Hochwasserschutz an der Reuss: Beschwerden verzögern Projekt
Beschwerden verzögern das umstrittene Hochwasserschutzprojekt an der Reuss zwischen Emmen und der Kantonsgrenze. Innerhalb der Rechtsmittelfrist sind sechs Beschwerden gegen das Projekt eingereicht worden.
Quelle: zvg, Kanton Luzern
Visualisierung Emmen: Der bestehende Hochwasserschutzdamm wird erhöht und verstärkt. Gleichzeitig soll der Zugang zum Wasser erleichtert werden.
Sie sei überzeugt, dass das Reuss-Projekt ausgewogen sei und
den gesetzlichen Vorgaben entspreche, teilte die Luzerner Regierung am
Donnerstag mit. Sie sei auch zuversichtlich, dass das Projekt durch das
Kantonsgericht gestützt werde und hoffe, dass der dringend notwendige
Hochwasserschutz baldmöglichst gewährleistet werde.
Reuss soll verbreitert werden
Die Bauzeit für das Reuss-Projekt beträgt voraussichtlich
rund zwölf Jahre. Vorgesehen ist, die Reuss auf einer 13 Kilometer langen
Strecke zu verbreitern und mit Schutzbauten auszustatten. Mit den 195
Millionen Franken teuren Investitionen sollen Schäden von bis zu 600 Millionen
Franken verhindert werden.
Zum Projekt gehört auch eine ökologische Aufwertung der
Flusslandschaft. Das Bett wird aufgeweitet, was über 30 Hektaren
Fruchtfolgeflächen in Anspruch nehmen wird. Dieser Landverbrauch stösst bei
Landwirten auf Kritik. Das ursprüngliche Projekt von 2016 war deswegen
überarbeitet worden.
Beschwerden von WWF und Pro Natura
Vor rund zwei Wochen gaben die Umweltorganisationen WWF und Pro Natura bekannt, gegen das Hochwasserschutz-Projekt Beschwerde einzulegen. Sie kritisierten unter anderem, dass an gewissen Stellen periodisch die Flusssohle ausgebaggert werden solle, obwohl es eine Alternative dazu gäbe. Mit den Ausbaggerungen würden etwa die Laichplätze für die Äsche zerstört.
Erst wenn die Projektbewilligung rechtskräftig ist, kann der Baukredit dem Kantonsrat und danach dem Volk vorgelegt werden. (sda/pb)