Neues Sicherheitszentrum in Rothenburg wird teurer und grösser
Der Kanton Luzern will in Rothenburg LU ein neues Sicherheitszentrum für Polizei, Lebensmittelkontrolle und Veterinärdienst bauen. Nach dem Architekturwettbewerb hat er die Kostenprognose um 20 Millionen Franken nach oben geschraubt.
Quelle: PD
Visualisierung neues Sicherheitszentrum Rothenburg: Aussenansicht.
112 Millionen Franken steht aktuell auf dem Preisschild für
den Neubau auf dem kantonseigenen Grundstück in Rothenburg zwischen Autobahn
und Bahnlinie. Soviel koste nur der Bau, ohne Ausstattung und
Betriebseinrichtung, sagte der Luzerner Finanzdirektor Reto Wyss (CVP) am
Freitag vor den Medien.
In der Machbarkeitsstudie waren noch 91 Millionen Franken
vorgesehen. Diese Differenz liege auch daran, dass die Regierung für den
mehrgeschossigen Bau auf einem Betonsockel vorwiegend einheimisches Fichtenholz
verwenden wolle. «Wir setzen damit ein Zeichen», sagte Wyss. Allerdings hatte
der Luzerner Kantonsrat die Regierung im September 2020 auch beauftragt, einen
Holzbau zu prüfen. Das Parlament überwies ein entsprechendes Postulat von Hasan
Candan (SP).
Teurer und grösser
Den Architekturwettbewerb für den Neubau hat das Zürcher
Planerbüro atelier ww Architekten SIA AG gewonnen und konnte sich gegen 15
andere Teilnehmer durchsetzen. Dieses hatte bereits die Messehallen auf der
Luzerner Allmend geplant.
Das Gebäude wird nicht nur teurer, sondern auch grösser als
geplant. Denn im Dezember entschied der Regierungsrat, dass auch die
Einsatzleitzentrale der Polizei in Rothenburg und nicht in der Stadt Luzern untergebracht
wird. Die Kosten dafür seien in den 112 Millionen Franken noch nicht
inbegriffen, es dürften laut Wyss mehr als 5 Millionen Franken dazu kommen.
Wie Justiz- und Sicherheitsdirektor Paul Winiker (SVP) ausführte, brauche die Einsatzleitzentrale 1200 Quadratmeter Fläche. Dabei handle es sich um ein Pionierprojekt, zumal hier die Einsätze von Polizei- und Blaulichtorganisationen der Kantone Luzern, Ob- und Nidwalden zusammenliefen.
Quelle: PD
Visualisierung neues Sicherheitszentrum Rothenburg: Innenhof.
Von Logistik bis Staatsanwaltschaft
Auch weitere Abteilungen der Luzerner Polizei, wie das Kommando, der Stab sowie die Operationen, würden nach Rothenburg verlegt. Grund dafür sind überalterte und überfüllte Lokalitäten an den aktuellen Standorten, etwa in der Sprengi, aber auch beim Veterinärdienst und der Lebensmittelkontrolle.
Eine Synergieanalyse habe ergeben, dass auch die Technik und Logistik der Polizei und die Staatsanwaltschaft Emmen im neuen Zentrum angesiedelt werden könnten. Entsprechend dürften dereinst deutlich mehr als die bisher angegebenen 250 Mitarbeitenden in Rothenburg unterkommen.
Finanzdirektor Wyss strich den gültigen Bebauungsplan für das Areal hervor, den das Projekt erfülle. Das bringe hohe Rechtssicherheit, der Realisierung stehe nichts im Wege. Bis im Sommer will die Regierung den Projektkredit und die Botschaft fürs Parlament ausarbeiten. Eine Volksabstimmung ist für 2023 vorgesehen, der Bezug für 2028. (sda/pb)