Fast 80 Millionen Franken für neue Schule im Weissenbühl in Bern
Die Pläne für die neue Volksschule Weissenbühl in Bern kommen ins Parlament. Für den Bau der Schulanlage beantragt der Gemeinderat einen Baukredit von 78,6 Millionen Franken. Das letzte Wort zum Kredit und zur Planungsvorlage hat das Stimmvolk.
Quelle: zvg
Visualisierung des Siegerprojektes «Trevol»: So soll die neue Volksschule Weissenbühl auf dem Goumoëns-Areal dereinst aussehen.
Die Quartiere Weissenbühl, Mattenhof, Weissenstein und Sulgenbach hätten sich in den vergangenen Jahren zu beliebten Wohnorten für Familien entwickelt, schreibt der Gemeinderat in einer Mitteilung von Donnerstag. Entsprechend gross sei der Bedarf an zusätzlich benötigtem Schulraum. Abhilfe schaffen soll die neue «Volksschule Weissenbühl».
Dieser soll auf dem nördlichen Teil des Goumoëns-Areals gebaut werden. Die dort bestehenden Gebäude und Anlagen werden dafür rückgebaut. Das Beachvolleyball-Center zieht an einen neuen Standort im Gebiet Weyermannshaus Ost. Derer Doppelkindergarten wird gemäss Mitteilung als Basisstufe in die neue Schule integriert.
Die «Gumere-Matte», die öffentliche Grünfläche im südlichen Teil des Areals, soll unbebaut bleiben und so weiter als Freiraum für das Quartier dienen.
Dreistöckiger Neubau aus Holz
Konkret geplant ist ein dreistöckiger Bau aus Holz. Die Klassenzimmer und Gruppenräume werden jeweils um einen Bereich angeordnet, der für Projektarbeit, Begegnungen und Erholung genutzt werden kann. Im Erdgeschoss sind zwei Mehrzweckräume vorgesehen, die auch von der Quartierbevölkerung genutzt werden können. Im Untergeschoss ist eine Doppelturnhalle geplant.
Realisiert wird das neue Schulgebäude gemäss Mitteilung nach den Standards für Nachhaltiges Bauen Schweiz (SNBS) und Minergie-P. Geheizt wird mit Erdsonden, auf den Dächern sind Photovoltaikanlagen vorgesehen. Der Aussenraum, der von der Schule und der Quartierbevölkerung gleichermassen genutzt werden kann, soll zudem begrünt und biodivers gestaltet werden.
Das Schulgebäude ist in drei Trakte gegliedert und unterteilt dadurch den Aussenraum in Bereiche. An den Wald angrenzend ist ein geschützter Freiraum für die jüngsten Schulkinder geplant. Zu den Bahngleisen hin werden ein Allwetterplatz und zwei Rollsportanlagen realisiert. Der bestehende Quartierspielplatz befindet sich in einem dritten Bereich und soll erneuert und aufgewertet werden.
Stimmvolk entscheidet im September 2024
Das gesamte Goumoëns-Areal befinde sich heute in einer Zone für öffentliche Nutzungen mit eingeschränktem Nutzungsmass, so der Gemeinderat. Um den Schulneubau und die Aussenraum-Anlagen realisieren zu können, soll das Nutzungsmass für den nördlichen Arealteil erhöht und der Zonenplan angepasst werden. Der südliche Teil bleibt dagegen eine unbebaute Freifläche.
Auch die städtische Bauordnung muss angepasst werden, da für Zonen für öffentliche Nutzungen der Zweck sowie die Grundzüge der Überbauung definiert werden müssen. Der Arealteil für das Schulgebäude ist gemäss Mitteilung reserviert für Nutzungen in den Bereichen Bildung, Sport, Freizeit sowie für Quartiernutzungen. Auf den anderen Flächen seien nur durchgrünte Freiräume erlaubt. Damit werde der Erhalt des bestehenden Freiraums gewährleistet.
Der Gemeinderat hat nun einen Baukredit von 78,6 Millionen Franken, die Änderungen des Zonenplans sowie die Teilrevision der Bauordnung zuhanden des Stadtrates verabschiedet. Das Stimmvolk wird wohl im September 2024 über die Vorlagen entscheiden. Sagt es Ja, sollen die Bauarbeiten im Herbst 2025 starten. Diese dürften drei Jahre dauern. (pb/mgt/sda)