09:59 BAUPROJEKTE

Baukosten für Eissportzentrum in Thun waren zu tief angesetzt

Teaserbild-Quelle: zvg

Der vom Thuner Stimmvolk genehmigte Kredit für die Sanierung des Eissportzentrums Grabengut war zu tief angesetzt. Zu diesem Schluss kommt eine externe Überprüfung. Das Ausschreibungsverfahren wird neu lanciert.

Kunsteisbahn Grabengut

Quelle: zvg

Visualisierung zur geplanten Sanierung des Eissportzentrums Grabengut in Thun.

Das Stimmvolk von Thun hatte im Februar 2022 einen Verpflichtungskredit von 19,785 Millionen Franken gesprochen. Bei der Ausschreibung der Bauleistungen zeichnete sich dann aber eine Kostenüberschreitung von über 30 Prozent aus. Die Stadtregierung brach das Verfahren daraufhin im vergangenen Winter ab und liess den Kostenvoranschlag analysieren.

Mehrkosten von 34 Prozent

Nun liegen die Resultate der externen Überprüfung vor. Der Kostenvoranschlag sei demnach um rund 15 Prozent zu niedrig angesetzt worden, schreibt der Gemeinderat in einer Mitteilung von Montag. Die zu erwartenden Gesamtkosten werden neu auf 26,4 Millionen Franken veranschlagt.

Die Gründe für die zu tief geschätzten Kosten seien laut Analyse vielfältig, schreibt der Gemeinderat weiter. Einerseits mussten nach der Volksabstimmung unter anderem Projektänderungen aus dem Baubewilligungsverfahren aufgefangen werden. Andererseits wurden zum Zeitpunkt des Kostenvoranschlags 2020 einige Preise «zu optimistisch geschätzt».

Weiter habe sich die allgemeine Wirtschaftslage seit 2020 aufgrund der Pandemie und des Ukraine-Kriegs verschlechtert. In der Baubranche habe es seither eine ausserordentliche Teuerung gegeben. 

Volk richtig informiert

Aus Sicht des Gemeinderats hat die externe Überprüfung bestätigt, dass das Stimmvolk «gemäss damaligem Wissensstand richtig informiert» worden sei. Der Gemeinderat habe sich in Ausübung seiner Aufsichtsfunktion vergewissert, dass der Kredit nicht bewusst tief gehalten worden sei.

Das Projekt entspricht nach wie vor demjenigen der Volksabstimmung. Aufgrund des fortgeschrittenen Projektstands schätzt Gemeinderat Reto Schertenleib das Einsparpotenzial einer umfassenden Projektüberarbeitung als gering ein.

Aus diesen Gründen habe sich der Gemeinderat dazu entschieden, die Ausschreibungsunterlagen zu vervollständigen und die Ausschreibung erneut vornehmen zu lassen. Über den Nachkredit wird der Stadtrat entscheiden müssen.

Wie hoch er genau ausfällt, steht noch nicht fest. Auch der weitere Zeitplan ist ungewiss. «Die Chance für einen Baubeginn 2024 besteht, ist aber von verschiedenen Faktoren abhängig», so Schertenleib in der Mitteilung. (pb/mgt/sda)


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