Ponte di Genua: 1800 Tonnen schwere Elemente platziert
Der Neubau anstelle der eingestürzten Morandibrücke in Genua kommt zügig voran. Am Dienstag wurde ein fast 100 Meter langes Teilstück auf die endgültige Höhe von 40 Metern gehievt. Das aus Stahl gefertigte Brückenelement wiegt 1800 Tonnen.
Bereits im Februar leisteten die Ingenieure mit dem ersten Brückenelement Massarbeit. Der Träger wurde dabei zuerst auf dem Flussdamm platziert und dann um 90 Grad zwischen die Pylone 9 und 10 gedreht. Der eigentliche Hub erfolgte mittels Hydraulikwinden. Die Arbeiten wurden über Nacht durchgeführt, wobei Regen die Bauarbeiten nur leicht beeinträchtigte. Wegen der grossen Angriffsfläche wäre Wind eine grössere Gefahr für die Arbeiten mit schwebenden Lasten dieser Dimension gewesen.
600 Personen gleichzeitig auf der Baustelle
Elf der 19 Brückenelemente sind inzwischen fertiggestellt. Im Verlaufe der kommenden Wochen werden die weiteren Abschnitte der von Renzo Piano entworfenen Brücke positioniert. Ein dritter, ebenfalls rund 100 Meter langer Spannträger wird in den nächsten Wochen platziert. Nach und nach werden dann die weiteren Abschnitte der mehr als 650 Meter langen Autobahnbrücke auf die Stützen gehoben. Über 600 Personen sind mit dem Neubau beschäftigt. Für den Wiederaufbau haben die Unternehmen Fincantieri und Salini Impregilo unter dem Namen PerGenova ein Joint Venture gebildet.
Drei lange Brückenelemente
In der Mitte der Brücke sind insgesamt drei längere Bauteile auf die Höhe der Fahrspur zu heben. Der Bauprozess für die Brücke über die Polcevera konnte bisher wie geplant ablaufen. Trotz Corona-Alarm werden die Arbeiten unter Einhaltung aller Schutzmassnahmen fortgeführt, wie es in einem Beitrag des «Correre della Sera»heisst.
Quelle: The Big Picture
Die "Ponte di Genua" wird nach Entwürfen von Renzo Piano gebaut. Die schweren Elemente der Brücke befinden sich in der Mitte der Brücke. Jenes über dem Fluss «Polcevera» wurde soeben in Position gebracht.
Bau in Rekordzeit
Im März sollen die Infrastrukturarbeiten abgeschlossen sein, voraussichtlich Mitte Mai soll laut Marco Bucci, Bürgermeister von Genua und Kommissar für den Wiederaufbau, der Verkehr wieder über die Brücke rollen. Der Abschnitt war Teil der Autobahn 10, die eine wichtige Verbindungsstrasse nach Südfrankreich, ins Piemont und in die Lombardei darstellt. Am 14. August 2018 verloren 43 Menschen ihr Leben, als die Morandibrücke in sich zusammenfiel. (sb / sts)
Über acht Webcams kann man die Fortschritte auf der Brücken-Baustelle verfolgen: www.pergenova.com