Grosser Rat segnet 90-Millionen-Kredit für Gymi-Erweiterung in Thun ab
Die Gymnasien Thun-Schadau und Thun-Seefeld sollen künftig in Schadau konzentriert werden. Dafür soll der Standort erweitert und saniert werden. Der bernische Grosse Rat hat für das Vorhaben nun einen Kredit in der Höhe von 90,35 Millionen Franken gesprochen.
Quelle: zvg
So soll sich die neue Sporthalle im Standort Schadau in Thun dereinst präsentieren.
In Thun sind die beiden Gymnasien Thun-Schadau und Thun-Seefeld seit 2014 organisatorisch vereint. Örtlich liegen sie jedoch rund einen Kilometer voneinander entfernt. Das soll sich ändern: das Gymnasium Thun soll künftig am Standort Schadau konzentriert werden. Dazu ist geplant, den künftigen Standort der Gymnasien mit zwei Teilprojekten zu erweitern und zu sanieren.
Auch eine neue Doppelsporthalle mit Schulräumen ist geplant. Dazu wurde im Januar 2021 der siegreiche Entwurf aus dem Projektwettbewerb vorgestellt.Gewonnen hatte das Projekt «Kanzen» des Generalplanerteams unter Leitung der «Comamala Ismail Architects» aus Biel. Dieses sieht ein Gebäude in Holzbauweise mit Minergie-P-Standard vor, das durch Fernwärme beheizt wird.
Die erste Ausbauetappe startet nach Angaben des Gymnasiums Thun voraussichtlich 2023. Dann wird das Provisorium östlich bei der «Gymermatte» aufgehoben und ein Erweiterungsbau mit Schulräumen und einer Aula errichtet. Ab 2025 soll dann das Hauptgebäude nördlich gegen die Marienstrasse mit einem Anbau erweitert und das Hauptgebäude aus den 70er Jahren saniert werden.
Quelle: Gymnasium Thun
Infografik zu den Erweiterungsplänen am Standort Schadau. Das Provisorium (gelb) östlich bei der sogenannten «Gymermatte» wird aufgehoben und ein Erweiterungsbau mit Schulräumen und einer Aula errichtet.
Diskussion um Schweizer Holz
Die Kosten für die neue Sporthalle sowie für die Erweiterung und Sanierung der Gymnasien belaufen sich auf 90,35 Millionen Franken. Der Kredit gab im Grossen Rat kaum zu reden. Stattdessen diskutierte das Parlament ausgiebig darüber, ob in den Ausschreibungspositionen die Option aufzunehmen sei, für den Bau sei Schweizer Holz zu verwenden.
Der Thuner Stadtpräsident und SVP-Grossrat Raphael Lanz zeigte Sympathie für die Forderung. Es dürfe aber nicht sein, dass die Forderung zu Verzögerungen oder Mehrkosten zulasten des Projekts führten. Er empfahl dem Rat daher, den Antrag abzulehnen.
Antrag nicht zielführend
Auch Baudirektor Christoph Neuhaus (SVP) zeigte Verständnis für den Antrag, doch er sei nicht zielführend. Er mache die Ausschreibung aufwändiger und führe zu Mehrkosten, allenfalls auch zu Verzögerungen. Neuhaus bekräftigte, dass der Kanton in letzter Zeit immer wieder Projekte mit Schweizer Holz umgesetzt habe. Wo immer möglich und sinnvoll mache der Kanton das.
Der Rat lehnte den Antrag schliesslich mit 67 zu 74 Stimmen und 6 Enthaltungen ab. Dem Kredit für die Sanierung und Erweiterung des Gymnasiums Thun stimmte das Parlament einstimmig zu. (pb/mgt/sda)
Quelle: zvg
Kernelement des Projekts «Kanzen» bildet eine in den Boden versenkte Sporthalle mit einem Obergeschoss.