10:19 BAUPROJEKTE

Ein Pavillon wie eine Eierschale

Teaserbild-Quelle: Photo by Yihao Hu, XISUI Design

Das fragile Aussehen täuscht: Der eifömige Pavillon im südostchinesischen Heifei aus der Feder des Studios Xisui verdankt seine Stabilität nicht nur seiner Form sondern auch den äusserst dünnen Metallelementen, aus denen er sich zusammensetzt.

Blick ins Innere des Pavillons

Quelle: Photo by Yihao Hu, XISUI Design

Entfernt erinnert das Innere an eine Höhle.

Aus der Ferne erinnert der Pavillon an eine Eierschale. Aus der Nähe als entpuppt er sich als ein komplexes, dreidimensionales Puzzle aus 469 individuell CNC-gefrästen, unterschiedlich langen Metallstreifen. Sie sind gerade Mal 2,5 Millimeter dünn und bilden zwei Lagen. Und sie sind auch nicht miteinander verschweisst, sondern werden lediglich von Bolzen zusammengehalten. Damit lässt sich der Bau vergleichsweise einfach in seine Einzelteile zerlegen und an einem anderen Ort wieder zusammen bauen.

So konstruieren, wie Vögel ein Nest bauen

Entworfen hat das elegante Gebilde das Studio Xisui aus Shanghai, das multidisziplinäre Büro setzt sich aus Architekten, Ingenieuren und Designern zusammen. Inspirieren lassen haben sich diese nicht nur für die Form sondern auch für die Konstruktion des kleinen Baus von der Vogelwelt, und zwar vom Flechtwerk von Nestern. «Ein Pavillon mit einer Struktur von 11 respektive 8 Metern Spannweite braucht  normalerweise ein besonders tragfähiges Fundament», erklärt Hu Yihao, Partner bei Xisui, im Video des Studios zum Projekt (Video ganz am Ende der Seite, unterhalb der Bilder). Die Lösung fand das Team in der Natur. «Wir haben daher ein neues Konzept vorgeschlagen, das dem Nestbau der Vögel in der Natur nachempfunden ist», so Yihao.

Möglich machte die Form computergestütztes Design: Das Studio hatte dazu  eine spezielle Applikation zur Analyse der Krümmung und zur Berechnung der Verformung programmiert. - Die parametrische Anordnung der Streifen sorgt laut den Schöpfern des Pavillons für Stabilität und stellt sicher, dass er sich nicht verformt.

Kleine Fugen werden zum «Fluss der Sterne»

Die luftige Konstruktion diente zuerst als temporärer Ausstellungspavillon; Seit letztem Jahr befindet sie sich in der Stadt Heifei, in der Provinz Anhui, im Südosten Chinas. Hier bildet sie eine Art Insel in einem Wasserbecken, Besucher gelangen über einen teils versunkenen Weg in den Pavillon.  Im Gegensatz zum strahlende weissen Äusseren schimmert ihr Inneres in mattem Braungold, während ein ovales Oberlicht den Blick auf den Himmel frei gibt. Entlang der Wände zieht sich eine Bank und lädt zum Verweilen ein. 

Für ein zartes Lichterspiel sorgen zudem winzige Öffnungen oder vielmehr kleine Fugen zwischen den einzelnen Elementen: «Sie erzeugen ein leuchtendes Muster, in dem sich die geschwungenen Linien der Kuppel wiederfinden», heisst es im Beschrieb zum Projekt. «Blickt man nach oben, ähnelt es dem Fluss der Sterne.» (mai)

Der Pavillon mit der Umgebung.

Quelle: Photo by Yihao Hu, XISUI Design

Der Pavillon befindet sich einem Wasserbecken.

Pavillon, Drohnenaufnahme

Quelle: Photo by Fancy Images

Der Pavillon aus der Vogelperspektive.

Pavillon aus der Vogelperspektive.

Quelle: Photo by Yihao Hu, XISUI Design

Der Pavillon ist über einen Steg erreichbar.

Pavillon in Heifei, Detail, Oberlicht

Quelle: Photo by Jia Liu

Das Oberlicht gibt den Blick auf den Himmel frei...

Pavillon in Heifei, Innenraum

Quelle: Yihao Hu, XISUI Design

...und sorgt für unterschiedliche Lichtstimmungen.

Inneenraum des Pavillons

Quelle: Photo by Fancy Images

Der Pavillon versunken angelegt.

Pavillon in der Dämmerung, vom Wasser aus gesehen.

Quelle: Photo by Fancy Images

Auch in der Dämmerung entfaltet der Pavillon eine eigene Wirkung.

Lage

Quelle: Site Plan by XISUI Design

Lage, Plan.

Diagramm des Pavillons.

Quelle: XISUI Design

Diagramm.

Querschnitt des Pavillons.

Quelle: XISUI Design

Querschnitt.

Axonometrische Skizze des Pavillons.

Quelle: XISUI Design

Axonometrische Skizze

Video von Xisui zum Projekt.

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