Brücke auf Reisen: Historische Eisenbrücke in Wettingen wird saniert
Direkt neben dem Kloster Wettingen befindet sich eine der ältesten Brücken des Kantons Aargau. Die Restaurierung der gedeckten Holzbrücke hat im Frühjahr 2020 begonnen. Das zweite Teilstück, die genietete Eisenbrücke, wurde vor kurzem ebenfalls abmontiert.
Einen so grossen Besucherandrang gab es am Kloster Wettingen wohl lange nicht mehr. Die Demontage des eisernen Brückenteils der historischen Verbindung zwischen dem Kloster und der Gemeinde Neuenhof wurde erst kurz vor dem Termin bekannt gegeben. Denn um den Sondertransport mit dem Pneukran bis zur Einsatzstelle zu transportieren, musste die Zufahrtsstrasse ab dem Parkplatz komplett abgesperrt werden.
Trotz des unangenehmen Wetters mit starkem Regen harrten die Interessierten über zwei Stunden aus, um das besondere Ereignis mitzuerleben. Die alte Zollbrücke war seit geraumer Zeit in einem schlechten Zustand. Die aus einer gedeckten Holzbrücke und einer genieteten Eisenbrücke mit untenliegendem Tragwerk bestehende Limmatüberführung stammt aus dem 19. Jahrhundert. Die Holzbrücke wurde 1818 von Blasius Balteschwiler errichtet.
Eine der letzten historischen Holzbrücken
Die Zollbrücke ist eine der letzten historischen Holzbrücken
im Kanton Aargau. Sie steht seit 1971 unter kantonalem Denkmalschutz. Bis zum
Abschluss der Sanierung befindet sich das Brückenensemble im Besitz / Eigentum
des Kantons. Sobald die Sanierung beendet ist, werden die Gemeinden Wettingen
und Neuenhof Eigentümer der Brücken. Sie haben auch die Bauherrschaft der
Restaurierungsarbeiten inne. Zudem wird die Brücke im Inventar historischer
Verkehrswege der Schweiz (IVS) geführt. Sie wird dort als national bedeutende
Verbindung eingestuft.
Die Holzbrücke ist 38 Meter lang und liegt rund sieben Meter über dem Wasser. Der Brückenaufbau ist 3,8 Meter hoch, 5,2 Meter breit und hat eine Spannweite von 36,71 Metern. Die Brücke ist mit einem Walmdach gedeckt. Aufgrund der undichten Dacheindeckung war die Tragkonstruktion inzwischen stark verfault und somit die Tragsicherheit nicht mehr gewährleistet. Deshalb wurde bereits 2017 wegen eines gebrochenen Obergurtes im Bogentragwerk Notabstützungen vorgenommen.
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