11:10 BAUPROJEKTE

Keltenwall unter dem Münsterhügel in Basel wird neu inszeniert

Teaserbild-Quelle: Bau- und Verkehrsdepartement Basel-Stadt

Die Archäologische Informationsstelle auf dem Münsterhügel in Basel wird umgestaltet. Das Areal wird neu als Pausenplatz genutzt. Die Lost Architekten und das Studio MC haben den Wettbewerb gewonnen.

Murus Gallicus: Touristenattraktion und Pausenhof.

Quelle: Bau- und Verkehrsdepartement Basel-Stadt

Murus Gallicus: Touristenattraktion und Pausenhof.


Vor etwas mehr als 2000 Jahren entstand auf dem Münsterhügel in Basel ein neues spätkeltisches Siedlungszentrum. Es wurde mit einem rund sechs Meter hohen Wall und einem breiten Graben befestigt – einem «Murus Gallicus». Neben dem Schulhaus Rittergasse liegen im Untergrund Überreste des keltischen Walls. Es handelt sich um archäologische Funde von nationaler Bedeutung. 

«Neues Miteinander»

Das Schulhaus hat nach langjähriger Nutzung als Bürogebäude der Verwaltung im Mai seine ursprüngliche Funktion wieder übernommen. Diese neue Kombination von Archäologischer Informationsstelle und Nutzung des Areals als Pausenplatz erfordere eine neue Konzeption der Informationsstelle, schreibt das Bau- und Verkehrsdepartement Basel-Stadt. Deshalb seien zehn Planerteams eingeladen worden, «um ein neues Miteinander zu konzipieren und eine zeitgemässe Informationsvermittlung für die Fundstelle aufzuzeigen». 

 Eine Jury mit externen Experten und Vertretern des Kantons unter dem Vorsitz des Hochbauamts hat von sieben eingereichten Vorschlägen einstimmig das Projekt «Orbis Alius» der Lost Architekten GmbH in Basel und des Studios MC in Darmstadt als Sieger erkoren und zur Weiterbearbeitung empfohlen. Im Anschluss an den Wettbewerb startet die konkrete Planung des Projekts. Der Regierungsrat soll im kommenden Jahr über den Ratschlag an den Grossen Rat zur Ausgabenbewilligung entscheiden. 

Unterirdischer Besucherraum

Das Siegerprojekt überzeugt laut der Medienmitteilung mit einem unterirdischen Besucherraum auf der Ebene der Ausgrabungen. Ohne grosse technische Installation könnten die archäologischen Funde atmosphärisch inszeniert, erklärt und aus unmittelbarer Nähe betrachtet werden. Oberirdisch zeigen drei Baukörper entweder die Höhe oder den Verlauf der damaligen Verteidigungsmauer, ohne den Pausenhof stark zu tangieren. 

Grosse Glasscheiben erlauben Passanten und Schulkindern die Einsicht auf die Fundstellen. Führungen können mit diesem Angebot attraktiv gestaltet werden. Die Archäologische Informationsstelle «Basel, 80 v. Chr. Murus Gallicus – Der Keltenwall» ist der Ausgangspunkt des Archäologischen Rundgangs «3000 Jahre Münsterhügel». Der Besucherraum wird für die Öffentlichkeit täglich von 8 bis 18 Uhr frei zugänglich sein, auch in den Schulferien sowie an Sonn- und Feiertagen. (mgt)

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