Grosser Rat bewilligt 64 Millionen Franken für Kantonsschule Baden AG
Die Kantonsschule Baden (KSBA) kann erneuert und erweitert werden. Der Aargauer Grosse Rat hat am Dienstag einen Kredit von 64,2 Millionen Franken mit 127 zu 3 Stimmen bewilligt. Ursprünglich war mit Kosten von 50 Millionen Franken gerechnet worden.
Quelle: indievisual AG / Bernath + Widmer Architekten AG, Zürich
Visualisierung: So soll die Erweiterung der Kantonsschule Baden dereinst aussehen.
Kritik äusserten die Bürgerlichen an der starken Kostensteigerung. Ein Antrag, die Aufwendungen für die «Kunst am Bau» um 130'000 Franken auf 200'000 Franken zu kürzen, fand keine Mehrheit. Vor allem die SVP machte sich dafür stark. Damit wird wie geplant 0,6 Prozent der Bausumme für «Kunst am Bau» verwendet. Üblicherweise wird dafür bei öffentlichen Bauten ein Prozent der Bausumme eingesetzt.
Bildungsdirektor Alex Hürzeler (SVP) sagte, die Gesamtregierung sei sich bewusst, dass das Geschäft keine alltägliche Vorlage sei. Es bestehe jedoch Handlungsbedarf. Der Bildungsauftrag auf Sekundarstufe II sei eine gesamtkantonale Aufgabe. Der Aargau habe in den vergangenen 50 Jahren «fast nichts investiert».
Die Kosten für den Neubau, mit dem die Kanti von heute 50 auf 66 Abteilungen erweitert werden soll, betragen knapp 54,9 Millionen Franken. Der Rückbau der Provisorien und eine so genannte Kostenermittlungstoleranz von rund 10 Prozent schlagen mit zusätzlich 9,4 Millionen Franken zu Buche, wie es in der Botschaft des Regierungsrats heisst.
60 Jahre alte Schulanlage
Die Kantonsschule Baden wurde im Jahr 1962 nach einem Masterplan von Fritz Haller und einem Umgebungsgestaltungsplan von Albert Zulauf gebaut und 1976 erweitert. Die KSBA ist zudem im Schweizerischen Kulturgüterinventar (KGS-Inventar) als bedeutendes Kulturgut von regionaler Bedeutung aufgeführt.
Als Folge der wachsenden Schülerzahlen bestand bereits 2012 dringender Handlungsbedarf zur Raumerweiterung. Die Schulanlage wurde deshalb um ein Schulraum- und ein Sporthallenprovisorium ergänzt. Die Provisorien befinden sich aber im Perimeter des Grundwasserschutzes und haben nur eine befristete Baubewilligung bis Ende Juli 2027. Sie müssen rückgebaut werden.
Der Grosse Rat hatte der Erweiterung bereits im Jahr 2019 zugestimmt.
Neubau mit zwei Gebäudeteilen
Für die Erweiterung wurde vor rund zwei Jahren ein Projektwettbewerb durchgeführt. Gewonnen hatte der Entwurf «achtmalacht» des Büros Bernath+Widmer Architekten AG aus Zürich. Das Siegerprojekt führt den Masterplan von Fritz Haller weiter und sieht einen Neubau mit zwei Gebäudeteilen vor, die im Untergrund miteinander verbunden sind.
Im vierstöckigen MINT-Trakt werden Räume für Mathematik, Informatik, Physik und Geografie untergebracht. Im Sport-Trakt soll eine unterirdische Doppelsporthalle und darüber ein zweigeschossiger Bau mit Vereins- und Sporträumen Platz finden. Der Tradition der bestehenden Haller-Bauten folgend, soll der Neubau auch als Skelettbau mit Glas-Metall-Fassade erstellt werden. (pb/sda)