Diese Bauprojekte beschäftigen die Kantone Nidwalden, Obwalden und Uri
In Nidwalden soll Stans vom Verkehr entlastet werden, in Obwalden will man mit Herzog & de Meuron Touristen auf den Titlis locken und in Uri ist ein Laufwasserkraftwerk geplant, das dereinst 32 Gigswatt Strom pro Jahr liefern soll. Mehr zur Bauregion Zentralschweiz auch im Baublatt vom nächsten Freitag.
Quelle: Herzog & de Meuron
Die Bergstation schiebt sich wie ein riesiger Kristall über den Fels.
Projekt «Titlis 3020»: Starchitektur für die Bergbahn
Engelberg / OW – Letzten Endes sei der Titlis die «Cashcow»
für die Region Engelberg, sagte Titlis-CEO Norbert Patt letztes Jahr anlässlich
eines Branchentalks zum Thema Tourismus, den «schweizeraktien.net» organisiert
hatte. Darum soll der Berg – trotz wegen der Coronapandemie zum Teil
ausgeblie-bener Touristen – seinen Besuchern künftig mehr bieten. Und so wird
denn auch am rund 100 Millionen Franken schweren Projekt «Titlis 3020»
festgehalten: Der Richtstrahlturm soll zum Aussichtsturm mit Bar und Restaurant
umgenutzt werden, daneben ist eine Bergstation geplant, die sich wie ein
riesiger, umgekippter Kristall auf dem Fels liegt. Nach ihrer Inbetriebnahme
dürften Turm und Station auch Architektur-interessierte in die Höhe locken,
schliesslich stammt die Architektur von Herzgog und de Meuron.
Der Titlis braucht neue Attraktionen, denn der Titlisgletscher wird zunehmend kleiner. «Wir gehen davon aus, dass der Gletscher in den nächsten ungefähr 20 Jahren verschwindet», so Marketingleiter Urs Egli im Juli auf Anfrage der Luzerner Zeitung. Der Gletscher sei nur eine Komponente des Produkts. Bezüglich Skibetrieb ist er zuversichtlich. «Schnee werden wir im Winter noch lange haben.»
www.titlis.ch/de/projekt-3020/3020
Weitere Bauprojekte im Kanton Obwalden
Quelle: PD
Visualisierung: Sanierung und Erweiterung der Psychiatrie in Sarnen.
Psychiatrie Sarnen: Referendum verzögert Neubau
Sarnen / OW – Das rund 160 Jahre alte denkmalgeschützte
Psychiatrie-Gebäude soll saniert und erweitert werden. Im März ist der
entsprechende Kredit von 20,5 Millionen Franken vom Kantonsrat genehmigt
worden. Allerdings hatten die Baukosten für Diskussionen gesorgt, weil man
ursprünglich von 15,2 Millionen Franken ausgegangen war und sich der Betrag
erhöht hatte. Unter anderem wegen der Statik und der Haustechnik, aber auch
wegen des Denkmalschutzes.
Schliesslich ergriff die SVP, die aus Kostengründen einen Neubau vorgezogen hätte und den Bau aus dem Denkmalschutzinventar entlassen wollte, das Referendum. Somit liegt der Ball nun beim Stimmvolk: Es befindet am 25. September über das Projekt. Der Urnengang dürfte für eine Verzögerung von mindestens einem Jahr nach sich ziehen.
www.lups.ch/ueber-uns/bauprojekte
Weitere Bauprojekte im Kanton Obwalden
Quelle: Google Maps
Geplant ist eine 1 Kilometer lange schnelle Verbindung zwischen der Autobahnausfahrt Stans-Nord (im Bild) und Ennetmoos. Sie führt von der Rotzlochstrasse auf Höhe Gerbibrücke dem Zentralbahn-Trassee entlang zur Ennetmooserstrasse im Gebiet Fuhr, wobei die beiden Anschlussknoten als Kreisel ausgeführt werden.
Umfahrung Stans: Weniger Verkehr im Dorf
Stans / NW – Künftig soll eine Umfahrungsstrasse Stans vom Verkehr entlasten.
Konkret geht es um eine rund einen Kilometer lange Strecke zwischen der
Autobahnausfahrt Stans-Nord und Ennetmoos. Sie führt von der Rotzlochstrasse
auf Höhe Gerbibrücke dem Zentralbahn-Trassee entlang bis zur Ennetmooserstrasse
im Gebiet Fuhr. Die beiden Anschlussknoten sind als Kreisel geplant, ausserdem
ist parallel zur Strassenfahrbahn ein Velo- und Gehweg vorgesehen. Insgesamt
werden für die Strasse 14 000 Quadratmeter Landwirtschaftsland verbaut.
Die Idee einer Umfahrung gibt es seit rund 40 Jahren. Zuletzt hat der Landrat bei der Regierung Ende 2020 Druck gemacht, das Projekt «Stans West» umzusetzen: Im Juni hat der Landrat dem Objektkredit von 18,8 Millionen Franken schliesslich zugestimmt. Nun braucht es noch grünes Licht vom Stimmvolk. Dieses entscheidet voraussichtlich diesen November über das Bauvorhaben.
www.nw.ch/ktstrassendienste/5110/5110
Weitere Bauprojekte im Kanton Nidwalden
Quelle: Valenting Luthiger
Mit verschiedenen Massnahmen soll «das Gästeerlebnis» verbessert werden.
Andermatt-Sedrun: 149 Millionen für ein besseres Gästeerlebnis und Infrastruktur
Andermatt / UR – In die Destination Andermatt-Sedrun will die US-Skigebietbetreiberin Vail Resorts 149 Millionen Franken investieren. Dies hatten die Andermatt Swiss Alps (ASA) und die US-Skigebietbetreiberin Vail Resorts mit dem Abschluss der Übernahme des Skigebiets Andermatt durch Vail Resorts bestätigt, wie die an der ASA beteiligte Orascom Development Holding in diesen Tagen mitgeteilt hat.
Von den 149 Millionen Franken von Vail Resorts
gehen 110 Millionen an die Andermatt-Sedrun Sport AG: Damit soll «das
Gästeerlebnis» verbessert werden, etwa was Lifte, Beschneiungsanlagen,
Gastronomie, Freizeitangebote und Berginfrastruktur anbelangt. Die übrigen 39
Millionen Franken will ASA – zusätzlich zu den bereits vorgesehenen 350
Millionen – für die weitere Entwicklung ihres Kerngeschäfts im Bereich Hotels,
Infrastruktur und den Ausbau von Andermatt Reuss während der kommenden drei bis
fünf Jahre ausgeben.
Weitere Bauprojekte im Kanton Uri
Quelle: CKW
Die Zentrale des Kraftwerks Meiental wird angrenzend an bestehende Infrastruktur des Kraftwerks Wassen gebaut.
Laufwasserkraftwerk im Meiental: 32 Gigawatt Strom pro Jahr
Wassen / UR – Die CKW AG will im Meiental in der Gemeinde
Wassen ein Laufwasserkraftwerk bauen, das jährlich 32 Giga-wattstunden Strom
produzieren soll. Das Energieunternehmen hat deswegen 2018 ein Gesuch zur
Erneuerung der Konzession von 1944 für die Nutzung der Meienreuss gestellt.
Allerdings erhoben WWF und Pro Natura Einsprache. Dies, weil die Meienreuss
«eine Gewässerperle» und ein weiteres Kraftwerk nicht nötig sei. Die Verbände
schlugen vor, stattdessen den Staudamm des Göscheneralpsees zu erhöhen. Der
Urner Regierungsrat lehnte die Einsprachen gegen das neue Kraftwerk anfangs
Juli ab. Ob das Projekt realisiert werden kann, wird sich dennoch erst weisen.
Der Entscheid kann an das Urner Obergericht weitergezogen werden.
Wie die CKW AG schreibt, ist das 37 Millionen Franken schwere Projekt wegen der grossen Produktionsmenge von schweizweiter Bedeutung. Das nationale öffentliche Interesse an einer sicheren Stromproduktion gehe somit regionalen Schutzinteressen vor. «Weiter ist es für den Kanton Uri ohne dieses Kraftwerk nicht möglich, sein gesetztes Ausbauziel der eigenen Energieproduktion von 150 Gigawatt realisieren zu können.»
Weitere Bauprojekte im Kanton Uri
Quelle: Adrian Michael, eigenes Werk, CC BY-SA 3.0
Blick auf den Bahnhof Göschenen.
Fernwärmenetz Göschenen: Strom für Bahnhof und Unterdorf
Göschenen / UR – Die SBB wollen das Bahnhofsgebäude von
Göschenen in den nächsten Jahren umfassend sanieren. Im Zuge dieser Arbeiten
soll auch die Wärmeversorgung auf erneuerbare Energieträger umgestellt und ans
Fernwärmenetz von Göschenen angeschlossen werden. Im Unterdorf, das auch noch
nicht mit dem Netz verbunden ist, besteht ebenfalls ein Interesse an einem
Anschluss. Um dies zu ermöglichen, braucht es eine rund 100 Meter lange Anschlussleitung.
Dieses Frühjahr erteilten die Göschener Stimmberechtigten der Erweiterung des
Fernwärmenetzes respektive dem entsprechenden Kredit von 575 000 Franken grünes
Licht.
In Göschenen ist in nächster Zeit einiges vorgesehen: Der Bahnhof soll zur Verkehrsdrehscheibe ausgebaut werden, um Andermatt besser an den öffentlichen Verkehr anzubinden. Teil dieser Pläne ist auch eine neue Seilbahn, die vom Bahnhof auf den Gütsch oberhalb von Andermatt führt. Ein Parkhaus ist ebenfalls geplant. Die Luzerner Zeitung berichtete im Juli vergangenen Jahres von geschätzten Investi-tionen in die neue Verkehrsdrehscheibe zwischen 100 und 200 Millionen Franken.
Weitere Bauprojekte im Kanton Uri