«Holmene»: Ein Silicon Valley für Dänemark
In Kopenhagen fehlt es an Platz. Die Kommune Hvidovre plant mit «Holmene» neun künstliche Inseln südlich der Hauptstadt. Das Projekt soll unter anderem mit Windmühlen bis zu 25 Prozent des Stromverbrauchs von Kopenhagen decken und Raum für 380 Unternehmen bieten.
Quelle: Urban Power für Hvidovre Kommune
So soll das Projekt «Holmene» dereinst aussehen.
Nach den Plänen des dänischen Büros Urban Power wird das Projekt als eine Erweiterung für das bestehende Geschäftsviertel Avedøre Holme in der Gemeinde Hvidovre fungieren. Das Gebiet von letzterem bestand bis zu den 60ern selbst aus vielen kleinen Inseln und Teichen, die damals trockengelegt und aufgeschüttet wurden. Später entwickelte sich Avedøre Holme zu einem der grössten Gewerbegebiete der nordischen Region.
«Holmene» – zu deutsch «die Inseln» – wird in Zusammenarbeit mit der dänischen Regierung und mit Unterstützung der Stadt Kopenhagen realisiert. Und der Name kommt nicht von ungefähr: Ganze neun Inseln sollen aufgeschüttet und mittelsnatürlicher Umgebung miteinander verbunden werden. Der Inselkomplex soll insgesamt 3,1 Millionen Quadratmeter gross werden und eine neue 17 Kilometer lange Küste bilden.
Gemäss den Plänen von Urban Power wird es daneben mehrere kleine Inseln und Riffe geben, die für die Öffentlichkeit nicht zugänglich sind, um der Natur und Tierwelt die besten Bedingungen zu bieten. Die Aufteilung der Inseln hat laut dem dänischen Büro zudem weitere Vorteile: So könne jede Insel schrittweise weiterentwickelt werden, ohne den Eindruck eines unabgeschlossenen Projekts zu hinterlassen.
Umweltfreundliche Technologien
Die grösste der neun Industrieinseln ist der Entwicklung grüner Technologien verschrieben. Bioabfälle und Abwasser von 1,5 Millionen Bewohnern werden hier behandelt und zu sauberem Wasser und Biogas verarbeitet. Daneben sind auch Wärmespeicher, Windmühlen und andere umweltfreundliche Technologien geplant, die jährlich mindestens 70‘000 Tonnen CO2 einsparen und mehr als 300‘000 Megawattstunden Energie produzieren sollen. Dies entspreche 25 Prozent des Stromverbrauchs der Bevölkerung von Kopenhagen, so Urban Power.
Mit «Holmene» werden zudem 12‘000 Arbeitsplätze generiert und Platz für 380 Unternehmen geschaffen. Damit werde laut der Kommune Hvidovre eines der grössten, nachhaltigsten und innovativsten Gewerbegebiete Nordeuropas entstehen. Das Vorhaben beinhaltet verschiedene Freizeitangebote sowie den Bau eines Aussichtsturms zur Beobachtung der heimischen Fauna. Ebenfalls wird mit dem Inselkomplex der Hochwasserschutz sichergestellt, der die Gemeinde Hvidovre und Kopenhagen vor den südlichen Stürmen schützen soll.
Die Inseln sollen in Etappen gebaut und bis 2040 fertiggestellt werden. Mit dem Start des Projekt 2022 werden die ersten Aufschüttarbeiten beginnen. Gemäss aktuellem Plan soll die erste der neun Inseln sechs Jahre nach Baubeginn fertiggestellt sein. (pb)