Fussballstadion Aarau: Stadtrat stellt Bedingungen
Das Pokerspiel um den seit Jahren geplanten Neubau des Fussballstadions Aarau dauert an. Der Stadtrat Aarau (Exekutive) erhöht nun den Druck auf alle Beteiligten des Projekts und verlangt vom Generalunternehmen HRS Real Estate AG die Entschädigung der bisher entstandenen Planungskosten.
Wie der Stadtrat mitteilt, soll mit den politischen Prozessen für die Teilzonenänderung für die vier neben dem Stadion geplanten Hochhäuser am 2. April begonnen werden können. Am Ende werden wohl die Stimmbürger über Teilzonenänderung entscheiden. Damit der Zeitplan eingehalten kann, sollen bis am 20. März alle Beteiligten ein Bekenntnis zum Projekt abgeben. Es sei ein "schwieriger Prozess", sagte der zuständige Stadtrat Hanspeter Thür. Am gleichen Strick ziehen müssen das Generalunternehmen HRS Real Estate AG, der FC Aarau sowie der Verein "meinstadion.ch". Im Dezember hatte das Generalunternehmen zusammen mit dem Stadtrat das geänderte Projekt ("Plan B") vorgestellt.
Die vier neu geplanten Hochhäuser mit bis zu 24 Stockwerken sollen die Kosten des Gesamtprojekts von 36 Millionen Franken finanzieren. Ohne die Hochhäuser will das Generalunternehmen das Stadion nicht bauen. Auf die ursprünglich geplante Mantelnutzung mit einem grossen Einkaufszentrum wurde verzichtet.
Als Baustart 2021 genannt
Der Stadtrat erklärte sich nun bereit, auf die Änderung des bisherigen Projektes einzutreten – mit einer Bedingung: Die HRS Real Estate soll die entstandenen Planungskosten von rund zwei Millionen Franken entschädigen, falls trotz rechtskräftigem Gestaltungsplan für die Hochhäuser keine Baubewilligung erteilt wird. Die Stadt Aarau will sich zudem mit einer Konventionalstrafe absichern, falls das Generalunternehmen erneut – trotz vorliegender Baubewilligung für die Hochhäuser – nicht mit dem Stadionbau beginnt.
Für das eigentliche Stadion Torfeld Süd liegt eine rechtskräftige Baubewilligung vor. Damit die Bewilligung nach zwei Jahren am kommenden 18. Mai nicht verfällt, muss mit den Abbrucharbeiten auf dem Torfeld beim Bahnhof Aarau begonnen werden. Beim "Plan B" muss die Baubewilligung für das Stadion mit 10'000 Sitzplätzen angepasst werden. Das Stadion soll nach den neusten Plänen nämlich ebenerdig gebaut werden.
Die Swiss Football League (SFL) ist gemäss Stadtrat bereit, dem FC Aarau im April 2021 weiterhin eine Lizenz zu erteilen – auch wenn in jenem Zeitpunkt noch Rechtsverfahren gegen die Baubewilligung der Hochhäuser ausstehend sein werden.
Nach einem Volksentscheid von Februar 2008 wird die Stadt Aarau das fertig errichtete Stadion für 17 Millionen kaufen. (sda/mt)