Diese Bauprojekte beschäftigen den Kanton Wallis
In Grächen über dem Matteral entsteht ein neues Feriendomizil, Saas-Grund soll eine Hockeyarena erhalten und in Naters entsteht mit dem «Haus Stelle» ein neues Zuhause für Senioren, die künftig über einer archäologischen Fundstätte wohnen werden.
Quelle: SSA Architekten
Visualisierung zum Projekt «Grächen Futura».
Feriendomizil über dem Mattertal in Grächen
Grächen – Mit dem Projekt «Grächen Futura» entsteht im Auftrag der gleichnamigen Gemeinde sowie der Touristischen Unternehmung Grächen (TUG) AG ein neues Feriendomizil. Sechs dreistöckige Holzhäuser mit 84 Gäste-Appartements, respektive rund 500 Betten, ein Haus mit Erstwohnungen sowie ein Freizeitzentrum mit Wellness-Angebot und weiteren Indoor-Aktivitäten sollen mit dem Projekt im idyllischen Bergdorf hoch über dem Mattertal auf 1620 Meter über Meer entstehen. Die Gebäude sollen sich in ihrer Form nahtlos in die bestehende Bebauungsstruktur einfügen und mit ökologisch sinnvollen Materialien in Strickbauweise aus Holz erstellt werden.
Im Oktober hat die Grächner Bevölkerung dem Projekt grünes Licht erteilt. Mit der
Realisierung ist aber noch eine Teilrevision des Zonennutzungsplanes (ZNP)
verbunden, über welche die Bevölkerung an einer Urversammlung befinden muss.
Das Freizeitzentrum soll in der Zone für öffentliche Bauten verbleiben, die
oberen fünf Appartementhäuser in eine Zone für Tourismus gelangen und die
beiden Gebäude, die auf dem Gelände der ehemaligen Talstation der
Seetalhornbahn zu stehen kommen, sollen künftig in der Wohnzone W3 stehen.
Mitte Juni ist dazu eine Informationsveranstaltung geplant.
Weitere Bauprojekte im Kanton Wallis
Quelle: zvg
Visualisierung zum neuen Kollegium in Sitten.
Neues Kollegium in Sitten
Sitten – Die bestehenden Gymnasien in Sitten stossen an ihre Kapazitätsgrenzen – eine Aufstockung der Schülerzahlen ist an den heutigen Standorten nicht mehr möglich. Abhilfe schaffen soll deshalb der Bau eines neuen Kollegiums, welches im Norden des Cours Roger Bonvin und westlich vom Kulturzentrum Ferme-Asile errichtet wird. Die neue Schule ist auf 1350 Schülerinnen und Schüler ausgelegt, womit sich die Kapazität in Sitten um rund 300 Gymnasiasten erhöht. Im Neubau werden 69 Klassenzimmer, 20 Spezialräume, eine Aula, eine Mensa mit Platz für 500 Personen sowie vier Turnhallen untergebracht sein.
85 Millionen Franken soll das neue Kollegium kosten, welches nach Entwürfen des Architekturbüros Graeme Mann & Patricia Capua Mann aus Lausanne realisiert wird. Die Finanzierung erfolgt über den Fonds zur Finanzierung der Investitionen und der Geschäftsführung staatlicher Immobilien (FIGI), wobei sich die Stadt Sitten mit rund 10 Prozent an den Kosten beteiligt. Die Bauarbeiten sind bereits Anfang März mit der symbolischen Grundsteinlegung gestartet und sollen bis Sommer 2025 abgeschlossen sein.
Weitere Bauprojekte im Kanton Wallis
Quelle: Esposito & Javet Architectes
Visualisierung des neuen Schulkomplexes «Mabillon V» in Monthey.
Lange geplanter Schulkomplex in Monthey im Bau
Monthey – Mehrere Jahre lang war das Projekt für einen neuen Schulkomplex in Monthey durch Beschwerden blockiert. Erst ein Bundesgerichtsurteil brachte im September 2022 Klarheit über das zwischen 2014 und 2019 öffentlich aufgelegte Vorhaben und entschied dabei zugunsten der Gemeinde. Seit Anfang Jahr wird der rund 50 Millionen Franken teure Komplex mit Namen «Mabillon V» nun gebaut. Er setzt sich aus drei Mehrzweckgebäuden zusammen; einer Primarschule mit Platz für 20 Klassen, respektive 420 Schüler, einer Betreuungseinrichtung (UAPE) mit 150 Plätzen sowie zwei übereinanderliegenden Turnhallen.
In rund viereinhalb Jahren soll der neue Schulkomplex fertiggestellt sein und dann die bestehenden Schulen Genêt und Mabillon IV ersetzen. In einer ersten Phase werden bis 2025 die alten Pavillons Mabillon I und II rückgebaut und das neue Schul- sowie das UAPE-Gebäude gebaut. Anschliessend wird in einer zweiten Phase von Januar 2026 bis 2027 die Schule Mabillon IV abgerissen und an ihrer Stelle das Turnhallengebäude erstellt. Realisiert wird der neue Schulkomplex nach Entwürfen des Architekturbüros Esposito & Javet aus Lausanne, welches 2012 mit ihrem Projekt «Classe Verte» einen entsprechenden Wettbewerb gewann.
Weitere Bauprojekte im Kanton Wallis
Quelle: Seniorenzentrum Naters
Visualisierung des Neubaus «Haus Stelle» in Naters.
Wohnen auf über 6000-jähriger Siedlungsgeschichte in Naters
Naters – Mit dem «Haus Stelle» baut das Seniorenzentrum Naters aktuell zwischen seinen bestehenden Gebäuden einen dreistöckigen Neubau mitten im «Dorf» an der Landstrasse mit rund 24 Wohnungen für Seniorinnen und Senioren. Die jeweils 2,5- und 3,5-Zimmer-Wohnungen sollen ein möglichst selbstbestimmtes Leben ermöglichen. Der Grundriss des Neubaus basiert auf zwei ineinandergeschobenen Sternen, deren Zacken sich in alle Himmelsrichtungen erstrecken. Jeder Zacken beinhaltet dabei eine Wohnung. Ebenfalls im Bau integriert sind daneben im Untergeschoss eine Tiefgarage sowie im Erdgeschoss ein Restaurant und eine Grossküche. Die Bauarbeiten sind im Gange, inzwischen konnte der Rohbau abgeschlossen werden.
Zunächst hatte das Projekt aber einige Stolpersteine zu überwinden. Denn weil bereits 2004 beim Neubau des benachbarten Hauses St. Michael auf dem Grundstück Reste einer Siedlung aus dem Mittelneolithikum (3700 – 3350 v. Chr.) gefunden wurden, wurde die Ausgrabung im Zuge des Stelle-Neubaus im April 2021 wieder aufgenommen. Nicht weniger als 3500 Quadratmeter mussten während rund 20 Monaten ausgegraben werden. Der Aufwand hat sich aber gelohnt, denn laut der Kantonsarchäologie handelt es sich beim Standort um die umfangreichste Fundstelle dieser Periode, welche bisher im Oberwallis gefunden wurde. Und auch das Seniorenzentrum scheint von der Vergangenheit angetan und schreibt in der Projektbroschüre: «Nicht jeder kann sagen, dass er auf einem Grundstück wohnt, wo schon vor rund 6000 Jahren gepflügt, gewohnt und gekocht wurde.»
Weitere Bauprojekte im Kanton Wallis
Quelle: EHC Saastal
Visualisierung zur neuen Hockeyarena in Saas-Grund.
Erlebnisbank Arena: Neue Hockeyarena in Saas-Grund
Saas-Grund – Mit der «Erlebnisbank Arena» entsteht in der Ferienregion Saas-Fee eine neue multifunktionale Eishalle mit Platz für bis zu 1500 Personen. Das Projekt, das durch den EHC Saastal geplant wird, hat Anfang Mai die Baubewilligung durch den Kanton erteilt bekommen. Mit dem Neubau, der auf dem alten Open-Air-Eisfeld auf dem Wichel geplant ist, sollen die Eishockeyaner ihre Schlachten wieder in gewohnter Umgebung in Saas-Grund ausfechten dürfen. Denn ihre letzte Saison musste die 1.-Liga-Equipe in Brig spielen. Grund dafür sind unter anderem schärfere Auflagen des Schweizer Eishockeyverbandes – ohne ein Dach über dem Eis könnte das Team etwa bei einem Abstieg aus regeltechnischen Gründen nicht mehr aufsteigen. Bei einer wetterbedingten Spielabsage drohten zudem Forfait-Niederlagen.
Das soll sich mit der neuen Eishalle ändern. Das Herzstück des Neubaus – das Eisfeld – wird neben Garderoben, Lager- und Betriebsräumen sowie einem Eingangsbereich mit Kassenraum und Foyer im Erdgeschoss integriert. Die Zuschauerplätze sind neben Personalräumen im Obergeschoss geplant, mitsamt einem Restaurant und einer Aussenterrasse. Die Bauarbeiten sollen gemäss Projektwebseite im Februar 2024 starten. Bis dahin gilt es aber noch eine wesentliche Hürde zu bewältigen: die Finanzierung. Denn von den insgesamt 10,5 Millionen Franken fehlen noch 1,8 Millionen, die laut dem Eishockeyclub vor allem der Teuerung aufgrund der Verknappung der Rohstoffe in der Baubranche geschuldet sind. Wie die Klubverantwortlichen im Mai gegenüber dem «Walliser Boten» sagten, sei man aber guter Dinge, die ausstehenden Gelder bis dahin zusammenbringen zu können.
Weitere Bauprojekte im Kanton Wallis