16:32 BAUPROJEKTE

Saudis planen Megasolarpark

Geschrieben von: Stefan Schmid (sts)
Teaserbild-Quelle: Antonio Garcia, Pixabay, gemeinfrei

Saudi-Arabien will sich im grossen Stil eine neue Energiequelle erschliessen. Zusammen mit dem japanischen Milliardär Masayoshi Sonwill das Landein gigantisches Solarprojekt auf die Beine stellen. Die Unterzeichnung einer entsprechenden Absichtserklärung wurde gestern in New York bekanntgegeben.

Solarpark; Symbolbild.

Quelle: Antonio Garcia, Pixabay, gemeinfrei

So könnte es in Saudi-Arabien aussehen: Solarpark in der chilenischen Wüste.

Vorgesehen ist ein Investitionsvolumen von 200 Milliarden Dollar, wie die Nachrichtenagenturen Bloombergund AP berichten. Der weltweit grösste Solarpark soll in Etappen ausgebaut werden und 2030 eine Leistung von 200 Gigawatt produzieren. Ziel des Landes ist es, die rund 32 Millionen Einwohnern dereinst vollständig mit Elektrizität aus Sonnenkraft zu versorgen.

Masayoshi Son, der mit Software ein Vermögen gemacht hat, strebt seit der Katastrophe von Fukushima eine radikale Umkehr bei der Energieversorgung an. Dazu hatteSons Softbankden Technologiefonds „Vision Fund“ aufgelegt, mit dem im letzten Jahr 93 Milliarden Dollar eingesammelt werden konnten. Mit von der Partie beim Fonds sind unter anderen auch die Vereinigten Arabischen Emirate, Apple, Foxconn, Qualcomm und die Sharp Corporation. Beteiligt am Fonds hat sich auch Saudi-Arabien über den Staatsfonds "PIF" (Public Investment Funds of the Kindom of Saudi Arabia).

Der saudische Thronfolger will dieWirtschaft diversifizieren und die Abhängigkeit vom Öl reduzieren. Zurzeit produziert das Land den Strom noch zu einem Drittel mit Erdgas und zu zwei Dritteln mit Erdöl. Mit dem inzwischen günstigen Solarstrom könnte das Land die Kosten für Strom senken und das dann für die Stromproduktion nicht mehr benötigte Gas und Erdöl auf dem Markt verkaufen. Zwischen der Suche der Softbank nach lukrativen Investitionsprojekten und dem Bedarf Saudi-Arabiens nach neuen Energiequellen sehen Marktbeobachter durchaus einen logischen Zusammenhang. Son soll sich Berichten zufolge auch schon am Bau der neuen, am Roten Meer geplanten Stadt „Neom“ sowie an Saudi Electricity finanziell beteiligen.

Zu den technischen Details und zum Standort des Grossprojekts wurden allerdings weiter keine Angaben gemacht. Unklar bleibt auch, wie der Export des Stroms bewerkstelligt werden soll. Angedacht ist auch der Bau einer Fabrik für Solarmodule. Ebenfalls bereits angekündigt ist der Bau eines anderen Solarparks – allerdings im viel kleineren Massstab. Ob für das Megaprojekt im Morgenland auch tatsächlich die Sonne aufgeht, steht laut Energieexperten in den Sternen. Denn in der Vergangenheit sei es schon öfters bei Absichtserklärungen geblieben. (sts)

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Redaktor Baublatt

Seine Spezialgebiete sind wirtschaftliche Zusammenhänge, die Digitalisierung von Bauverfahren sowie Produkte und Dienstleistungen von Startup-Unternehmen.

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