Gyali: Wenn die Bimsstein-Mine zur Geothermieanlage und zum Bad wird
Wie man eine Bimsstein-Mine zur Geothermieanlage umnutzt, deren Abwärme ein Bad beheizt, weiss Architekt Dimitrios Mitsimponas. Er schlägt dies für die griechische Insel Gyali vor, wo sich heute eine der grössten Bimsstein-Minen befindet.
Quelle: Ввласенко, eigenes Werk, CC BY-SA 3.0
Die Insel Gyali mit der Mine vom Meer aus gesehen.
Im Südosten der Ägäis, in der Nähe von Kos, liegt Gyali. Die zum Dodekanes gehörende Insel erstreckt sich über gerade Mal 4,5 Quadratkilometer. Sie ist vulkanischen Ursprungs und war einst bewohnt, davon zeugen die Überreste einer hellenistischen Festung, eine Zisterne, Siedlungsreste und Gräber. Heute ist hier niemand mehr zu Hause. Dennoch ist das kleine Eiland spektakulär: Seit den 50er-Jahren wird hier Bimsstein gewonnen, die riesigen Stufen, die der Abbau in die Hängen Gyalis getrieben hat, sind von Weitem sichtbar.
Die Mine auf Gyali gilt eine der weltweit grössten ihrer Art. Neben Bimsstein wird auf dem Eiland auch Perlit abgebaut. Insgesamt fördern hier vier Unternehmen Mineralien, sie sind eine der Haupteinnahmequellen der Insel Nysiros, mit mit der die Insel Gyali zusammen mit anderen fünf kleinen Inseln eine Gemeinde bildet. Einen Plan, was mit der Mine geschehen soll, wenn hier keine Mineralien mehr abgebaut werden, gibt es nicht. Das soll sich ändern: Auf der Insel Nysiros, hat man beschlossen, Gyali dereinst nicht mehr weiter auszubeuten und die Mine zu sanieren. Dies unter anderem, weil das kleine Eiland zu erodieren droht.
Wellness in ehemaliger Industrielandschaft?
So könnte man die Mine zum Geothermieanlage mit Bad umfunktionieren, bei dem die Gäste von der Abwärme des Kraftwerks profitieren: Jeder Raum ist nach einem Kaskadensystem nach seinem Wärme- und Feuchtigkeitsbedarf von wärmer nach kühler angelegt. Auf diese Weise liesse sich die Industrielandschaft mit «der inspirierenden Aura von Bädern» verbinden, wie der griechische Architekt Dimitrios Mitsimponas, der Kopf hinter der Idee, schreibt. Sein Vorschlag unterscheide sich von den üblichen Verfahren zur Rekultivierung von Bergwerken, bei denen hauptsächlich der Boden saniert und wieder aufgeforstet wird.
Mitsipimonas hat das Projekt in Rahmen eines Thesenprojekts in Zusammenhang mit seinem Studium verfasst. (mai)
Quelle: Dimitrios Mitsimponas
Das Bad aus der Vogelperspektive.
Quelle: Dimitrios Mitsimponas
Der Architekt setzt auf eine Kombination aus Industriegebiet und Wellnessbereich.
Quelle: Dimitrios Mitsimponas 2316_bad_gyali
Ein Wassersammelbecken sorgt für kontemplative Atmosphäre.
Quelle: Dimitrios Mitsimponas
Blick vom Pool auf die Mine.
Quelle: Dimitrios Mitsimponas
Das Innere des Bades.
Quelle: Dimitrios Mitsimponas 2316_bad_gyali_5
Vulkanische Aktivität in der Region der Insel.
Quelle: Dimitrios Mitsimponas
Lage des Bimsstein-Abbaugebiets.
Quelle: Dimitrios Mitsimponas
Schema der Anlage und des Bades.
Quelle: Dimitrios Mitsimponas
Grafik zur Beheizung der Anlage.
Quelle: Dimitrios Mitsimponas
Modell im Masstab 1:200.
Quelle: Dimitrios Mitsimponas
Lage des Bades und der Geothermieanlage.
Quelle: Dimitrios Mitsimponas
Plan vom ersten Geschoss des Bades.
Quelle: Dimitrios Mitsimponas
Plan vom zweiten Geschoss.
Quelle: Dimitrios Mitsimponas
Querschnitt der Bereiche A-A und B-B.
Quelle: Dimitrios Mitsimponas
Querschnitt Bereiche C-C und D-D.