In Mexiko ist eine Filteranlage auch ein Park
Iztapalapa heisst ein Bezirk im Nordosten von Mexiko-Stadt. Bis 1928 war das Quartier eine eigenständige Gemeinde, deren Grund bereits von Azteken besiedelt worden ist. Heute gilt Iztapalapa als besonders kriminell, der Stadtteil hat die höchste Mord- und Vergewaltigungsrate der Metropole. Abgesehen von solchen Problemen leiden manche Gebiete unter Wassermangel, weil die entsprechende Infrastruktur fehlt.
Mehr Grün, mehr Begnungsorte und vor allem mehr Wasser: das alles so die Anlage bieten.
Die Architekten Manuel Perló Cohen und Loreta Castro Reguera – ebenfalls aus Mexiko-Stadt – wollen Abhilfe schaffen. Sie haben eine Wasserinfrastruktur konzipiert, die gleich mehrere Funktionen erfüllt: Sie soll einerseits pro Jahr bis zu 68 000 Kubikmeter Regenwasser filtern und täglich bis zu 86 Kubikmeter Abwasser reinigen. damit dieses für die Spülung öffentlicher Toiletten verwendet werden kann. Andererseits soll sie auch als Park, Erholungsgebiet und sozialer Treffpunkt dienen. So finden sich hier nicht nur naturnah angelegte Wasserlandschaften zum Flanieren, Raum für Openair-Veranstaltungen und eine Spielwiese, sondern auch noch zwei Fussballplätze und verschiedene öffentliche Gebäude, etwa mit einer Bibliothek und einem Museum.
Daneben soll der Ort für mehr Natur im Asphaltdschungel sorgen: Er erhöhe die Anzahl der Bäume in der Umgebung um das Dreifache, so die Architekten. Für ihre visionäre Idee sind Castro Reguera und Perló Cohen von der LafargeholcimFoundation mit einem Award in Gold geehrt worden. Die Stiftung zeichnet alljährlich in verschiedenen Regionen – darunter Lateinamerika – besonders zukunftsträchtige Projekte aus. (mai)