Holzbau: Nachhaltiges Hochhaus aus Sperrholz?

Teaserbild-Quelle: "Tall Pile of CLT", Visualisierung, Detail Edgar Rodriguez

Wie gross das Nachhaltigkeits-Potenzial von Brettsperrholz sein kann, und wie sich damit Wolkenkratzer bauen liessen, will Edgar Rodriguez vom mexikanischen Büro Operadora aufzeigen. Mit einem Projekt für ein gemischt genutztes Hochhaus.

"Tall Pile of CLT", Visualisierung, Turm

Quelle: "Tall Pile of CLT", Visualisierung, Detail Edgar Rodriguez

Der Wolkenkartzer erinnert an einen Bretterstapel.

Die Wechselwirkung zwischen Wolkenkratzern und ihrer Umgebung oder vielmehr der Natur, der Gesellschaft und der Stadt – diesem Thema will der alljährliche Wolkenkratzer-Ideenwettbewerb der internationalen Wettbewerbsplattform Buildner auf den Grund gehen. Gleichzeitig sollen die Projekte aktuelle Herausforderungen mit einbeziehen, etwa Umweltverträglichkeit, Überbevölkerung oder Zersiedelung.

Architekt Edgar Rodriguez schlägt dazu ein modulares Hochhaus aus Brettsperrholz vor, mit Wohn- und Büroflächen, im unteren Bereich sollen Läden untergebracht werden und darüber weitere öffentliche Bereiche wie eine Aussichtsterrasse und eine Bar auf dem Dach.

Der Turm erinnert an einen gigantischen Haufen aus Holzbrettern. In diesem Fall sind es CLT-Platten (Cross Laminated Timber), deren spezifische Eigenschaften Rodriguez bei seinem Projekt ins Zentrum stellte: Brettsperrholz ermögliche seinen Herstellern, jüngere, schneller wachsende Bäume zu verwenden, schreibt er. Solches helfe, die Holzgewinnung nachhaltiger zu machen und Alternativen zu Baumaterialien wie Stahl oder Beton zu bieten.

Als Entwurfsgrundlage dienten Rodriguez die grosse CLT-Platten (2,75 Meter mal 15 Meter), die er als eine Art Stapel aus unterschiedlich positionierten Platten und mit ineinandergreifenden tragenden Wänden kombinierte und aufeinander schichtete.

Diese Konstruktion ermögliche eine vielschichtige Raumanordnung und schaffe gleichzeitig einen stabilisierenden Rahmen, schreibt Rodriguez, der sich bei seinem Vorschlag auch ausführlich mit der Statik beschäftigt hat. Das gefiel auch der Jury, die sein Idee mit dem zweiten Preis auszeichnete: " Es ist ein einfaches, aber gelungenes Konzept mit verblüffendem Design." (mai)