Neues Gefängnis in Solothurn: Kommission stimmt 120-Millionen-Kredit zu
Der Solothurner Regierungsrat will in Flumenthal/Deitingen für 120 Millionen Franken ein neues Zentralgefängnis mit 130 Haftplätzen bauen. Die kantonsrätliche Umwelt-, Bau- und Wirtschaftskommission hat dem Verpflichtungskredit nun zugestimmt.
Quelle: IPAS Architekten und Planer AG
Visualisierung: So könnte sich das neue Zentralgefängnis dereinst präsentieren.
Der geplante Neubau soll die bestehenden Untersuchungsgefängnisse in Solothurn und Olten ersetzen. Die 1977 und 1964 erbauten Anlagen sind stark sanierungsbedürftig und genügen sowohl den baulichen als auch betrieblichen Anforderungen nicht mehr. Mit insgesamt 88 Haftplätzen stossen die Gefängnisse an ihre Belastungsgrenze.
Das neue Zentralgefängnis soll «beim Schachen» in Deitingen nördlich der Justizvollzugsanstalt (JVA) gebaut werden und rund 130 Haftplätze beinhalten. Letztere sollen später auf 150 erweitert werden können. Der rund 156 Meter lange Neubau ist insbesondere für den Vollzug von Polizeigewahrsam, strafprozessualer Haft, kurzem Freiheitsentzug sowie Administrativhaft konzipiert.
Neubau in Ortbeton
Das neue Zentralgefängnis werde die Anforderungen an einen zeitgemässen Vollzug erfüllen, hiess es in einer Mitteilung des Solothurner Regierungsrates von Anfang Mai. Der Neubau wird in Ortbeton gefertigt und über ein Untergeschoss sowie fünf Obergeschosse verfügen. Die Geschossfläche beläuft sich auf rund 20‘600 Quadratmeter.
Das kantonale Hochbauamt und das Amt für Justizvollzug hatten für das Vorhaben einen Projektwettbewerb durchgeführt, der im März 2022 abgeschlossen werden konnte. Durchgesetzt hatte sich dabei das Projekt «Walddach» der IPAS Architekten und Planer AG aus Solothurn.
Quelle: IPAS Architekten und Planer AG
Visualisierung des Projekt «Walddach» der IPAS Architekten und Planer AG aus Solothurn, die den Wettbewerb für den Neubau des Zentralgefängnisses für sich entscheiden konnte. Bauregion Solothurn 2023
Stimmvolk hat letztes Wort
Wie die Solothurner Staatskanzlei am Montag mitteilte, hat die kantonsrätliche Umwelt-, Bau- und Wirtschaftskommission (UMBAWIKO) dem Verpflichtungskredit von 120 Millionen Franken nun zugestimmt. Davon werden rund 18,2 Millionen Franken durch Beiträge des Bundes abgedeckt. Die Nettoinvestitionen für den Kanton betragen somit knapp 102 Millionen Franken.
Das neue Zentralgefängnis und die bestehende Justizanstalt «im Schachen» sollen künftig gemeinsam neu das «Justizvollzugszentrum» bilden, wo Synergien in der Sicherheit, der Gesundheitsversorgung, der Logistik und im Betrieb genutzt werden können, heisst es weiter.
Das Neubauvorhaben unterliegt der obligatorischen Volksabstimmung. Laufe alles nach Plan, könne das neue Zentralgefängnis 2029 bezugsbereit sein. (mgt/pb)