«Energie-Ökosystem» mit Holzheizkraftwerk in Dagmersellen geplant
Galliker Transport, Emmi, PanGas und die CKW planen in Dagmersellen LU für rund 200 Millionen Franken ein «Energie-Ökosystem»: Herzstück davon ist ein Holzheizkraftwerk, das ab 2027 Wärme und Energie für unter anderem Wasserstoff produzieren soll.
Quelle: CKW
Grafik zum «Energie-Ökosystem» in Dagmersellen.
Hinter dem Vorhaben stehen das Transportunternehmen Galliker, die Milchverarbeiterin Emmi, die Industriegase-Produzentin PanGas (Tochter von Linde plc) und die Energieversorgerin CKW. Die vier Partner haben dazu eine gemeinsame Absichtserklärung unterzeichnet und rechnen mit Kosten im Bereich von 200 Millionen Franken, wie die Unternehmen am Donnerstag mitteilten.
Energie-Kreislauf mit Holzheizkraftwerk
Herzstück des Energiesystems bildet ein von der CKW betriebenes Holzheizkraftwerk zur Produktion von Wärme und Strom. PanGas wird einen Teil der Energie für die Herstellung von Wasserstoff zur Versorgung der LKW-Flotte von Galliker verwenden – das Transportunternehmen will bis 2050 CO2-neutral unterwegs sein. Zusätzlich gewinnt PanGas aus dem Verbrennungsprozess CO2; etwa für den Einsatz in der Nahrungsmittelindustrie.
Die Energie aus dem Holzheizkraftwerk wird auch von der Milchverarbeiterin Emmi genutzt; diese soll künftig einen Teil der am Standort in Dagmersellen benötigten Wärmeenergie für die Produktion von Frischkäse decken. Mit Blick auf die Kreislaufschliessung liefert Emmi ausserdem demineralisiertes Wasser aus der Produktion für die Wasserstoff-Herstellung.
Quelle: CKW
Planen in Dagmersellen ein Ökosystem aus erneuerbaren Energien: Peter Galliker, CEO von Galliker Transport, Marc Heim, Leiter Division Schweiz von Emmi, Martin Schwab, CEO von CKW und Roger Britschgi, Managing Director Switzerland von PanGas.
Anpassung im Zonenplanung nötig
Das Holzheizkraftwerk wird gemäss Mitteilung im Vollausbau 100 GWh Strom und 130 GWh Wärme produzieren. Emmi nutzt rund 50 GWh der Wärme. Weitere mögliche Wärme-Abnehmer seien die örtliche Industrie sowie Wärmeverbunde in den umliegenden Dörfern. Das Holzheizkraftwerk soll soweit möglich mit regionalen Waldhackschnitzeln und Altholz betrieben werden. Dafür seien bis zu 200'000 Tonnen Holz pro Jahr notwendig.
Bis das Energie-Ökosystem gebaut werden kann, sind aber noch weitere Planungs- und Bewilligungsschritte nötig. Bevor Baugesuche eingereicht werden können, muss gemäss Mitteilung etwa auch die Zonenplanung der Gemeinde Dagmersellen angepasst werden. Die Bevölkerung werde regelmässig über den Projektstand informiert. Die Partner rechnen aktuell mit einer Inbetriebnahme frühestens im Jahre 2027. (mgt/pb)