Diese Bauprojekte beschäftigen den Kanton Zürich 2023
Im Quartier Zürich Witikon sorgt ein Neubauprojekt für heftigen Widerstand, ebenso am Flughafen Zürich wegen dessen Pläne für den Pistenausbau. In Uster soll derweil ein neues Kulturzentrum entstehen. Eine Übersicht zu Projekten im Kanton Zürich.
Quelle: Graber Pulver Architekten AG, Zürich
Visualisierung des neuen Recyclingzentrums: Aussenansicht mit Fassadenbegrünung.
Neues Recyclingzentrum in Zürich-Altstetten
Zürich – Die Stadt Zürich plant in Zürich-Altstetten mit dem «Juch-Areal» ein neues Recyclingzentrum für Entsorgung + Recycling Zürich (ERZ). Der Neubau soll zu einem «Sinnbild der Wiederverwendung und Wiederverwertung von Rohstoffen und Baumaterialien werden», heisst es zum Projekt. In einem Architekturwettbewerb wurde deshalb nach einem Projekt gesucht, das einen möglichst hohen Anteil an wiederverwendeten Bauteilen aufweist. Fündig wurde die Jury im Entwurf der Graber Pulver Architekten AG aus Zürich, der Weber + Brönnimann AG aus Bern und der Manoa Landschaftsarchitekten GmbH aus Meilen. Die im Siegerprojekt vorgesehenen Bauteile stammen grösstenteils aus der unmittelbaren Umgebung von Zürich. Neben einer bestehenden Hallenstruktur, die am neuen Ort 1:1 wiederaufgebaut wird, kommen auch gebrauchte Stahlbetonplatten sowohl beim Hallenboden als auch beim Betriebsgebäude zum Einsatz. Die Erstellungskosten für das Recyclingzentrum werden von der Stadt auf rund 18 Millionen Franken geschätzt. Ende 2026 sollen die Bauarbeiten abgeschlossen sein.
Weitere Bauprojekte im Kanton Zürich
Quelle: Nightnurse Images AG
Siegerprojekt für den geplanten Umbau der Kirche Wipkingen für schulische Zwecke.
Pionierprojekt für Schule in der Kirche Wipkingen
Zürich – Seit 2019 wird die Kirche Wipkingen im gleichnamigen Zürcher Stadtquartier nicht mehr für kirchliche Zwecke genutzt. Um den steigenden Schülerzahlen sowohl auf dem ganzen Stadtgebiet als auch in der benachbarten Schulanlage Waidhalde gerecht zu werden, soll der Sakralbau künftig für schulische Zwecke umgenutzt werden. Dazu wurde ein Architekturwettbewerb durchgeführt, den die von Vécsey Schmidt Architekt*innen BSA SIA mit Anderegg Partner AG mit ihrem Entwurf für sich entscheiden konnten. Das Siegerprojekt sieht vor, das Erdgeschoss der Kirche mit einer isolierten Decke zu überspannen, um darin einen Mehrzweckraum, eine Bibliothek sowie Verpflegung und Betreuung unterzubringen. Neu geschaffen werden soll zudem das Obergeschoss mit einem grossen und ungeheizten Raum unter dem Deckengewölbe. Alle Umbauten werden laut Stadt «reversibel und mit grosser Rücksicht auf den baulichen Charakter der Kirche» ausgeführt. Die Erstellungskosten für das Projekt werden auf rund 7,5 Millionen Franken geschätzt. Gemäss aktueller Planung soll die Umsetzung im Jahr 2025 starten und im Schuljahr 2026 /27 abgeschlossen sein.
Weitere Bauprojekte im Kanton Zürich
Quelle: Filippo Bolognese Images, Milan
Visualisierung: So soll der Ersatzneubau der BBZ dereinst aussehen.
Ersatzneubau für Baugewerbliche Berufsschule Zürich
Zürich – Mitten in Zürich an der Limmatstrasse 51 wird derzeit ein Ersatzneubau für die Baugewerbliche Berufsschule Zürich (BBZ) gebaut. Mit dem Neubau soll die Abteilung «Planung und Rohbau», die die Berufsfelder Zeichner verschiedener Fachrichtungen wie etwa Geomatik, Maurer, Schreiner und Architekturmodellbau umfasst, künftig näher am Hauptschulhaus an der Reishauerstrasse liegen. Mit dem Ersatzneubau an der Limmatstrasse soll das Raumangebot der BBZ optimiert und ergänzt werden; er wird dereinst 31 Unterrichtsräume, zwei Sporthallen, zwei Sporträume, einen Mehrzweckraum sowie Flächen für die Verwaltung und den Gebäudebetrieb bieten. Der Neubau soll weiter nach dem Minergie-P-Eco-Standard realisiert werden und das Label «Gold» des SNBS erreichen. Auf dem Dach ist zudem eine Begrünung und eine Solaranlage vorgesehen. Realisiert wird das Projekt nach dem Entwurf «INEZ» der Gunz & Künzle Architekten aus Zürich, die 2018 einen Wettbewerb des Hochbauamtes für sich entscheiden konnten. Die Kosten für den Ersatzneubau belaufen sich auf rund 50,2 Millionen Franken. Die Bauarbeiten sind im Januar 2022 gestartet, die Inbetriebnahme ist für August 2024 geplant.
Weitere Bauprojekte im Kanton Zürich
Quelle: Roland zh - Eigenes Werk wikimedia CC BY-SA 3.0
Der Kanton Zürich will das Schloss Laufen hoch über dem Rheinfall für rund 50 Millionen Franken umbauen und instandsetzen.
Schloss Laufen wird instandgesetzt
Laufen-Uhwiesen –Laufen-Uhwiesen – Das Schloss Laufen in der Zürcher Gemeinde Laufen-Uhwiesen prägt seit über 1000 Jahren direkt über dem Rheinfall das Bild des linken Rheinufers. Das Schloss ist als Schutzobjekt im Bundesinventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz von nationaler Bedeutung (ISOS) sowie im Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler (BLN) aufgeführt. Der Komplex setzt sich aus dem Alten und dem Neuen Schloss, einem Waschhaus, einem Pavillon, einem Rund- und Torturm sowie einem Wirtschaftsgebäude zusammen. Mit über 1,5 Millionen Besuchern pro Jahr zählt der Rheinfall touristisch zu den drei grössten Attraktionen der Schweiz. Der Kanton Zürich will die Tourismusdestination nun umbauen und Instand setzen. Rund 50 Millionen Franken soll das Projekt kosten. Neu konzipiert werden dabei vor allem Gastronomie, Events und das Hotel. Aber auch die in die Jahre gekommene Gebäudesubstanz soll artgerecht Instand gesetzt werden. Zudem soll im Rahmen des Projekts auch in allen Bauten auf dem Schlossareal die Gebäudehülle und Gebäudetechnik erneuert werden. Geprüft werden dabei auch energetische Optimierungen. Der Zürcher Regierungsrat hatte im Januar 6,7 Millionen Franken für die Projektierung des Bauvorhabens bewilligt. Die Bauarbeiten sollen Ende 2024 starten.
Weitere Bauprojekte im Kanton Zürich
Quelle: Darlington Meier Architekten AG, Zürich
Visualisierung: Die historische Schulanlage Entlisberg in Zürich-Wollishofen soll einen Erweiterungsbau erhalten.
Schulanlage Entlisberg in Zürich-Wollishofen wird erweitert
Zürich – Die historische Schulanlage Entlisberg in Zürich-Wollishofen soll nach Plänen der Stadt Zürich einen Erweiterungsbau erhalten. Mit dem Erweiterungsbau wird Raum für neun zusätzliche Primarschul- und zwei Kindergartenklassen geschaffen. Künftig sollen damit auf der Anlage insgesamt 18 Primar- und 2 Kindergartenklassen im Tagesschulbetrieb unterrichtet werden können. Nebst Unterrichtsräumen soll der Neubau auch Raum für die Betreuung und Verpflegung der rund 440 Kinder sowie für den Unterricht der Musikschule Konservatorium Zürich bieten. Ebenfalls Teil des Projekts ist eine neue Einfachsporthalle sowie im Untergeschoss des Neubaus eine neue Holzheizanlage des EWZ, die das Quartier mit Energie versorgt. Anfang Jahr wurde der Architekturwettbewerb abgeschlossen. Das Siegerprojekt «King Julien» von Darlington Meier Architekten AG und Schmid Landschaftsarchitekten GmbH aus Zürich sieht einen kompakten, viergeschossigen Neubau mit einer Holzfassade vor, der in Holz-Beton-Hybridbauweise erstellt wird. Das bestehende zweigeschossige Schulgebäude aus der Nachkriegszeit, das im Inventar schützenswerter Bauten von kommunaler Bedeutung aufgeführt ist, «werde mit dem Neubau stimmig ergänzt», wie die Stadt im Januar bekanntgab. Die Kosten für die Erweiterung werden auf rund 35 Millionen Franken geschätzt. Im Februar 2025 soll der Objektkredit dem Stimmvolk vorgelegt werden. Der Bezug könnte im Sommer 2028 erfolgen.
Weitere Bauprojekte im Kanton Zürich
Quelle: PENZISBETTINI. Architekten ETH/SIA GmbH
Visualisierung: Blick von Nordwest Richtung Naturwissenschaftstrakt und bestehende Mensa.
Erweiterung der Kantonsschule Limmattal
Urdorf – Aufgrund der stark wachsenden Schüleranzahl wird in Urdorf aktuell die Kantonsschule Limmattal um zwei neue Trakte erweitert. Mit dem neuen Trakt E wird der Naturwissenschaft-Bereich an der Kantonsschule ausgelagert und ausgebaut. Mit dem Trakt F entstehen eine bisher nicht vorhandene Aula sowie zwei übereinander angeordnete Doppelsporthallen. Im Zuge der Arbeiten wird zudem das sanierungsbedürftige Parkdeck der Kantonsschule durch eine Tiefgarage ersetzt. Anschliessend wird das Bestandsgebäude umgebaut und die bestehenden provisorischen Turnhallen werden abgerissen. Auf den Dächern der beiden Erweiterungstrakten, die im Standard Minergie-P-ECO realisiert werden, soll eine eine Solaranlage installiert werden. Die Bauarbeiten für die Erweiterung sind bereits im Juni 2021 gestartet. Realisiert werden die neuen Bauten nach Entwürfen des Architekturbüros PenzisBettini aus Zürich, welches 2017 den offenen Wettbewerb gewann. Nach Angaben auf der Kantonswebseite sollen die Bauarbeiten im Juli 2025 abgeschlossen sein. Die Gesamtkosten für das Projekt belaufen sich auf rund 80,6 Millionen Franken.
Weitere Bauprojekte im Kanton Zürich
Quelle: PD
Visualisierung: Zwischen den Parkhäusern P1 und P2 soll eine neue zwölf Meter hohe «Foodhall» entstehen.
250 Millionen für neues Airport Shopping am Flughafen
Kloten – Täglich nutzen über 100 000 Personen die öffentlichen Bereiche im «Airport Shopping» oder dem Circle am Flughafen Zürich. Um diese Personenzahlen auch in Zukunft bewältigen zu können, will der Flughafen Zürich das Airport Shopping für rund 250 Millionen Franken erneuern. Im Zuge dessen sollen Engpässe beseitigt und genügend Raum für die Personenströme geschaffen werden. Dazu werden die Personenwege zu Bahn, Bus, Parking sowie Terminal 1 und 2 umgestaltet. Zudem ist ein neuer Weg vom Circle zum Airport Shopping geplant. Entlang der neuen Passagierwege sind neue Shopflächen vorgesehen, die das bestehende Angebot erweitern. Zwischen den Parkhäusern P1 und P2 soll auf der Ebene des Bushofes zudem eine «Foodhall» gebaut werden; eine zwölf Meter hohe, zweigeschossige neue Halle, in der auf einer Fläche von rund 2000 Quadratmetern ein «kulinarisches Angebot» Platz finden soll. Das Projekt für die Erneuerung des Airport Shopping geht laut Flughafen auf einen Projektwettbewerb von 2014 zurück. Die Tiefbauarbeiten starteten bereits Anfang 2020. Aufgrund der Pandemie wurde das Hochbauprojekt jedoch verzögert. Im November 2022 sind die Vorbereitungsarbeiten wieder aufgenommen worden. Die Eröffnung der neuen Retail-Bereiche und der Foodhall ist für 2026 geplant.
Weitere Bauprojekte im Kanton Zürich
Quelle: Flughafen Zürich
Der Flughafen Zürich will die zwei Pisten 28 und 32 verlängern.
Kontroverse um längere Pisten am Flughafen Zürich
Kloten – Seit 1976 wurde der Betrieb am Flughafen Zürich unverändert auf dem heutigen Pistensystem mit den drei Start- und Landebahnen 16/34, 14/32 und 10/28 abgewickelt. Zur Erhöhung der Sicherheit und der betrieblichen Abläufe sollen nun erstmals die Piste 28 um 400 Meter nach Westen und die Piste 32 um 280 Meter nach Norden verlängert werden. Kostenpunkt: 250 Millionen Franken. Die Pläne sorgen seit längerem für kontroverse Diskussionen. Für den Flughafen-CEO Stephan Widrig wird mit den längeren Pisten etwa der Flugbetrieb stabiler, wodurch die Pünktlichkeit erhöht wird und es in den Nachtstunden weniger Verspätungen gibt.
Das sehen Fluglärmgegner anders. Das heutige Pistensystem decke alle Bedürfnisse der Schweiz ab, nur nicht «den Grössenwahn der Flughafenverantwortlichen», monierte etwa der Verein «Fair in Air» im Juni 2021 bei der Bekanntmachung der Ausbaupläne. Inzwischen hat er eine Nein-Kampagne zur Vorlage gestartet, mit dem Ziel, Stimmbürger frühzeitig auf die Nachteile der Pistenerweiterung aufmerksam zu machen. Im Zürcher Regierungsrat wird das Vorhaben derweil wenig überraschend von links kritisiert und auf bürgerlicher Seite begrüsst.
Am Freitag, 31. März, sprach sich die zuständige Kommission des Zürcher Kantonsrats nun mit 8 zu 7 Stimmen für die Pistenverlängerungen aus. Die Mehrheit verspricht sich mehr Sicherheit und Pünktlichkeit. Als nächstes wird der Kantonsrat über die Vorlage beraten. Der Entscheid unterliegt dem fakultativen Referendum. Angesichts des Widerstands von Parteien und Anwohnerverbänden ist eine Volksabstimmung so gut wie sicher. Bis die Bagger auffahren, dürfte es also noch dauern. Stephan Widrig erwartet einen allfälligen Baubeginn aber auch nicht vor 2030.
Weitere Bauprojekte im Kanton Zürich
Quelle: Raumgleiter AG
Visualisierung des Siegerprojektes für das neue Kultur- und Begegungszentrum auf dem Zeughausareal in Uster.
Ein neues Kulturzentrum für Uster
Uster – Die Stadt Uster plant auf dem Ost-Teil des Zeughausareals ein neues Kultur- und Begegnungszentrum. Mit dem Neubau soll das bisher brachliegende und einst militärisch genutzte Areal zu «einem zentralen Ort des Stadtlebens» werden und Raum für Freizeit, Bildung, Wirtschaft, Kultur und Unterhaltung bieten. Gleichzeitig soll das Zentrum als Ersatzort für den in die Jahre gekommenen Stadthofsaal sowie das Kulturhaus Central fungieren, welches als Provisorium konzipiert wurde und dereinst einem Neubau weichen soll. Dafür sind im Zentrum ein grosser Saal, eine kleine Bühne, zwei Kinosäle, ein Ausstellungsraum sowie ein Restaurant geplant. Aus einem 2019 abgeschlossenen Architekturwettbewerb ging der Entwurf «KUZU» der EM2N Architekten aus Zürich als Sieger hervor. Im Juni 2021 genehmigten die Ustermer Stimmberechtigten für das Vorhaben zudem einen Projektierungskredit von 2,3 Millionen Franken. Derzeit wird das Bauprojekt ausgearbeitet. Voraussichtlich im Frühling 2024 soll die Stimmbevölkerung erneut über das Projekt und den Baukredit abstimmen können. Der östliche Teil des Areals ist seit 2017 im Besitz der Stadt Uster. Die westliche Hälfte gehört dem Bund.
www.uster.ch – www.zeughaus-areal.ch
Weitere Bauprojekte im Kanton Zürich
Quelle: Ersian AG
Visualisierung Wohnquartier in Witikon, Glockenacker.
Umstrittene Wohnsiedlung im Witikoner Glockenacker
Zürich – Im Quartier Zürich Witikon soll nach Plänen der
Ersian AG im Gebiet Glockenacker eine neue Siedlung mit 177 Wohnungen
entstehen. Doch das Neubauprojekt sorgt für heftigen Widerstand. Denn davon
betroffen sind 19 bestehende Bauten der Siedlung «Im Glockenacker» aus den
1960er-Jahren mit 99 Wohnungen – diese sollen den Neubauplänen weichen. Bis
Ende März 2024 müssen die Mieter an der Witikonerstrasse 430 bis 468 ausziehen.
Deshalb haben der Zürcher Mieterinnenverband und Bewohner der Abbruchsiedlung
vergangenen Dezember eine Petition dagegen gestartet. Erika Forster-Vannini,
Präsidentin des Verwaltungsrates der Ersian AG, verteidigte derweil den Abbruch
der Siedlung gegenüber dem «Tages-Anzeiger» Mitte März. So hätten etwa Experten
von einem Erhalt der Bauten abgeraten, eine weitere Sanierung mache aus
bauphysikalischen und energetischen Gründen keinen Sinn. Im November 2022
wurde das Baugesuch eingereicht. Die Ersian AG geht gemäss ihrer
Projektwebseite davon aus, dass die Baubewilligung im Sommer 2023 vorliegt.
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Quelle: Kevin Weber
Blick in eine Verbindungsleitung des Fernwärmenetzes in der Stadt Zürich von November 2022.
Über 500 Millionen für Zürcher Fernwärme
Zürich – Die Stadt Zürich baut derzeit unter Hochdruck ihr
Fernwärmenetz aus. Als ein Meilenstein wurde im vergangenen Oktober eine neue
Leitung in Betrieb genommen, die zwei bislang voneinander unabhängige
Fernwärmenetze miteinander verbindet. Dabei handelt es sich um das grössere
Netz mit der KVA Hagenholz und dem Holzheizkraftwerk Aubrugg als Haupt-Energiequellen
im Norden und das kleinere, ältere Netz in Zürich-West rund um die 2021
stillgelegte KVA Josefstrasse. Durch die neu gebaute Leitung an der
Milchbuckstrasse fliesst nun seit Oktober Heisswasser, das in der
Kehrichtverwertungsanlage Hagenholz produziert und nach Zürich-West in die
angeschlossenen Quartiere geliefert wird. Die Stadt will die Fernwärme aber
noch weiter ausbauen; bis 2040 sollen rund 60 Prozent des Stadtgebietes mit
klimafreundlicher Wärme versorgt werden. Um dies zu erreichen, bewilligte der
Gemeinderat im August 2022 einen Rahmenkredit von 573 Millionen Franken. Dieser
soll für den Bau von sechs Energieverbünden in den Quartieren Albisrieden,
Altstetten, Aussersihl, City, Enge und Höngg genutzt werden. Angezapft werden
sollen dabei verschiedene Energiequellen, je nach lokaler Begebenheit unter
anderem Seewasser, Biomasse und Abwärme. Mit einem deutlichen Ja von 84 Prozent
segnete das Stadtzürcher Stimmvolk den Kredit denn auch im November an der Urne
ab.
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