13:55 BAUPROJEKTE

Musical Theater: Basler Regierung beharrt auf Hallenbad-Projekt

Teaserbild-Quelle: Kanton Basel-Stadt

Die Basler Regierung bleibt bei ihrem Plan, beim heutigen Musical Theater ein neues Hallenbad zu realisieren. Nach einer «vertieften Analyse» habe sich der Standort am Riehenring als der beste herausgestellt, wie der Regierungsrat am Donnerstag mitteilte.

Neues Hallenbad in Basel

Quelle: Kanton Basel-Stadt

Visualisierung: Die Basler Regierung will das Musical Theater zu einem Hallenbad umbauen oder mit einem Neubau ersetzen.

In Basel-Stadt bestehe ein grosser Bedarf an zusätzlicher, gedeckter Wasserfläche, heisst es in einer Mitteilung des Basler Regierungsrates von Donnerstag. Im Vergleich zu anderen Schweizer Städten sei das heutige Angebot in Basel-Stadt sehr gering. Mit einem neuen Hallenbad könnten die Forderungen von Bevölkerung und Sportvereinen erfüllt werden.

Wie der Regierungsrat mitteilt, wurden 22 potenzielle Standorte für ein neues Hallenbad evaluiert. Zehn davon wurden vertiefter abgeklärt, darunter die Standorte Westquai, Klybeckplus, St. Jakob, Rankhof und Erlenmatt. Dabei habe sich gezeigt, dass der Standort des heutigen Musical Theaters die besten Voraussetzungen für den Hallenbadbau mitbringe.

Da sich der Standort bereits im Eigentum des Kantons befinde und die Zonenkonformität gegeben sei, sei das Projekt verhältnismässig rasch realisierbar, schreibt der Regierungsrat. Weiter sei die Lage sehr zentral und der Standort an den Öffentlichen Verkehr angeschlossen.

Einbau oder Neubau als Varianten

Der Regierungsrat sieht zur Neunutzung der Parzelle zwei Möglichkeiten. Mit der ersten Variante «Einbau» würde das Hallenbad in den 65 Jahre alten Messebau eingepasst. Teile der Gebäudefassade würden dabei erhalten bleiben, dafür gäbe es aber grössere Einschränkungen bei der Ausgestaltung.

Bei der zweiten Variante «Neubau», mit der das Gebäude des Musical Theaters komplett ersetzt würde, wären neben einem 50-Meter-Schwimmbecken, einem Sprungbecken, Wasserflächen für Kinder und einer Zuschauertribüne auch Wellness-Angebote und Rutschbahnen möglich.

Eine erste grobe Schätzung der Baukosten liegt gemäss Mitteilung zwischen rund 87 und 108 Millionen Franken. Der Regierungsrat legt nun beide Varianten dem Grossen Rat vor und beantragt einen Projektierungskredit von sieben Millionen Franken zur detaillierten Ausarbeitung des Projekts.

Wirtschaftlichkeit des Musical Theaters

Neben der Machbarkeit eines Hallenbades hat der Regierungsrat nach eigenen Angaben auch die Kosten für den Weiterbetrieb als Musical Theater ermittelt. Auch bei einer Weiternutzung als Gastspielstätte müsse das Gebäude saniert werden, heisst es. Das Musical Theater wurde vor 30 Jahren in die Messehalle von 1959 eingebaut.

Heute seien sowohl die Gebäudehülle als auch das eingebaute Theater sanierungsbedürftig. Um das Gebäude für weitere zehn Jahre als Musical Theater betreiben zu können, seien kurzfristige Investitionen von rund 20 bis 33 Millionen Franken nötig. Für den langfristigen Betrieb brauche es zusätzlich rund 38 bis 57 Millionen Franken.

Nach bisherigen Erfahrungen sei das Theater für seinen Fortbestand auf Staatsbeträge angewiesen, schreibt der Regierungsrat weiter. So sei das Musical Theater bereits in den 1990ern trotz einer Subventionierung der Baukosten durch den Kanton in Höhe von 10 Millionen Franken wirtschaftlich gescheitert.

Der Regierungsrat beantragt vor diesem Hintergrund die im letzten Jahr eingereichte Volksinitiative «Erhalt des Musical Theater Basel» zur Ablehnung und spricht sich für eine Umnutzung des Standorts zugunsten eines neuen Hallenbads aus. (mgt/pb)


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