10:19 BAUPROJEKTE

Diese Bauprojekte beschäftigen den Kanton Solothurn 2023

Geschrieben von: Pascale Boschung (pb)
Teaserbild-Quelle: PD / Giroud Olma AG / www.saelipark2020.ch

Der Kanton Solothurn kann in Deitingen ein neues Zentralgefängnis bauen, in der Stadt Olten landet der juristische Streit um die Sälipark-Überbauung wohl vor Bundesgericht und in Grenchen laufen die Bauarbeiten für den neuen Campus Technik. 

Webcambild Baustelle Campus Technik Grenchen

Quelle: Webcam

Webcam-Bild vom 8. November: Die Baustelle zum Campus Technik in Grenchen.

Campus Technik: Neues Bildungszentrum in Grenchen

Grenchen – Direkt am Bahnhof Grenchen Süd entsteht auf dem Areal des ehemaligen Gaswerks der SWG auf einer Fläche von 5500 Quadratmetern derzeit der «Campus Technik». Im September wurde der Grundstein für das Bildungszentrum gelegt, dass dereinst die Fachschule Technik Mittelland (HFTM) und Ausbildungsräume für die Lehrlingle von Swissmechanic Solothurn unter einem Dach vereinen wird. Ziel des Campus ist es unter anderem, mit den modernen Räumlichkeiten mehr junge Menschen zu einer Ausbildung in der MINT-Branche zu ­motivieren und damit dem Fachkräfte­mangel zu begegnen. 

Bis im Frühjahr 2025 sollen nun vier Baukörper in die Höhe wachsen – entlang der Riederenstrasse das Hauptgebäude für die Schulnutzung und südseitig davon drei Wohnblöcke mit insgesamt 76 Wohnungen. Das Schulgebäude wird gemäss Projektwebseite über einen Maschinenpark, Labors, Werkstätten und hybride Klassenzimmer verfügen. Für angehende Techniker HF und Weiterbildungswillige sollen im künftigen «Campus Technik» 500 Studienplätze der HFTM Platz finden. Weitere 120 Lernende sollen jährlich ihre Grundausbildung bei Swissmechanic Solothurn absolvieren. Für die Grossüberbauung wurde ein Studienauftrag durchgeführt, den das Basler Architekturbüro Stähelin Partner AG für sich entscheiden konnte. Finanziert wird der «Campus Technik» durch die Thomke Invest AG. Bis 2025 soll das neue Bildungszentrum bezugs­bereit sein.

campustechnik.chwww.hftm.ch

Weitere Bauprojekte im Kanton Solothurn


Visualisierung Attisholz-Real Riedholz Kocherei

Quelle: Burckhardt Architektur AG

Attisholz-Areal: Die grösste Industriebrache der Schweiz wandelt sich

Riedholz – 1200 Wohnungen, 50 000 Quadratmeter Geschäftsflächen und 170 000 Quadratmeter an öffentlichen Boulevards, Promenaden und Plätzen – das ­alles soll in Etappen bis 2045 auf dem Attis­holz-Areal in Riedholz entstehen. Denn die grösste Industriebrache der Schweiz soll sich in ein durchmischtes Quartier mit Fokus auf Wohnen, Arbeiten, Gewerbe, Gastronomie, Kultur und Bildung verwandeln. Seit 2016 ist die Transformation des 1881 gegründeten Industrieareals im Gange. 130 Jahre lang wurde hier Cellulose produziert. Getragen wird die Arealentwicklung von der Standortgemeinde Riedholz, dem Kanton Solothurn und dem Immobiliendienstleister Halter. Das Attisholz ist seit fünf Jahren für die Bevölkerung geöffnet und wird bereits heute von Veranstaltungen, Gastroangeboten und Kunst belebt. Die Transformation schreitet parallel dazu voran: Im Mai 2022 wurde ein ­Studienauftrag für den Arealteil Ost zur Gestaltung der Freiräume ­abgeschlossen. 

Und diesen März wurde jener für die ­Zukunft des «Kocherei»-­Gebäudes abgeschlossen – hier wurde früher für die ­Celluloseproduktion in grossen Behältern Holz ausgekocht. Im Studienauftrag sollten für das Gebäude Projekte mit Nutzungen für Wohnen, Dienstleistungen, Gewerbe und Gastronomie entwickelt werden. Gewonnen hatte «Das Pionierhaus» der Burckhard Architektur AG. Der Entwurf sieht eine Ergänzung der «Kocherei» um einen westlichen Gebäudeteil vor. In einem weiteren Wettbewerb soll nun noch ein Projekt für das direkt anschliessende Lagerhaus gesucht werden. Dieses soll anschliessend zusammen mit den Freiräumen und der «Kocherei»-Ergänzung die Grundlagen für den Gestaltungsplan der ersten Bauetappe bilden. Deren Realisierung ist laut Halter von 2024 bis 2026 vorgesehen. Für das Areal besteht eine Nutzungsplanung, die seit Januar 2022 rechtskräftig ist.

attisholz-areal.ch

Weitere Bauprojekte im Kanton Solothurn


Überbauung Sälipark in Stadt Olten Solothurn

Quelle: PD / Giroud Olma AG / www.saelipark2020.ch

Visualisierung zum geplanten Sälipark in der Stadt Olten.

Juristisches Hickhack um den Sälipark» in Olten

Olten – Mit dem Projekt «Sälipark 2020» soll der Kubus des heutigen Migros-Freizeitlandes und der ehemaligen Migros-Klubschule in der Stadt Olten durch einen sechgeschossigen Neubau ersetzt werden. Im Untergeschoss ist ein Migros-Supermarkt und ein Restaurant vorgesehen, im Obergeschoss sollen Büros und 75 Mietwohnungen Platz finden. Zudem ist geplant, die unterirdische Parkierungsanlage um 60 Parkplätze auf ingesamt 685 zu erhöhen. Bauherrin des 120 Millionen Franken teuren Vorhabens ist die Giroud Olma AG. Die Stadt Olten steht hinter dem Neubau. Das Projekt steht aber seit Jahren still: Erstmals 2016 der Öffentlichkeit vorgestellt wurden die Pläne mit 42 Einsprachen eingedeckt. Vier davon wurden an den Solothurner Regierungsrat weitergezogen, der diese im August 2022 aber abwies und den Teilzonenplan und Gestaltungsplan «Riggenbachenstrasse», in dessen Zentrum der Sälipark-Umbau steht, genehmigte. 

Zwei Gegner zogen weiter vor das Verwaltungsgericht. Eine Beschwerde stammte von zwei Unternehmen – Arealmiteigentümern neben der Giroud Olma AG – die sich durch den Baulärm und wegfallende Parkplätze im Aussenbereich in ihrer Existenz bedroht sahen. Das Verwaltungsgericht gab ihnen im August Recht. Es sei zwar möglich, einen Gestaltungsplan zu erlassen, ohne dass alle Grundeigentümer damit einverstanden seien, die Erfahrung lehre aber, dass ein solches Vorgehen meist unzweckmässig sei, so das Urteil. Die zweite Beschwerde stammte von der Novavest Real Estate AG, Besitzerin eines vor vier Jahren renovierten Wohn- und Geschäftshauses beim Bifangplatz, die die Zunahme des Verkehrs und dadurch eine weniger attraktive Wohnlage geltend machte. Auch diese Beschwerde wurde gutgeheissen. Das letzte Wort ist aber noch nicht gesprochen: Wie die Bauherrin und die Stadt Olten Mitte September mitteilten, ziehen sie das Urteil weiter vor Bundesgericht.

www.saelipark2020.ch – www.olten.ch

Weitere Bauprojekte im Kanton Solothurn


Visualisierung Neubau Zentralgefängnis Schachen Solothurn

Quelle: IPAS Architekten und Planer AG

Visualisierung: So könnte sich das neue Zentralgefängnis dereinst präsentieren.

Ein neues Zentralgefängnis für Solothurn

Deitingen – Die bestehenden Untersuchungsgefängnisse in Solothurn und Olten mit Baujahr 1977 und 1964 sind in die Jahre gekommen und genügen heutigen Anforderungen an ein zeitgemässes Gefängnis nicht mehr. Deshalb plant der Kanton, diese durch einen zentralen Neubau zu ersetzen. Gebaut werden soll das neue Zentralgefängnis mit einer Länge von 156 Metern und einer Geschossfläche von rund 20 600 Quadratmetern im Schachen auf dem Gemeindegebiet von Deitingen an der Auto­bahn A1. Der Standort ist dabei nicht zufällig gewählt, da hier Synergien mit der nördlich liegenden, bestehenden Justizvollzugsanstalt (JVA) genutzt werden könnten. Die JVA liegt auf dem Gemeinde­gebiet von Flumenthal. 

Darüber hinaus gehört das für den Bau vorgesehene Land dem Kanton, liegt in einer Zone für öffentliche Bauten und ist bereits erschlossen. Mitte Oktober gab das Solothurner Stimmvolk dem Projekt grünes Licht: 61 Prozent der Stimmbürger ­nahmen den Verpflichtungskredit von 120 Millionen Franken für den Neubau an. Acht von insgesamt 107 Gemeinden lehnten diesen ab, darunter auch Deitingen. Flumenthal stimmte dafür. An den Kosten beteiligen wird sich voraussichtlich auch der Bund mit 18 Millionen Franken. Nach der erfolgreichen Abstimmung wird das Projekt nun aufbereitet und das Baubewilligungsverfahren gestartet. Der Baubeginn soll laut der Solothurner Baudirektorin Sandra Kolly 2025 erfolgen. Mit dem Bezug wird im Jahr 2029 gerechnet. 

so.ch

Weitere Bauprojekte im Kanton Solothurn


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Redaktorin Baublatt

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