15:32 BAUPROJEKTE

Alpiq plant grösste Solaranlage der Schweiz im Wallis

Teaserbild-Quelle: zvg, Alpiq

Alpiq will oberhalb der Walliser Ortschaft Gondo auf über 2000 Metern über Meer die grösste Photovoltaikanlage der Schweiz bauen. Das Projekt «Gondosolar» soll jährlich rund 23,3 Millionen Kilowattstunden Strom einbringen – mehr als die Hälfte davon im Winterhalbjahr. 

Visualisierung Photovoltaikanlage Gondosolar Wallis

Quelle: zvg, Alpiq

Visualisierung: So soll die Photovoltaikanlage «Gondosolar» dereinst aussehen.

Auf einer Höhe zwischen 2000 und 2200 Metern über Meer soll mit «Gondosolar» im Kanton Wallis die grösste Photovoltaikanlage der Schweiz entstehen, wie der Energiekonzern Alpiq am Montag an einer Medienkonferenz in Brig bekannt gab. Konkret sollen dafür oberhalb der Ortschaft Gondo auf einer Fläche von rund 100'000 Quadratmetern 4500 bifaziale – also beidseitig aktive – Solarelemente installiert werden. Ein jedes dieser Elemente besteht aus acht PV-Modulen. 

Jahresbedarf von 5200 Haushalten decken 

Mit einer installierten Leistung von Total 18 MW soll Gondosolar dereinst rund 23,3 Millionen Kilowattstunden (kWh) Strom liefern und damit gemäss einer Mitteilung von Alpiq den durchschnittlichen Jahresbedarf von mindestens 5200 Haushalten decken können. Auf Grund der Höhenlage produziere die Solaranlage pro Quadratmeter rund doppelt so viel Strom wie eine vergleichbare Anlage im Mittelland. 

Der Winteranteil liege bei 55 Prozent, wodurch die alpine Anlage viermal so viel Winterstrom pro Fläche als eine PV-Anlage im Flachland produzieren soll. Dafür gibt es laut Mitteilung mehrere Gründe. Zum einen ist die Sonneneinstrahlung in höheren Lagen deutlich stärker als im Schweizer Mittelland und die Wolkenbedeckung relativ gering. Zum anderen wird mit der Reflektion des Sonnenlichts durch den Schnee die Produktion deutlich erhöht. 

Standort tangiert kein Schutzgebiet 

Gebaut werden soll die Anlage auf einer Parzelle am vorgesehenen Standort Alpjerung hoch über dem Grenzort zu Italien. Dieser sei für die Nutzung von Solarenergie ideal, heisst es weiter. Denn der Standort tangiere kein Schutzgebiet und werde von Experten auch hinsichtlich Naturgefahren als «nicht kritisch» beurteilt. Die Auswirkungen auf Umwelt, Biodiversität und Landschaft sind laut Alpiq vergleichsweise gering. 

Die geplante Freiflächen-PV-Anlage werde ausserdem von keinem besiedelten Gebiet aus sichtbar sein. Der Abtransport des Stroms soll über ein erdverlegtes Kabel und über das nahegelegene Mittelspannungsnetz in die bestehende Unterstation Gabi erfolgen. Der Bau wird mit Hilfe einer temporären Seilbahn ab der Nationalstrasse in Gondo realisiert. Daher seien weder neue Stromleitungen noch neue Strassen notwendig.  

Eine umfangreiche Machbarkeitsstudie sei weiter zum Schluss gekommen, dass das Projekt ökologisch, technisch und wirtschaftlich machbar sei, sofern das eidgenössische Parlament das Fördermodell in Kraft setzt und Gondosolar den maximalen Förderbeitrag von 60 Prozent erhält. 

Investitionen von 42 Millionen Franken

Hinter dem Gemeinschaftsprojekt Gondosolair stehen die Gemeinde Gondo-Zwischbergen, die Kraftwerks- und Netzbetreiberin Energie Electrique du Simplon (EES) und der Projektinitiant Renato Jordan, dem die Parzelle am vorgesehenen Standort Alpjerung gehört. Die Trägerschaft wird von mehreren Partnern aus Branche und Wissenschaft unterstützt. 

Dies insbesondere von Alpiq und der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW). Wobei Alpiq das Projekt gemäss Mitteilung leiten wird. Professor Jürg Rohrer von der ZHAW unterstützt mit seiner breiten Erfahrung im Bereich hochalpine Photovoltaikanlagen. Weiter sind die Oberwalliser Unternehmen Winsun, Stahleinbau, Roccaval, Pronat und Geoformer in die Projektplanung involviert.  

Sobald das Bewilligungsverfahren abgeschlossen und die Förderzusage des Bundes vorliege, könne das Projekt innerhalb von drei Jahren gebaut und vollständig in Betrieb genommen werden, hält Alpiq fest. Die Investitionen werden mit rund 42 Millionen Franken angegeben. Die Projektidee wird gemäss Mitteilung vom Kanton Wallis grundsätzlich unterstützt. Der nächste Schritt sei der Antrag auf die Festsetzung des Projekts im kantonalen Richtplan. (mgt/pb)

Weitere Informationen unter: www.gondosolar.ch

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