Diese Bauprojekte beschäftigen den Kanton Wallis 2022
In Sitten wird das Regierungsgebäude saniert. Derweil soll im Industriegebiet von Monthey ein Güterterminal entstehen und bei St. Maurice könnte ein Projekt der Geothermie neuen Schwung verleihen. Eine Übersicht zu Projekten im Kanton Wallis.
Quelle: Joachim Kohler-HB, eigenes Werk, CC BY-SA 4.0
Neben der Totalrevision der Kantonsverfassung steht auch eine Erneuerung des historischen Regierungsgebäudes in Sitten an.
Historisches Regierungsgebäude in Sion wird saniert
Sion – Im Jahr nach der Fertigstellung des Regierungsgebäudes 1838 an der «Place de la Planta» gab sich der Kanton eine liberale Verfassung. In der politischen Auseinandersetzung zwischen fortschrittlichen und konservativen Kräften folgten mehrere Revisionen, bis schliesslich 1848 der Zentralstaat und die Regierung gestärkt wurden. Freiheitsrechte und Bildung sollten zum Gemeinwohl beitragen. Aktuell im Gange ist auch die Totalrevision der Kantonsverfassung von 1907.
Erneuert wird auch das historische Regierungsgebäude. Mit den Eingriffen soll es an neue Normen in den Bereichen Erdbebensicherheit, Wärmedämmung und Schallschutz angepasst werden, zu ersetzen sind elektrische Anlagen und die Netzwerkverkabelung. Die Kosten belaufen sich auf 14,7 Millionen Franken. Baubeginn war Anfang Mai, die Arbeiten dauern bis Ende 2024. Bis dann sollte auch Klarheit darüber bestehen, wann die moderne Version der Verfassung in Kraft treten wird.
Weitere Bauprojekte im Kanton Wallis
Quelle: Visualisierung: SRC Génie Civil
In Monthey wird ein Verladeterminal gebaut, damit die Frachten der chemischen künftig vermehrt per Bahn transportiert werden können.
Im Chablais soll ein neues Güterterminal entstehen
Monthey – Ein neuer Umladebahnhof soll die Logistikinfrastruktur für die Verlagerung des Schwerverkehrs von der Strasse auf die Schiene verbessern. Lastwagen können die Autobahn A9 verlassen, um die Frachten über die Tonkin- auf die Simplon-Bahnlinie zu verladen. Der Terminal wird im Chablais unmittelbar beim Standort der chemischen Industrie gebaut, für welche sich der Kanton neue Wachstumschancen verspricht. Die Betreibergesellschaft Terminal Combiné Monthey SA (TCM) geht davon aus, dass Frachten der Chemieindustrie dereinst etwa die Hälfte des Transportvolumens ausmachen werden. Die Gesamtkosten betragen rund 90 Millionen Franken, wovon Bund und SBB 65 Prozent übernehmen. Geplant ist die Inbetriebnahme in diesem oder im nächsten Jahr.
Weitere Bauprojekte im Kanton Wallis
Quelle: zvg
Der Ausbau des nordischen Zentrums soll es ermöglichen, dass nationale und internationale Sportveranstaltungen ausgetragen werden können.
Nordisches Sportzentrum in Obergoms geplant
Obergoms – Im weiten Hochtal wird auf Loipen vor allem dem Breitensport gefrönt. Bei Wettbewerben messen sich auch talentierte Amateure und Profis. Um die Voraussetzungen für die Austragung von nationalen und internationalen Sportveranstaltungen zu schaffen, soll die Infrastruktur ausgebaut und erweitert werden. Das nordische Zentrum soll sowohl für Elite- als auch für Amateursportlerinnen und Amateursportler genutzt werden können. Die geplante Anlage erfüllt auch anerkannte Standards für Menschen mit reduzierter Mobilität. Der Bau einer Rollskibahn ermöglicht Ganzjahrestrainings auf 1400 Höhenmetern. Die Bauten werden nach Plänen der Dreipunkt AG für Konzept, Entwurf und Realisierung realisiert. Der Kanton hat den Gemeinden für den Bau des Zentrums Subventionen von rund vier Millionen Franken genehmigt.
Weitere Bauprojekte im Kanton Wallis
Quelle: Keystone
Die Standseilbahn von Siders hinauf nach Crans-Montana wird für 23,9 Millionen Franken saniert.
Seilbahn Crans-Montana wird auf neusten Stand gebracht
Siders – Bei der über hundertjährigen Standseilbahn vom Talgrund hinauf nach Crans-Montana müssen die Geleise ausgewechselt werden. Durch die vibrationsabsorbierende Installation der Geleise sollen die Lärmemissionen verringert und der Benutzerkomfort erhöht werden. Teil der geplanten Grunderneuerung der rund 4,2 Kilometer langen Bahn, die 927 Höhenmeter überwindet, sind auch der Ausbau und die Anpassung der Bahnhöfe an die Erfordernisse für Personen mit eingeschränkter Mobilität. Das Projekt umfasst zudem die Rückgewinnung und Speicherung sowie ein modernes Management der Anlagenenergie. Über den Kantonsanteil zur Finanzierung des Projekts hat der Grosse Rat bereits entschieden. Für die Bauarbeiten, die frühestens in diesem Jahr aufgenommen werden können, sind Gesamtkosten von 23,9 Millionen Franken veranschlagt.
Weitere Bauprojekte im Kanton Wallis
Quelle: zvg
In der Nähe von St. Maurice ist ein Geothermieprojekt im Gang, das Strom für die Region und Warmwasser für Thermalbäder fördern soll.
Geothermie-Projekt am Rhonestrand bei St. Maurice
Lavey-les-Bains – Beim Geothermieprojekt direkt an der Rhone führt eine erste Singlelet-Bohrung bis auf eine Tiefe von 2300 Metern hinab, wo in durchlässigen Gesteinsschichten das natürlicherweise vorkommende Aquifer-Reservoir angezapft werden soll. Für die kommerzielle Nutzung der erneuerbaren Energiequelle muss das Wasser eine Austrittstemperatur von 110 Grad Celsius und einen Durchfluss von 40 Litern pro Sekunde erreichen. Falls die Vorgaben darunter liegen, ist eine Bohrung bis 3000 Meter geplant. Aus dem Heisswasser erzeugt ein ORC-Kraftwerk (Organic Rankine Cycle) Strom. Diese befinden sich in der Region Saint-Maurice VS, gebohrt wird aber auf Waadtländer Gebiet. Den Warmwasserbedarf decken können auch die nahen Thermalbäder. Realisiert wird das Projekt von der Alpine Geothermal Power Production, bautechnisch begleitet wird es von den CSD Ingenieurs. Die Baukosten belaufen sich laut aktuellem Stand gesamthaft auf 40 Millionen Franken, wobei das Bundesamt für Energie das Projekt mit 12 Millionen und der Kanton Waadt mit rund 1,5 Millionen Franken unterstützen.
Weitere Bauprojekte im Kanton Wallis
Quelle: zvg
Ältere Menschen wollen möglichst lange in den eigenen vier Wänden leben. Gleichzeitig können ihnen Leistungen spezialisierter Organisationen erleichtern.
Neue Seniorenresidenz in Ried-Brig geplant
Ried-Brig – Viele ältere Menschen erfreuen sich guter Gesundheit und wünschen sich, möglichst lange selbstständig in den eigenen vier Wänden leben zu können. Dem Bedürfnis entsprechend entstehen oberhalb der Agglomeration Brig-Glis und Naters in zwei Gebäuden 24 altersgerechte Wohnungen. Bewohnerinnen und Bewohner der Seniorenresidenz können je nach Bedarf Leistungen des bestehenden Altersheims in unmittelbarer Nähe beziehen. Die Stiftung Residenz Brigerberg will mit der Überbauung zugleich einen Beitrag leisten zur Belebung des Dorfquartiers. Der Grundrissplan sieht vor, dass alle Wohnungen einen Ausblick ins Rhonetal gewähren. Konzipiert hat die Residenz das Architekturbüro Solanellas Van Noten Meister. Gerechnet wird mit Kosten von 8,75 Millionen Franken. Bis Ende nächsten Jahres sollen die Gebäude bezugsbereit sein.
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