Flughafen Samedan soll für 68 Millionen Franken ausgebaut werden
Der Flughafen Samedan im Oberengadin GR soll für 68,5 Millionen Franken ausgebaut werden. Zudem entsteht auf Kosten der Rega ein neuer Heliport. Das entschied die Flughafenkonferenz der Oberengadiner Gemeinden am Donnerstag.
Quelle: Arge Porta Engiadina, Hosoya Schaefer Architects und Blarer & Reber Architekten
Visualisierung des «Ersatzneubaus» am Regionalflughafen Samedan.
Vor sieben Jahren hatte das Oberengadiner Stimmvolk einer ersten Ausbaustufe für den Flughafen Samedan zugestimmt, deren Kosten 22 Millionen Franken betragen sollten. Zwei Jahre später reichte die Infra RFS, die öffentlich-rechtliche Eigentümerin der Flughafenbauten, aber ein weit grösseres, 88 Millionen Franken teures Ausbauprojekt ein. Die Kostenexplosion sorgte für heftigen Widerstand in der Bevölkerung.
Günstigeres Ausbauprojekt
Nun legt die Flughafenkonferenz der Gemeinden ein etwas günstigeres Projekt vor. Demnach soll in einer ersten Etappe bis Ende 2026 ein neuer Heliport gebaut werden, der durch die Rega finanziert wird. Zudem sind in einer zweiten Phase bis 2031 für 68,5 Millionen Franken dringend benötigte betriebliche Ersatzneubauten sowie weitere Massnahmen vorgesehen.
Konkret geplant ist ein Ersatzneubau von zwei Betriebszentren mit Flugzeughangar, der Ausbau und die Instandsetzung der Vorplätze sowie der Bau eines Turms mit Rundumsicht. Zudem wird das Flughafengelände umzäunt, so wie es das Bundesamt für Zivilluftfahrt seit langem fordert, wie die Flughafenkonferenz mitteilte.
In einer weiteren Ausbauetappe ist eine Vorfelderweiterung und Pistensanierung mit Kosten in Höhe von 12 Millionen Franken vorgesehen. Diese sei jedoch weniger dringlich und könne abhängig von der Entwicklung des Flugplatzes, nach Abschluss der zweiten Phase angegangen werden, heisst es.
Sanierung keine Alternative
Laut der Flughafenkonferenz ist eine Sanierung der heutigen Betriebsgebäude nicht wirklich möglich. Dafür fehle die nötige Bausubstanz. Zudem wäre eine Gesamtsanierung der bestehenden Infrastruktur, wo sie in einzelnen Teilen möglich sei, im Vergleich zum Ersatzneubau teurer.
Die neuen Betriebsgebäude werden gemäss Mitteilung als Holzbauten realisiert und über Photovoltaikanlagen sowie eine Grundwasser-Wärmepumpe verfügen. Durch die Verschiebung des Heliports und dank einem Riegelbau sollen auch Verbesserungen beim Lärmschutz erzielt werden.
Kosten auf mehrere Partner aufteilen
Die Finanzierung der zweiten Etappe mit dem Ersatzneubau soll nach Angaben der Flughafenkonferenz auf mehrere Partner aufgeteilt werden. 27 Millionen Franken sollen demnach von den Oberengadiner Gemeinden stammen. Weitere 25 Millionen werden gemäss Mitteilung mit Fremdkapital finanziert.
Vom Bund und vom Kanton Graubünden werden Beiträge in der Höhe von insgesamt 12 Millionen Franken erwartet. Ausserdem will die Gemeinde St. Moritz, die stark vom touristischen Privatjetverkehr auf dem höchstgelegenen Flugplatz Europas profitiert, einen ausserordentlichen Beitrag von fünf Millionen Franken leisten.
Das neu aufgegleiste Vorhaben braucht die Zustimmung der Oberengadiner Bevölkerung. Die Abstimmung findet voraussichtlich im Sommer 2025 statt. (pb/mgt/sda)
Quelle: Sven Scharr - Own work wikimedia CC BY-SA 3.0
Blick auf den heutigen Flughafen Samedan.