Konturen der BLS-Werkstätte in Oberburg BE werden klarer
Nun ist klar, wie die Dimension und die Anordnung der Gebäude für den Um- und Neubau der BLS-Werkstätte in Oberburg ausfällt. Mit der gewählten Variante besteht Platz für ein zusätzliches Zufahrtsgleis. Dies entlastet den Bahnübergang am Bahnhof Oberburg.
Quelle: BLS
Die bestehende BLS-Werkstätte in Oberburg.
Ein Expertengremium hat die BLS bei der Variantensuche unterstützt. Das Bahnunternehmen entschied sich für die Variante «Haupt- und Nebengebäude», wie die BLS am Mittwoch mitteilte.
Im Hauptgebäude befinden sich die Werkstätte, das Materiallager sowie Büros. Gleich an das Gebäude anschliessend wird es eine Aussenreinigungsanlage geben. Im Nebengebäude werden die Züge innen gereinigt und die Räder an der Unterflurdrehbank bearbeitet.
Anliegen der Anwohner erfüllt
Mit der gewählten Variante können die Züge auch von Hasle her in die Werkstätte fahren. So wird der Bahnübergang am Bahnhof Oberburg entlastet. Damit dürfte die Bahnschranke etwa gleich häufig geschlossen sein wie heute.
Mit der Entlastung erfüllt die BLS ein Anliegen der Anwohner, wie das Bahnunternehmen weiter schreibt. Ausserdem kann das bestehende Werkstätten-Gebäude während des Umbaus bei dieser Variante möglichst lange für Servicearbeiten an Zügen genutzt werden.
Bauarbeiten sollen 2026 starten
Mit dem Um- und Neubau der Werkstätte wird es in Oberburg zusätzliche Arbeitsplätze geben, wie die BLS ankündigte. Die Anzahl der Mitarbeiter steigt von 65 auf 100.
Bis Ende 2023 arbeitet die BLS das Projekt weiter aus, sodass es 2024 öffentlich aufgelegt werden kann. Nach dem Bewilligungsverfahren beim Bundesamt für Verkehr will die BLS 2026 mit dem Bau beginnen. Kosten dürfte der Um- und Neubau der Werkstätte Oberburg rund 200 Millionen Franken.
Quelle: BLS
Mit der gewählten Variante können die Züge auch von Hasle her in die Werkstätte fahren. So wird der Bahnübergang am Bahnhof Oberburg entlastet.
Neue Werkstätte seit Jahren geplant
Die BLS plant seit Jahren den Bau einer neuen Werkstätte. Lange Zeit setzte sie auf den Standort Chliforst Nord im Westen von Bern. Doch das Projekt auf der grünen Wiese stiess bei Anwohnern, Quartierorganisationen und Landschaftsschützern auf erbitterten Widerstand.
Im Februar schwenkte die BLS dann um und stoppte das Projekt Chliforst Nord. «Ich will die Blockade lösen», erklärte der damals neue Bahnchef Daniel Schafer vor den Medien. «Wir wollen nicht länger auf der Stelle treten.» Es brauche eine Lösung, denn ohne zusätzliche Werkstätten-Kapazität zeichne sich ab 2027 eine Servicelücke ab.
Die BLS musste nach eigenen Angaben rund 14 Millionen Franken an Planungskosten abschreiben. Fortan setzte die BLS auf einen Um- und Neubau der Werkstätte Oberburg, die auf Gemeindegebiet von Burgdorf liegt. Sie existiert seit 1977 und ist laut BLS eine wichtige Arbeitgeberin in der Region. Das Areal ist Teil eines Industriegebiets und liegt am BLS-Streckennetz. (sda/pb)
Quelle: BLS AG
Visualisierung der BLS-Werkstätte, die zuerst in Chliforst Nord im Westen von Bern geplant war. Die BLS stoppte das Projekt im Februar.