Referendum gegen Doppel-Hochhaus «Riva» in Arbon eingereicht
Die Firma HRS als Eigentümerin will das ehemalige Hotel Metropol in Arbon TG abbrechen und auf dem Areal zwei maximal 43 Meter hohe Wohntürme mit je 13 Stockwerken bauen. Nun kann das Volk über das Vorhaben richten. Am Donnerstag wurde das Referendum gegen den Gestaltungsplan eingereicht.
Quelle: zvg
Visualisierung: Projekt «Riva» der HRS in Arbon.
Seit rund zehn Jahren wird in Arbon auf dem Areal des ehemaligen Hotels Metropol am See ein Hochhaus-Projekt geplant. Vor drei Wochen legten die Behörden den «Gestaltungsplan Riva» öffentlich auf. Stadtpräsident Dominik Diezi (Mitte) rechnete bereits mit einem Referendum.
Der frühere Arboner Stadtrat wollte das Hochhaus-Projekt dem Volk zur Abstimmung vorlegen. Die neue Behörde unter Diezi, der seit 2019 Stadtoberhaupt ist, sieht dies anders. Gemäss den kantonalen Vorgaben sei es nicht möglich, den Gestaltungsplan einem obligatorischen Referendum zu unterstellen, sagte Diezi.
1769 Unterschriften gesammelt
Am Donnerstag, am letzten Tag der Sammelfrist, deponierte das Referendumskomitee im Stadthaus von Arbon 1769 Unterschriften. Erforderlich gewesen wären 837 Unterschriften, also die von zehn Prozent der Stimmberechtigten.
Mit ihrem Referendum gegen den Gestaltungsplan «Riva» erreiche die im letzten Frühjahr gegründete IG Seeufer ohne Hochhäuser nun, dass die Bevölkerung erstmals über das Projekt mit den beiden 43 Meter hohen Türmen abstimmen könne, heisst es in der Mitteilung des Referendumskomitees. Damit stehe Arbon ein spannender Abstimmungskampf bevor.
Areal an bester Seelage
Seit 2016 steht das Hotel Metropol leer, das Areal an bester Seelage ist für die Öffentlichkeit nicht zugänglich – abgesehen von einer Zwischennutzung der Terrasse als Restaurant im Sommer.
Die Firma HRS als Eigentümerin will das ehemalige Hotel abbrechen und auf dem Areal zwei maximal 43 Meter hohe Wohntürme mit je 13 Stockwerken bauen. Vorgesehen ist ein gemeinsames Sockelgeschoss mit Restaurant, Bar und Saal. In den beiden Hochhäusern sollen insgesamt 63 Wohnungen und 25 Hotelzimmer entstehen.
Langer Streit um Bauvorhaben
Der Stadtrat sieht im Projekt «eine Chance für Arbon». Im Vergleich zu heute gebe es in Zukunft mehr Durchblicke auf den See und mehr Grünräume. Die Parkplätze sollen verschwinden. Der Doppel-Wohnturm passe in die Stadt Arbon mit den prägenden Elementen Altstadt und Saurer-Industrieareal.
Um das Bauvorhaben war zu Beginn der Planung ein langer Streit entbrannt. Mit einer Petition wurde der Erhalt des Hotels Metropol gefordert. Der Thurgauer Heimatschutz wollte das Hotel ebenfalls erhalten, gab aber den Widerstand mangels Geld auf. 2019 führten die Behörden eine öffentliche Mitwirkung durch.