Diese Bauprojekte beschäftigen den Kanton Solothurn 2022
Das einst industriell genutzte Attisholz-Areal in Riedholz soll dereinst Wohn- und Arbeitsräume bieten. Derweil wird in Egerkingen ein neues Primarschulhaus gebaut und in der Region Gäu über den Hochwasserschutz der Dünnern diskutiert.
Quelle: Raumgleiter AG
Alt neben neu: Das Attisholz-Areal ist heute schon eine beliebte Destination für Kultur und Freizeit. In den industriellen Bauten soll künftig gewohnt und gearbeitet werden.
Wohnen und Arbeiten auf Attisholz-Industrieareal in Riedholz
Riedholz – Während 130 Jahren wurde auf dem Attisholz-Areal
in Riedholz Cellulose produziert. Nun soll das Industrieareal etappenweise
umgenutzt werden. Als Eigentümerin arbeitet das Immobilienunternehmen Halter AG
deshalb seit Ende 2016 mit der Gemeinde Riedholz und dem Kanton Solothurn an
der Arealentwicklung. Bis 2045 sollen 1200 Wohnungen und 50 000 Quadratmeter
Geschäftsflächen in den industriellen Bauten sowie 170 000 Quadratmeter
öffentliche Boulevards, Promenaden und Plätze entstehen. Für das Areal besteht eine
Nutzungsplanung, die seit Januar 2022 rechtskräftig ist. Im Vordergrund stehen
dabei die Nutzungen Wohnen, Arbeiten, Gewerbe, Gastronomie, Kultur und
Bildung. Im Mai wurde ein Studienauftrag zur Gestaltung der Freiräume im
Arealteil Ost abgeschlossen. Mitte Juni gab Halter zudem bekannt, dass die
Pensionskasse der UBS Grundeigentümerin des 73 000 Quadratmeter grossen
Kernareals «Attisholz uno» wird. Halter wird als Entwicklerin des gesamten
Areals und Baurechtsnehmerin für das Kernareal die einzelnen Projekte
realisieren. Das übrige Areal mit rund 420 000 Quadratmetern bleibt im
Eigentum von Halter. In einem nächsten Schritt sollen nun die
Architektur-Wettbewerbe für die erste Bauetappe initiiert und die Grundlagen
für den Gestaltungsplan ausgearbeitet werden. Der Bezug der ersten Etappe
ist für 2026 vorgesehen.
Weitere Bauprojekte im Kanton Solothurn
Quelle: Batimo AG
Visualisierung: So könnte das neue Primarschulhaus in Egerkingen dereinst aussehen.
Ein neues Primarschulhaus für Egerkingen
Egerkingen – Aufgrund von höheren Schülerzahlen wird in Egerkingen am Standort des heutigen Schulhauses Mühlematt ein neues, grösseres Primarschulhaus gebaut. Das alte Schulhaus wird dafür abgerissen. Mit dem Neubau entstehen zwölf Klassenzimmer, drei Fremdsprachen- und vier Werkzimmer, sechs Gruppenräume, vier Lernnischen, Lehrerzimmer, Lagerräume, eine Bibliothek und eine multifunktional nutzbare Aula. Im Aussenraum sind eine grössere Pausenplatz-Überdachung, Sitz- und Spielgelegenheiten sowie 54 Velostandplätze vorgesehen. Auf dem Dach des neuen Schulhauses wird ausserdem eine Solaranlage installiert. Die Wärme im Gebäude soll über eine Holzschnitzelheizung erzeugt werden. Der Entwurf für das neue Schulhaus stammt von der Batimo AG aus Olten. Die Kosten werden auf 15 Millionen Franken veranschlagt, davon entfallen 12,6 Millionen auf den Gebäudebau, die übrigen Kosten verteilen sich auf Umgebungsarbeiten, Baunebenkosten und Abrissarbeiten. Ende September erteilten die Stimmbürger dem Kredit und damit dem Projekt grünes Licht.
Weitere Bauprojekte im Kanton Solothurn
Quelle: zvg, Staatskanzlei Solothurn
Visualisierung: Die Dünnern soll auf weiten Strecken naturnah gestaltet werden.
Umstrittener Hochwasserschutz der Dünnern
Oensingen und Olten – Seit 2016 laufen in der Region Gäu Abklärungen für einen besseren Hochwasserschutz. Denn Studien hatten gezeigt, dass ein Jahrhunderthochwasser der Dünnern Schäden von über einer halben Milliarde Franken verursachen könnte. Anfang Juni stellte das kantonale Amt für Umwelt für den Hochwasserschutz zwischen Oensingen und Olten die Varianten «Ausbauen und Aufwerten» und «Rückhalten und Aufwerten» vor. Bei der ersten würde der Fluss für rund 178 Millionen Franken auf der ganzen Strecke zwischen Oensingen und der Mündung in die Aare in Olten ausgebaut und das Flussbett über weite Strecken etwa doppelt so breit werden. Die zweite Variante sieht für 148 Millionen den Aushub einer flachen Mulde südlich der Autobahn bei Oensingen vor, in der bei Hochwasser ein Teil des Wassers zurückgehalten würde. Widerstand gegen das Projekt gibt es vor allem von Landwirten. Denn die erste Variante beansprucht 17,6 Hektaren Landwirtschaftsland, bei der zweiten liegt der Flächenbedarf bei 13,5 Hektaren. Unterstützung erhalten sie von 48 Kantonsräten, die einen Auftrag für ein abgespecktes Projekt unterschrieben haben. Darin wird etwa ein Verzicht auf die geplanten «Hotspots Erholung und Natur» gefordert – diese sehen unter anderem Aufenthaltsflächen, Fusswege oder Veloabstellplätze vor. Sollte die Regierung und das Parlament nicht auf die Verzichtsforderung eingehen, hagelt es laut den Gegnern Einsprachen. Bis Ende Jahr will der Kanton entscheiden, welche Variante umgesetzt und im kantonalen Richtplan festgesetzt wird. Mit dem Start einer ersten Bauetappe wird nicht vor 2028 gerechnet.
Weitere Bauprojekte im Kanton Solothurn