Kantonsschule im Kloster Wettingen: Neubau schliesst Baulücke
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im Anschluss an die Kirche des ehemaligen Klosters Wettingen AG und bis ans südliche Ende des bestehenden
Westflügels soll ein Neubau mit zwölf Schulzimmern, einer Lernhalle und zwei
weiteren Räumen erstellt werden.
Quelle: Waeber/Dickenmann/Partner AG/Architekten BSA SIA
Südwestansicht der zwei bestehenden und des neuen Gebäudes.
An der Stelle, wo der Neubau entsteht, stand bis ins 19.
Jahrhundert das sogenannte Hönggerhaus. Seitdem dieses abgerissen wurde, ist
der Blick auf den Kreuzgang frei – und dieser ist sogar über eine Tür direkt erreichbar.
Im Idealgrundriss eines Zisterzienserklosters ist der Kreuzgang jedoch auf
allen Seiten von Gebäuden umgeben. Mit dem Neubau wird also tatsächlich eine
Baulücke geschlossen.
Alte Sporthalle wird abgerissen
Bereits in der Planungsphase wurde klar, dass dieser Baukörper wiederhergestellt werden sollte, um den notwendigen Platzbedarf zu schaffen. Der bestehende Westflügel, der aus den 1950er-Jahren stammt, wurde bis zur Eröffnung der neuen Dreifachturnhalle als Sporthalle genutzt. Später gab es noch sporadische Nutzungen, doch heute steht er weitgehend leer. Bauen im Gebiet einer bald 800-jährigen Klosteranlage ist ein anspruchsvolles Unterfangen. Neue Gebäude müssen sich ins äussere Erscheinungsbild des Bestehenden einfügen, aber auch zeitgemäss konstruiert werden – also nicht als Rekonstruktion des historischen Baus. Dies sei den Beteiligten mit dem geplanten Neubau sehr gut gelungen, findet Rektor Zübli gegenüber der Internetzeitung e-journal: «Das Gebäude respektiert die bestehende Struktur und ist von zurückhaltender Architektur. Es ist ein sehr attraktives Projekt.» Im Projektbericht ist von einem «exemplarischen Stück von Weiterbauen im historischen Kontext» die Rede.
Quelle: Museum Aargau
Der Konventgarten des Klosters Wettingen.
Zeitzeugen in der Lernhalle
Die Gebäudefassade nimmt die Sprache der bestehenden Fronten auf. Ein hoher Maueranteil ist vom Denkmalschutz her notwendig. «Dieser wird besonders aus seitlichen Perspektiven wahrgenommen. Die Fenster sind eigentlich nur sichtbar, wenn man frontal vor dem Gebäude steht», erklärt Rektor Paul Zübli. Die sechs Meter hohe Lernhalle, die für Gruppenarbeiten dient, wird eine spektakuläre Optik erhalten. Sie wird rund drei Meter ins Erdreich hineingebaut, und die ehemaligen Kellerräume werden im Bereich der Aussen- und Binnenmauern integriert (siehe Bild Mitte). Die Kantonsarchäologie hat die historischen Zeugen des ehemaligen Hönggerhauses, das als Lager genutzt worden war, im Vorfeld archäologisch gesichert.
Quelle: Museum Aargau
Das besterhaltene Zisterzienserkloster der Schweiz mit seiner Klosterkirche und den historischen Gärten ist ein Kulturgut von internationalem Rang.