Mit Trockenmauern Brücken bauen
Im November ist es wieder soweit: Junge Leute aus der Schweiz, Irland, Nordirland, Israel und Palästina bauen zusammen im Kibbuz Lotan in der israelischen Wüste Trockenmauern. Das Projekt zielt nicht allein auf die Vervollkommnung handwerklicher Fähigkeiten, sondern soll helfen, Grenzen überwinden, die Kulturen und Länder trennen.
“Building Walls – Breaking Walls” (Mauern bauen – Brücken bilden) heisst die Initiative, die vor einigen Jahren vom Verein “Naturkultur - interkulturelles Lernen in der Natur” ins Leben gerufen wurde. Seither werden eingestürzte Mauern nach alter Tradition wieder aufgebaut und neue dazugesetzt. Junge Leute – Deutschschweizer und Romands, Engländer, Iren, Israelis und Palästinenser – die angesichts der politischen Situation oder der unterschiedlichen Sprache kaum miteinander in Kontakt kommen würden, treffen etwa so zusammen.
Jedes Jahr lernen die Jugendlichen von Profis, wie man eine Naturstein-Trockenmauer für die Landwirtschaft baut. Gemeinsam wird gearbeitet, gekocht, gegessen, die Freizeit miteinander verbracht und viel gesprochen. Und dabei werden Mauern eingerissen, die sich in den Köpfen festgesetzt haben.
Bereits im Juli wurden neue Trockenmauern auf Cape Cear Island, dem westlichsten Punkt Irlands, hochgezogen. Ende August bauten Jugendliche in Grenchenberg im Jura die alte zerfallene Trockenmauer entlang der Wandfluh teilweise wieder auf. Neben der Arbeit standen auch Wanderungen, Ausflüge und Klettern auf dem Programm.
Nun geht es von den begrünten Höhen in die Wüste: Der Kibbuz Lothan liegt im Süden Israels in der Arava-Wüste. Hier werden aus Wüstensand und Lehm Häuser für die Gemeinschaft gebaut. Letztes Jahr fand dort erstmals das Projekt “Building Walls – Breaking Walls” statt.Für Jugendliche ein eindrückliches Erlebnis, das die israelische Kultur kennenlernen hilft, gleichzeitig aber auch die politischen Probleme in der Region sichtbar macht. (cb)
Anmelden können sich junge Schweizer im Alter von 18 bis 25 Jahre beim Verein Naturkultur unter info@nakultur.ch oder +41 76 338 93 51.
Weitere Informationen unter: www.nakultur.ch
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