Entlastung Kreuzung Augarten in Uzwil: Kantonsrat schiesst Projekt ab
Der Umbau des Verkehrsknotens Augarten beim Autobahnanschluss Uzwil hat am Dienstag im St. Galler Kantonsrat längere Diskussionen ausgelöst. Die Unzufriedenheit mit der Vorlage war so gross, dass eine knappe Mehrheit gar nicht erst darauf eintreten wollte.
Quelle: Google Maps
Die Kreuzung Augarten in Uzwil SG sorgt regelmässig für Staus.
Der Knoten Augarten in Uzwil ist durch den Verkehr stark
belastet. Am Morgen und am Abend gibt es dort regelmässig Staus. Vorgesehen
sind unter anderem eine intelligente Lichtsignalanlage, zusätzliche Spuren und
eine Verlängerung der bestehenden Fahrspuren. Auch Radstreifen sind geplant.
Die Strassenentwässerung wird neu konzipiert. Gerechnet wird mit Kosten von
acht Millionen Franken.
Im Kantonsrat war der Widerstand gegen das Projekt gross.
Die Grünen wollten auf das Geschäft gar nicht erst eintreten. Es handle sich um
«eine Verkehrsplanung wie vor 50 Jahren», beim Tiefbauamt sei der Klimawandel
noch nicht angekommen, sagte deren Sprecher. Alle Verbesserungen brächten
nichts, es brauche eine neue Lösung.
Keinen wirklichen Nutzen
Auch die SVP hielt nichts vom Bauprojekt. Es habe keinen
wirklichen Nutzen, die Situation werde nur marginal verbessert, sagte deren Sprecher.
Als Resultat werde es «unzählige fluchende Verkehrsteilnehmer» geben. Eine
wirkliche Lösung wäre der Bau einer Unterführung für die Hauptverkehrsachse.
Damit könnte auch den Bedürfnissen des Langsamverkehrs Rechnung getragen
werden.
Anderer Meinung war der Sprecher der CVP-EVP-Fraktion, der
für Pragmatismus warb. Die geplanten Massnahmen seien unausweichlich. Nur so
könne man die Verkehrsprobleme am Augarten lösen. Eine Unterführung koste über
30 Millionen Franken, dafür gebe es im Rat keine Mehrheiten.
Für die FDP handelt es sich um eine zielorientierte und
bezahlbare Lösung, die in nützlicher Frist umgesetzt werden könnte. Von der
SP-Fraktion hiess es, neben einigen positiven Aspekten gebe es auch Anlass zu
Kritik: Das Problem werde mit der Vorlage nur verlagert, es handle sich um
Symptombekämpfung.
Einzige mögliche Variante
Mit dem Projekt werde die Verkehrsproblematik zwar nicht
gelöst, aber es gebe Verbesserungen, sagte Bauchefin Susanne Hartmann (CVP).
Die Erhöhung der Kapazitäten reiche bis 2040. Alle anderen Varianten seien
zugunsten der vorliegenden Lösung verworfen worden.
Schliesslich wurde darüber abgestimmt, ob auf das Geschäft
überhaupt eingetreten werden soll. Die Mehrheit lehnte die Vorlage mit 63 gegen
52 Stimmen bei einer Enthaltung ab. Damit ist das Projekt gescheitert und es
braucht einen neuen Anlauf. (sda/pb)