Durchgangsbahnhof Luzern: Landrat will mit Standesinitiative Dampf machen
Der Durchgangsbahnhof Luzern soll mit dem nächsten Ausbauschritt finanziert werden, damit er spätestens 2040 eröffnet wird. Dies fordert eine Standesinitiative, hinter die sich der Nidwaldner Landrat am Mittwoch einstimmig gestellt hat.
Quelle: SBB CFF FFS
Mit einem Budget von 3,3 Milliarden-Franken ist der DBL das grösste Verkehrsprojekt in der Zentralschweiz.
Diese Einstimmigkeit im Rat sei ein wichtiges Zeichen, sagte Baudirektion Therese Rotzer-Mathyer (Mitte). Auch die Regierung unterstütze das Anliegen der Motion vorbehaltlos. Für die Zentralschweiz sei das Jahrhundertbauwerk einzigartig.
Die Standesinitiative stiess die Kommission für Bau, Planung, Landwirtschaft und Umwelt (BUL) mit einer Motion an. Die BUL ist die für den öffentlichen Verkehr und die Bahninfrastruktur zuständige Fachkommission, in der auch sämtliche Landratsfraktionen vertreten sind.
Etappierung wäre «herber Rückschlag»
Der geplante Durchgangsbahnhof Luzern sei ein Quantensprung für den öffentlichen Verkehr in der Zentralschweiz, heisst es in der Motion. Die Realisierung des Jahrhundertprojekts sei abhängig von Entscheiden beim Bund. Dies zeige sich exemplarisch an den aufkeimenden Diskussionen über eine allfällige Etappierung der Realisierung.
Eine solche wäre jedoch ein «herber Rückschlag» für die Weiterentwicklung der S-Bahn, heisst es in der Motion. Deshalb muss der Durchgangsbahnhof nach Ansicht der Kommission als Gesamtprojekt realisiert werden. Ein neuer unterirdischer Sackbahnhof sei keine Lösung.
Wichtig sei auch das geeinte Auftreten der Kantone Luzern und Obwalden, in denen ebenfalls gleichlautende Vorstösse vorlägen. Damit könne die Wichtigkeit des Durchgangsbahnhofs noch stärker betont werden, sagte Kommissionspräsident Armin Odermatt.
Alle Fraktionen für Standesinitiative
Der Durchgangsbahnhof sei ein Befreiungsschlag für den öffentlichen Verkehr, sagte FDP-Sprecher Remo Zberg. Er bringe direktere und schnellere Verbindungen in alle Regionen der Schweiz und sei für ein dichtes S-Bahn-Netz ein «Schlüsselelement». Um das Strassennetz zu entlasten, sei es wichtig, dass mehr Leute auf den öffentlichen Verkehr umsteigen.
Der Durchgangsbahnhof behebe den Engpass im Bahnknoten Bahnhof Luzern rund schaffe wichtige Kapazitäten, sagte Josef Bucher im Namen der Mitte-Fraktion. Auch er bezeichnete den Durchgangsbahnhof als «Schlüsselprojekt».
Andreas Suter (SVP) sagte, der neue Bahnhof sei wichtiger als alle anderen Infrastrukturprojekte. Der Landrat solle sich möglichst geschlossen hinter die Motion stellen, damit man in Bern merke, wie die Zentralschweiz zusammenstehe.
Der Durchgangsbahnhof würde nicht nur den Ausbau der Zentralbahn sondern ein weit grösserer Nutzen bringen, sagte GLP-Sprecher Matthias Christen. Der Verkehr müsse auf die Schiene verlagert werden. «Aber eigentlich bräuchten wir den Bahnhof ja jetzt schon», sagte er. Mit dem geschlossenen Ja zur Standesinitiative sende der Landrat ein «starkes Zeichen» nach Bern.
Eine gute Bahninfrastruktur sei ein wichtiger Beitrag zur Erreichung der Klimaziele, sagte schliesslich Daniel Niederberger (Grüne-SP). Es sei auch wichtig, dass Luzern nicht den Anschluss an die anderen Regionen verliere.