07:17 BAUPROJEKTE

Flaneur d’Ôr verliehen: Vergoldete Passerelle beim Bahnhof Renens

Teaserbild-Quelle: Michel Bonvin / Flaneur d'Ôr

Die neue Passerelle beim Bahnhof Renens im Westen von Lausanne verbindet nicht nur zwei Stadtteile sondern auch unterschiedliche ÖV-Angebote. Nun ist dem «Rayon Vert» vom Verein Fussverkehr Schweiz und weiteren Partnern, wie dem Bundesamt für Strassen, dem Trägerverein Energiestadt und dem Verkehrsclub Schweiz (VCS), der diesjährige Flaneur d’Ôr verliehen worden.

Le Renens Vert

Quelle: Michel Bonvin / Flaneur d'Ôr

Wurde mit dem diesjährigen Flaneur d'Ôr geehrt: Die neue Paserelle beim Bahnhof Renens.


Der «Rayon Vert»  oder vielmehr die neue Passerelle, die sich über die Geleise des Bahnhofs Renens spannt, ist mehr als eine Überführung für diejenigen, die zu Fuss unterwegs sind: Die Konstruktion verbindet verschiedene Verkehrsmittel miteinander, Busse, Züge, die Metro und ab 2026 auch das Tram – aber auch Norden und den Süden der Stadt. Das Projekt des Planungsteams Farra Zouboulakis & Associés SA, Ingeni SA sowie des L’Atelier du paysage Sarl et Tekhne SA ist mit dem Flaneur d’Or ausgezeichnet worden. Mit dem Preis ehrt das Bundesamt für Strassen zusammen mit weiteren Partnern alle drei Jahre beispielhafte Infrastrukturen für den Fussverkehr. 

Die Passerelle sei das Rückgrat einer boomenden Verkehrsdrehscheibe, heisst es in der Medienmitteilung zum Preis. Wie Barbara Schwickert, Co-Geschäftsleiterin des ebenfalls an der Auszeichnung beteiligten Trägervereins Energiestadt erklärt, hatte die Jury vor allem die Dimension des Projekts überzeugt. Dies, weil das Projekt einerseits eine Antwort auf die stark anwachsenden Fussverkehrsströme liefert, andererseits die Rolle des Bahnhofs als öffentlicher Raum für eine ganze Agglomeration berücksichtigt. Die Breite der Fussgängerbrücke zeuge von beeindruckender Grosszügigkeit, das bequeme Mobiliar in den Wartebereichen von Sorgfalt und die Verkehrsdrehscheibe als Ganzes von Kohärenz, heisst es in der Medienmitteilung. Dies seien  alles Kriterien, die dem «Rayon Vert» schliesslich zum klaren Sieg verholfen haben.

Fussverkehr-Projekte mit modernen Ansätzen

«Die grosse Zahl eingereichter Projekte zeugt von einem wachsenden Bewusstsein der Kommunen und Planungsbüros konkrete Massnahmen zur Förderung des Fussverkehrs umzusetzen», freute sich Michael Rytz vom VCS. Insgesamt sind 59 Projekte eingereicht worden, 31 stammten aus der Westschweiz.

Als Zeichen für den Wandel, der auch von der Covid-Pandemie geprägt sei, hätten sich mehrere Projekte moderner Ansätze bedient, ganz im Dienste der Beteiligten, ist in der Mitteilung zu lesen. Diese Projekte waren partizipativ ausgelegt, zudem war dabei auch häufig auf temporäre Massnahmen gesetzt worden. So hatten verschiedene Städte auch Konzepte zur Förderung des Fussverkehrs und der öffentlichen Räume eingereicht, andere Gemeinden legten ihren Schwerpunkt auf Strategien. Des Weiteren war es auch um Kommunikationsmassnahmen gegangen, die den Boden für eine neue Kultur des Gehens bereiten sollen.

«Ich hoffe, dass diese Art von Dynamik andere Kantone und Gemeinden, ob gross oder klein, sowie die Planungsämter dazu bewegt, sich für eine Umgebung stark zu machen, in der das Gehen sicher und reich an Erfahrungen und Begegnungen ist», sagte Marionna Schlatter, Präsidentin von Fussverkehr Schweiz an der Preisverleihung. «Sodass wir uns am Ende gut und gerne zu Fuss von einem Ort zum anderen bewegen.» (mgt/mai)

Flaneur d'Ôr 2023: Prämierte Projekte

Negrellisteg beim Hauptbahnhof Zürich. (Quelle: Baugeschichtliches Archiv, Juliet Haller)

Der Negrellisteg überspannt das Gleisfeld hinter dem Zürcher Hauptbahnhof und ist eines der ausgezeichneten Projekte. (Quelle: Baugeschichtliches Archiv, Juliet Haller)

 Hauptpreis

Renens (VD) : Rayon Vert (passerelle et places de gare)

Auszeichnungen

  • Castel san pietro, Monte (TI) : un villaggio per tutte le età
  • Genève (GE) : Plage des Eaux-vives et Port Noir
  • Sierre (VS) : Aménagement temporaire participatif – Sous les platanes, la place
  • Lausanne (VD) : Aménagement temporaire participatif – Les Echelettes
  • Attalens (FR) : Zone 30 et réaménagement du centre du village
  • Zürich (ZH) : Negrellisteg
  • Bern (BE) : Bern baut : Strassenräume – für die Bedürfnisse der Menschen – Konzept

Erwähnungen

  • Basel (BS) : Neuorganisation des Wielandplatzes T30
  • Genève (GE) : Place du Petit-Saconnex – zone de rencontre
  • Canton du Valais : Publication Connexions – Bancs publics

Weitere Informationen zu den einzelnen Projekten auf https://flaneurdor.ch

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