Neubau des Basler Amts für Umwelt und Energie wird teurer
Der Regierungsrat hat zusätzliche 2,35 Millionen Franken für den Neubau des Amts für Umwelt und Energie in Basel-Stadt bewilligt. Gründe sind unter anderem eine unerwartet starke Fundamentplatte sowie die Integration einer historischen Quadermauer.
Quelle: Kanton Basel-Stadt
Die Baustelle zum Neubau für das Amt für Umwelt und Energie in Basel-Stadt.
Massgeblich hätte die Umsetzung der ökologischen Projektziele im Bereich des Holz-Beton-Tragwerks und der Fassade zu unerwartet hohen Mehrkosten geführt, wie der Regierungsrat am Mittwoch mitteilte. Zum einen sei durch die ökologische Bauweise des Neubaus der Anbieterkreis bei den Ausschreibungen eingeschränkt worden. Und zum anderen hätten die seit der Projekterarbeitung stark gestiegenen Material- und Rohstoffpreise die Kosten in die Höhe getrieben.
Daneben habe auch die Integration einer Quadermauer aus dem
12./13. Jahrhundert in das erste Untergeschoss Mehrkosten verursacht. Das
Mauerfragment wurde bei archäologischen Ausgrabungen während der Bauarbeiten
gefunden. Es gehörte vermutlich zur Schauseite eines repräsentativen Gebäudes
und dokumentiert damit Basler Stadtgeschichte. Es soll aus diesem Grund künftig
öffentlich zugänglich sein.
Unterwartet starke Fundamentplatte bei Rückbau
Auch eine Farbanpassung bei den Photovoltaik-Zellen führt der Regierungsrat als Ursache an. Da diese homogen schwarz, beziehungsweise dunkelblau seien, hätte dies eine komplett dunkle Fassade des Neubaus zur Folge gehabt. Aus diesem Grund müsse die Oberfläche der Module mit entsprechenden Mehrkosten an das Stadtbild angepasst werden.
Beim Rückbau der Vorgängergebäude wurde zudem eine unerwartet starke Fundamentplatte gefunden, die in einem aufwendigen und aufgrund der Innenstadtlage emissionsarmen und teureren Verfahren rückgebaut werden musste. Zu guter Letzt war für die Bauarbeiten ein in dieser Form nicht einkalkulierter aufwendiger Schutztunnel für den Tramverkehr notwendig.
Quelle: Jessenvollenweider Architektur
So soll der Neubau dereinst aussehen.
Photovoltaikfassade produziert 20 Prozent mehr Energie
Der Basler Regierungsrat äussert sein Bedauern über die Kostenüberschreitung, bezeichnet den geplanten Neubau aber dennoch als ein «Leuchtturmprojekt», das in energetischer, bautechnischer und architektonischer Sicht Vorbildcharakter aufweise. So könne das Gebäude seinen Strombedarf dank der Photovoltaikfassade und einem optimierten Gebäudekonzept selber decken.
In diesem Zusammenhang verkündet er zudem eine positive Nachricht: Dank der heute verfügbaren neusten Technik könne die Photovoltaikfassade rund 20 Prozent mehr Energie produzieren, als ursprünglich errechnet. Das neue Verwaltungsgebäude für das Amt für Energie und Umwelt soll im Herbst 2021 bezugsbereit sein. Derzeit wird der Rohbau vollendet. (mgt/pb)