010 präsentierte und 2012 vorläufig sistierte 30-Millionen-Projekt beerdigte die Stadt aber im Sommer 2016 definitiv. Es seien verschiedene Gleisquerungen in Planung, und mit dem Velotunnel zwischen Sihlquai und Kasernenstrasse befinde sich eine davon in unmittelbarer Nachbarschaft, hatte die Stadt diesen Schritt begründet. "Ein neuer Steg sollte deshalb nur noch als Fussverbindung geplant werden", heisst es auch in der Mitteilung vom Mittwoch. Das inzwischen erarbeitete Vorprojekt wird nun öffentlich aufgelegt – die Bevölkerung kann bis 4. Juni dazu Stellung nehmen. Den entsprechenden Kreditantrag für den "Negrellisteg" will der Stadtrat dem Gemeinderat noch in diesem Jahr vorlegen. (sda/mt)