Letzte Bauarbeiten bei Staumauer Spitallamm
Der letzte Kübel Spezialbeton auf der Staumauer Spitallamm ist gegossen. Nun werden Felsinjektionen vorgenommen und das Überwachungssystem installiert. Für Anschlussarbeiten wird das Seebecken geleert.
Quelle: KWO / David Birri
Die Betonarbeiten haben in der Regel gegen Ende des Nachmittags begonnen und dann bis spät in die Nacht gedauert.
In diesem Monat beginnt im Grimselgebiet die Demontage der grossen Betonanlage vor der Staumauer Spitallamm. Nachdem der letzte Kübel Spezialbeton gegossen ist und damit die Hauptbauarbeiten an der doppelt gekrümmten Bogenstaumauer abgeschlossen sind, kann zudem der erste Kran zerlegt und abtransportiert werden. Danach gilt es, die Felsinjektionen zur Abdichtung des Untergrunds abzuschliessen sowie die Mess- und Überwachungsausrüstungen zu installieren. Noch vor dem Wintereinbruch konnten rund 140 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter den erfolgreichen Abschluss der Arbeiten feierlich begehen.
Basis ist gelegt
«Auf dieser Grossbaustelle in sehr engen Verhältnissen, mit sehr vielen Herausforderungen, technischen und natürlichen Gefahren gab es nicht einen einzigen gravierenden Unfall. Das ist nicht selbstverständlich und das ist das Allerwichtigste», erklärte Benno Schwegler, Projektleiter auf Seite der Kraftwerke Oberhasli AG (KWO) gegenüber der Zeitung «Berner Oberländer».
Quelle: KWO / David Birri
Eine Betonetappe ist jeweils drei Meter hoch. Der Beton wird mit einem Kleinbagger verteilt und mit einem Bagger mit Vibronadeln verdichtet.
Aufgrund der doppelten Krümmung und weil lediglich Druckkräfte aufgefangen werden müssen, weist die Mauer im Innern keine Stahlarmierung auf. Die neue Staumauer ist im Sockelbereich rund 20 Meter breit, während die sich unmittelbar dahinter befindliche Bogengewichtsmauer am Fuss 70 Meter misst. Die neue Mauer ist bei der Krone acht Meter breit. Im aktuellen Zustand ist die neue Spitallamm-Staumauer laut Schwegler etwas überdimensioniert. Nach Bereinigung noch hängiger Verbandseinsprachen könnte die Mauer auf der nun bestehenden Basis um 23 Meter erhöht werden, womit sich das Stauvolumen nahezu verdoppeln liesse.
Künftig über die alte Mauer wandern
Im Dezember werden die KWO, an denen die BKW zu 50 Prozent beteiligt ist, den See komplett entleeren, um in den Wintermonaten letzte Anschlussarbeiten ausführen zu können. Im April beginnt voraussichtlich dann wieder die Stauphase. Die alte Mauer, die übrigens unter Heimatschutz steht, wird durchbohrt und geflutet. Über sie soll künftig ein Wanderweg führen. Die Bauzeit dauerte insgesamt sechs Jahren. Auf der Grossbaustelle tätig war die Arbeitsgemeinschaft Grimsel, bestehend aus der Frutiger Gruppe AG und der Implenia Schweiz AG sowie der Ghelma AG Baubetriebe. (mgt/sts)
Quelle: KWO / DAvid Birri
Blick auf einen der Etappen mit den vorbereiteten Kletterschalungen. Die blauen Elemente sind Aussparungen für die Scherverzahnungen, die der mechanischen Verzahnung der einzelnen Blöcke dienen. Ebenfalls sichtbar sind die Schalungselemente für die geneigten Verbindungsgänge in der Staumauer.
Quelle: KWO / David Birri
Blick vom See Richtung Tal auf beide Mauern, die alte und die neue. Die alte Staumauer wird im Frühling 2025 geflutet und keine Funktion mehr haben.
Quelle: KWO / DAvid Birri
Blick auf die neue Staumauer mit den laufenden Arbeiten und den Kletterschalungen.
Quelle: KWO / David Birri
Ein Arbeiter bindet Armierungseisen für die Staumauerbrüstung. Lediglich dort und in den 50 cm dicken Kronenplatten sind Armierungseisen verlegt. Die Staumauer an sich ist so konstruiert, dass sie keine Armierung benötigt.