13:31 BAUPROJEKTE

Diese Projekte beschäftigen Thurgau und Schaffhausen 2020

Teaserbild-Quelle: PD

Bis 2040 entsteht in Frauenfeld eine neue Stadt in der Stadt. Derweil scheiden sich an der Kreuzlinger Hauptstrasse die Geister über ein 58-Meter-Hochhaus und in Neuhausen am Rheinfall ist auf dem SIG-Areal ein Hotel mit Rheinfallsicht geplant.

Projekte im Kanton Thurgau

Arealentwicklung Murgbogen, Frauenfeld

Quelle: PD

Arealentwicklung Murgbogen, Frauenfeld

Arealentwicklung Murgbogen: Eine Hauptstadt erfindet sich neu 

Frauenfeld – Bis 2040 entsteht in Frauenfeld eine neue Stadt in der Stadt. Zumindest, wenn das visionäre Generationenprojekt Murgbogen, wie vom Stadtrat skizziert umgesetzt wird. Aktuell kann sich die Bevölkerung in einer Umfrage dazu äussern, ob Frauenfeld zwischen Bahnhof und Autobahn auf 25 Hektar um 7000 Personen wachsen soll. Dabei geht es primär um Transformationsflächen wie die Stadtkaserne, das Zeughaus und die Militärsporthalle, von denen sich die Schweizer Armee in den nächsten Jahren und Jahrzehnten zurückziehen wird – und so den Murgbogen frei gibt. Aber auch städtische Liegenschaften an bester Lage sollen freigespielt werden: durch eine Verlegung von Werkhof, Stadtbus- und Feuerwehrdepot auf die Nordseite der A7. Die neuen Infrastrukturen will die Stadt mit einer Strasse erschliessen, die über die Autobahn führen soll. Bis Mitte August haben 170 Personen an der Online-Umfrage teilgenommen, vier von fünf Teilnehmenden stimmten der Stossrichtung des Mammutprojekts zu. Die skizzierten Grün- und Freiräume ernteten Lob, die möglichen Bauformen und das angedachte quantitative Wachstum weckten Bedenken. 

www.murgbogen.ch

Überbauung Bruggmühle, Bischofszell

Quelle: PD/Häberlin AG

Überbauung Bruggmühle, Bischofszell

Überbauung Bruggmühle: Flussquartier mit «Industrial Chic» 

Bischofszell – In die alte Bruggmühle am rechten Sitterufer in Bischofszell kehrt wieder Leben ein. Die in Müllheim TG ansässige Häberlin AG will sie behutsam umnutzen. Entstehen sollen 38 Lofteinheiten, die als Wohnungen, Ateliers oder für kleingewerbliche Zwecke dienen. Der Industriezeuge bleibt auf dem Areal in Bischofszell Nord aber nicht alleine, vielmehr ist er Teil einer Gesamtüberbauung mit insgesamt 110 Einheiten. In die Entwicklung des idyllisch an der Sitter gelegenen Quartiers investiert die Bauherrin 37 Millionen Franken. Errichtet werden sechs Mehrfamilienhäuser: In den drei neuen Gebäuden entlang des Flusses entstehen 30 Eigentumswohnungen, in den restlichen drei Neubauten rund um den inneren Platz 43 Mietwohnungen. Nach Abschluss des Aushubs starten im November die Hochbauarbeiten. Bezugsbereit sind die Wohnungen gestaffelt ab August 2022.

www.haeberlinag.ch

Sanierung Hochhaus Freiegg, Kreuzlingen TG

Quelle: PD

Sanierung Hochhaus Freiegg, Kreuzlingen TG

Hochhaussanierung: Schönheitskur für «Schandfleck» 

Kreuzlingen– Ist es eine städtebauliche Sünde oder ein Identifikationspunkt? Über das 58-Meter-Hochhaus an der Kreuzlinger Hauptstrasse scheiden sich die Geister. Fest steht jedoch, dass das zweithöchste Thurgauer Gebäude sanierungsbedürftig ist. Nach 50 Jahren nimmt die Eigentümerschaft nun die Rundumerneuerung des «Freiegg» in Angriff. Über die Kosten der werterhaltenden Sanierung von über 80 Mietwohnungen auf 20 Stockwerken schweigt sie sich aber aus. Günstig dürfte die Frischzellenkur unter Leitung der Chamer Renumbau AG allerdings nicht ausfallen, da sämtliche Bäder, Küchen und Leitungen am Ende ihres Lebenszyklus angelangt sind. Angegangen werden muss zudem der bislang ungenügende Brandschutz. Läuft nach der bereits abgeschlossenen Asbestsanierung weiterhin alles nach Plan, ziehen die ersten Mieter Ende 2021 wieder im Wohnturm ein. 

www.renumbau.ch

Zentrumsüberbauung, Güttingen

Quelle: PD

Zentrumsüberbauung, Güttingen

Zentrumsüberbauung: Alles andere als ein Lückenbüsser

Güttingen – In der Bodenseegemeinde Güttingen ist eine Lücke zu schliessen. Mit dem Bau eines neuen Schulhauses ist vor Jahren mitten im Ortszentrum die Landparzelle des alten Schulhauses freigeworden. Im Juni erfolgte nun die Baueingabe für die 26 Millionen Franken teure Zentrumsüberbauung «Otmarhof» nach Plänen der Mirlo Urbano Architekten aus Zürich. Die Rhomberg Bau AG investiert rund um einen begrünten Innenhof in sechs Gebäude, die Platz für 51 Wohnungen, Verkaufs- und Dienstleistungsflächen sowie Gemeinschaftsräume bieten. Als ökologische Aufwertung des Areals wird zudem der heute eingedolte Otmarbach geöffnet. Die Gemeinde Güttingen kauft für 2,3 Millionen Franken das Erdgeschoss des Neubaus an der Bahnhofstrasse, eventuell erwirbt sie von der Bauherrin sogar die ganze Liegenschaft für ihre eigenen Bedürfnisse. 

www.rhomberg.com/de-ch

Ergänzungsbau Regierungsgebäude, Frauenfeld

Quelle: PD

Ergänzungsbau Regierungsgebäude, Frauenfeld

Ausbau Regierungsgebäude: Ein Ergänzungsbau mit «Käferholz»

Frauenfeld – Rund 1600 Mitarbeiter beschäftigt die kantonale Verwaltung in Frauenfeld, dies verteilt auf 43 Standorte. Ende September gab nun das Thurgauer Stimmvolk sein knappes Plazet für die Zentralisierung von 300 Arbeitsplätzen auf dem 3500 Quadratmeter grossen Hinterhof des Regierungsgebäudes. Es genehmigte den Kredit von 39,8 Millionen Franken für einen viergeschossigen Ergänzungsbau aus Holz. 2005 war das elf Millionen Franken teure Vorgängerprojekt noch an der Urne gescheitert. Das für die Tragkonstruktion des Ergänzungsbaus benötigte Holz wird aus dem Staatswald bezogen. Zudem soll auch «Käferholz» verwendet werden, das derzeit in grossen Mengen anfällt und auf dem Markt nur schwer verkäuflich ist. Als Ersatz für die wegfallenden Parkplätze wird in Zusammenarbeit mit der Stadt Frauenfeld eine dreigeschossige Tiefgarage mit 215 Plätzen erstellt.

www.tg.ch


Projekte im Kanton Schaffhausen

Hotel Revier, Neuhausen am Rheinfall

Quelle: PD

Hotel Revier, Neuhausen am Rheinfall

Hotel Revier: Residieren über Wassermassen

Neuhausen am Rheinfall – Übernachten im Hotelzimmer mit Rheinfallsicht? Das soll nach Plänen der Fortimo Group und ihrer Tochter Revier Hospitality Group dereinst möglich sein. Auf dem Neuhauser SIG-Areal ist neben dem Bau von Wohnungen und Gewerberäumen auch ein siebenstöckiges Hotel mit 140 Zimmern geplant, die zu einem beträchtlichen Teil direkte Sicht auf das Naturspektakel bieten. Dennoch handelt es sich beim Projekt um keine Luxusherberge: Im Revier-Hotel sind die Zimmer möglichst effizient gestaltet, auf Unnötiges wird verzichtet. Nicht fehlen werden im Gebäude jedoch ein Restaurant sowie Tagungs- und Seminarräume. Für den Neubau aus der Feder des Architekturbüros Joos und Mathys müsste der sogenannte SIG-Mittelbau weichen. Bis zur Umsetzung wird es mindestens zwei Jahre dauern, schliesslich steht unter anderem noch die Verträglichkeitsprüfung durch die Eidgenössische Natur- und Heimatschutzkommission an.

www.revierhotels.com

Polizei- und Sicherheitszentrum, Schaffhausen

Quelle: PD

Polizei- und Sicherheitszentrum, Schaffhausen

Polizei- und Sicherheitszentrum: Kontroverse Suche nach den Planern

Schaffhausen – Am Ausgang der kantonalen Volksabstimmung gab es im Juni 2018 nichts deuteln: 60,6 Prozent sagten Ja zu einem 93,4 Millionen Franken teuren neuen Polizei- und Sicherheitszentrum im Herblingertal. Doch eine Beschwerde gegen die Darstellung der Vorlage im Abstimmungsbüchlein, die bis vor Bundesgericht weitergezogen wurde, brachte Sand ins Projektgetriebe. Und Ruhe kehrte auch danach nicht ein. Denn der Kanton Schaffhausen verzichtete auf einen klassischen Architekturwettbewerb nach SIA-Empfehlung und erteilte stattdessen interessierten Planern den Auftrag, die bereits vorliegende Testplanung weiterzuentwickeln. Als Reaktion riefen die Fachverbände BSA und SIA ihre Mitglieder zum Boykott auf. Dennoch konnte der Kantonsbaumeister im April 2020 mit den Planern rund um das Zürcher Büro Steigerconcept AG einen Sieger des zweistufigen Projektwettbewerbs präsentieren.

www.sh.ch

Restaurant Gassa, Areal «Fischerhäusern», Schaffhausen

Quelle: Stadt Schaffhausen

Restaurant Gassa, Areal «Fischerhäusern», Schaffhausen

Restaurant Gassa: Aufwerten durch städtisches Wirten

Schaffhausen – Direkt am Rhein zwischen Salzstadel und Eisenbahnbrücke will die Stadt Schaffhausen für 2,2 Millionen Franken ein kleines Restaurant mit Terrasse und öffentlichem Park erstellen. Doch gehört das Bauen von Gaststätten zu den Kernaufgaben einer Stadt? Das bezweifelten im Grossen Stadtrat die Gegner, die jedoch deutlich in der Unterzahl waren. Finanzreferent Daniel Preisig konnte die Mehrheit mit der Aussage überzeugen, dass es beim Projekt primär um eine kostengünstige Aufwertung des Rheinufers mit grosser Wirkung gehe – und nicht um einen Ausbau des städtischen Gastro-Portfolios. Ob dies die Stimmbevölkerung gleich sieht, wird sich im Frühling 2021 zeigen. Bei einer Annahme des Projekts wäre die Eröffnung des Restaurants mit 60 Innenplätzen auf die Sommersaison 2023 hin geplant. Es stünde dann etwa für Apéros, Ausstellungen, Vorführungen oder Trauungen zur Verfügung.

www.stadt-schaffhausen.ch

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