Planungsprojekt für Verkehrsentlastung im Raum Suhr AG kostet mehr
Die Planung der Verkehrsinfrastruktur-Entwicklung Raum Suhr (Veras) bei Aarau kommt 4,4 Millionen Franken teurer zu stehen als vorgesehen. Der Regierungsrat will dem Parlament eine entsprechende Krediterhöhung auf 12,5 Millionen Franken beantragen.
Quelle: Kanton Aargau
Visualisierung Bernstrasse Ost: Vom links der Wyna geplanten Kreisel (links) führt künftig eine weitere Brücke über das Bahntrassee direkt ins Suhrer Dorfzentrum.
Die Region Suhr und insbesondere das Dorfzentrum von Suhr leiden seit Jahren am wachsenden Verkehrsaufkommen. In Suhr und Gränichen ist das Verkehrssystem überlastet, die Anbindung des Wynentals an die Autobahn A1 ist ungenügend, wie es in der Botschaft des Regierungsrats heisst.
Die Wartezeiten an den Bahnübergängen in Suhr seien bereits heute gross, der Ausbau des Bahnangebots bringe künftig vermehrte respektive verlängerte Barriere-Schliessungen mit sich. Die Erreichbarkeit in der gesamten Region sei stark beeinträchtigt.
Neue Wyna-Brücke und Tunnel
Mit dem Veras-Projekt soll das Zentrum von Suhr vom Durchgangsverkehr entlastet und das Wynental besser an die Autobahn A1 angebunden werden. Die dazu vorgesehenen Massnahmen erstrecken sich von der historischen Wynabrücke nordöstlich des Dorfzentrums, östlich an der Siedlungsgrenze vorbei und im Süden entlang der A1 bis nach Oberentfelden.
Für den motorisierten Verkehr wird über die Wyna eine neue Brücke realisiert. Die Steinbrücke von 1770 wird künftig dem Fuss- und Veloverkehr zur Verfügung stehen. Vom links der Wyna geplanten, mit Lichtsignalanlage gesteuerten Kreisel, führt künftig eine weitere Brücke über das Bahntrassee direkt ins Suhrer Dorfzentrum, womit der störende Bahnübergang hinfällig wird.
Der Verkehr in Richtung Oberentfelden oder Wynental gelangt vom Kreisel auf den Teil Ost, der durch einen Tunnel entlang der Wynenmatte bis zur südlichen Siedlungsgrenze Suhrs führt. Die bestehende Kantonsstrasse nach Gränichen wird dort nördlich der A1 angeschlossen.
In westliche Richtung setzt sich der Teil Süd über das Helgefeld entlang der Autobahn bis zum Weiler Weltimatt fort und bindet dort an das bestehende Strassennetz Oberentfeldens an.
Unerwartete Mehrkosten verhindern
Vertiefte Abklärungen hätten gezeigt, dass zusätzliche Leistungen und der Beizug von weiteren Spezialisten bereits in der Projektierungsphase sinnvoll seien, teilte der Regierungsrat am Freitag mit. Die Vorlage geht bei Parteien und Verbänden in eine Vernehmlassung.
Der Regierungsrat will mit dem Zusatzkredit verhindern, dass während des Baus unerwartet Mehrkosten anfallen. Dies war bei mehreren anderen kantonalen Strassenbauprojekten in der Vergangenheit der Fall.
Kosten von 270 Millionen Franken
Wenn der Grosse Rat den Zusatzkredit bewilligt, soll bis Ende des nächsten Jahres das Bauprojekt auf dem Tisch liegen. Danach wird das Parlament über einen Kredit in der Grössenordnung von 270 Millionen Franken entscheiden.
Die Verkehrsinfrastruktur-Entwicklung Raum Suhr (Veras) soll
eine laut Regierungsrat «angemessene Wirkung» erzielen. Dabei sollen die
Eingriffe in den Landschafts- und Siedlungsraum minimiert und die neue
Strasseninfrastruktur optimal ins bestehende Kantons- und Gemeindestrassennetz
integriert werden. (pb/sda)