Diese Bauprojekte beschäftigen den Kanton Basel-Stadt 2022
Das Fussballstadion St. Jakob Park wird umgebaut, die Lonza plant auf dem Lindenhof-Areal zwei neue Hochhäuser und auf dem Klybeck-Areal in Basel Nord soll ein neues Stadtquartier entstehen. Eine Übersicht zu Projekten in Basel-Stadt.
Fussballstadion St. Jakob Park wird saniert und umgebaut
Das Fussballstadion St. Jakob-Park in Basel wird umgebaut.
Nach 20 Jahren sei es Zeit, die Infrastruktur zu modernisieren, teilte die
Genossenschaft St. Jakob-Park als Eigentümerin Ende August mit. Um dies zu
erreichen, wurde mit dem FC Basel 1893 und dem Architekturbüro Herzog & de
Meuron das Projekt «Stadion+» erarbeitet. Im Rahmen des Projekts soll
unter anderem die heutige Fassade des «Joggeli» durch eine unterhaltsarme,
integrierte Gebäudehülle ersetzt werden. Diese wird dereinst auch die
vergrösserten Besucherplattformen überdachen und mit Photovoltaik-Modulen
ausgestattet sein. Damit soll der St. Jakob-Park seinen Eigenenergiebedarf
künftig decken können. Durch eine «Entflechtung der Fanströme» und verbesserte
Ein- und Ausgangssituationen soll die Sicherheit zudem verbessert werden. Die
Kosten für die Sanierungs- und Umbaumassnahmen werden auf 50 Millionen
Franken geschätzt. Davon kann die Genossenschaft aber nur rund fünf Millionen
tragen – die restlichen 45 Millionen sollen die beiden Halbkantone übernehmen.
Diese Finanzierungspläne sorgen aktuell allerdings für Kritik. Die Basler Regierungen
reagierten ebenfalls zurückhaltend auf die Pläne und wollen zunächst prüfen,
was machbar ist. Die Genossenschaft will das Projekt bis Ende 2027 umgesetzt
haben.
Weitere Bauprojekte im Kanton Basel-Stadt
Quelle: Lonza
Dank den drei punktuellen Bauten bleibt der dichtgrüne Parkrand erhalten und im Kern des Areals entsteht Raum für unterschiedlich gestaltete Platzsituationen sowie Grün- und Wiesenflächen mit Baumbepflanzungen.
Lonza plant zwei Hochhäuser auf Areal Lindenhof
Die Lonza AG plant auf ihrem Areal Lindenhof im Bereich Münchensteiner-, Lindenhof- und Nauenstrasse in Basel zwei neue Hochhäuser. Das Pharmaunternehmen hat dort seit 1963 seinen operativen Hauptsitz und will diesen mit dem Projekt auch langfristig stärken. Die Hochbauten sollen neben Gewerbeflächen rund 200 Mietwohnungen beinhalten und das bestehende, unter Denkmalschutz stehende 68 Meter hohe Lonza-Hochhaus auf dem Areal ergänzen, welches als Bürogebäude erhalten bleibt. Letzteres wurde von 1960 bis 1962 nach Entwürfen des Architekturbüros Suter & Suter realisiert und war einst das höchste Gebäude der Stadt Basel. Da der heutige Bebauungsplan für das Lindenhof-Areal inzwischen über 30 Jahre alt ist, soll ein neuer Bebauungsplan auf Basis eines Testplanungsverfahrens die Hochbauten ermöglichen. Dieser lag bis am 30. September öffentlich auf. Nicht ganz einverstanden mit den Ausbauplänen der Lonza ist der Basler Heimatschutz; er hat Einsprache erhoben und fordert, den Bebauungsplan aus «Gründen des Stadtbilds und des Denkmalschutzes» zu überarbeiten.
Weitere Bauprojekte im Kanton Basel-Stadt
Quelle: PD
Grundsätzlich soll auf dem ehemaligen Industrieareal ein «offener, grüner und durchmischter Stadtteil» mit Wohnungen für 8500 Menschen und Raum für 7500 Arbeitsplätze entstehen.
«Klybeck Plus»: Grünes Stadtquartier auf früherem Industrieareal
Im Zuge des Projekts «Klybeck plus» soll ein neues Stadtquartier auf dem gleichnamigen, 30 Hektaren grossen Industrieareal in Kleinbasel entstehen. Ende September präsentierten der Kanton Basel-Stadt und die Investoren Klybeq Swiss Life und Rhystadt der Beteiligungsgesellschaft Central Real Estate Holding das städtebauliche Leitbild. Grundsätzlich soll auf dem früheren Industrieareal ein «offener, grüner und durchmischter Stadtteil» mit Wohnungen für 8500 Menschen und Raum für 7500 Arbeitsplätze entstehen. Dazu kommen zwei Primarschulen sowie sieben Doppelkindergärten. Um die Geschichte des Areals als einstiges Industriequartier sichtbar zu machen, bleiben diverse Gebäude erhalten – neun Bauten und Ensembles wurden dazu als schutzwürdig inventarisiert, darunter das Produktionsgebäude K 90, die Ciba-Betriebskantine sowie Gründerzeit-Backsteinbauten entlang der Mauerstrasse. Geplant ist daneben als öffentliche Grünfläche auch eine neue «Klybeckmatte» sowie ein Biotop auf dem ehemaligen Bahn-Rangierplatz. Wie die Projektpartner mitteilten, dient das Leitbild als Grundlage für die weitere Planung. Vorgesehen ist eine «rollende bauliche Umsetzung» mit einem Realisierungshorizont von über 20 Jahren.
Weitere Bauprojekte im Kanton Basel-Stadt
Quelle: zvg Universitätsspital Basel
Visualisierung: So soll der Neubau des Klinikums 3 dereinst aussehen.
Grundlagen für Neubau des Klinikums 3 gelegt
Im Rahmen des 1,4 Milliarden Franken teuren Grossprojekts zur Weiterentwicklung des Campus Gesundheit plant das Universitätsspital Basel mehrere Erweiterungen und Erneuerungen. Kernprojekte sind dabei der Ersatzneubau für das Klinikum 2 am Petersgraben und der Neubau Klinikum 3 entlang der Schanzen- und Klingelbergstrasse. Der Neubau des Klinikum 3 wird nach Entwürfen von Herzog & de Meuron sowie Rapp Architekten realisiert und sieht einen 20 Meter hohen Sockelbau sowie einen 73 Meter hohen Turm vor. Darin werden dereinst komplexe ambulante Behandlungen sowie Funktions- und Laborbereiche Platz finden. Später sollen auch Forschungsräume hinzukommen. Eine erste Phase für den Neubau des KIinikums 2 soll in den Jahren 2022 bis 2028 realisiert werden. Dafür liegt bereits ein vom Grossen Rat genehmigter Bebauungsplan vor. Um den Neubau des Klinikum 3 in die bereits verabschiedete Klinikum-Gesamterneuerung integrieren zu können, musste die Basler Regierung Anfang Juli den bestehenden Bebauungsplan abändern. Gegen die öffentliche Planauflage betreffend der Änderungen ist eine Einsprache des Heimatschutzes eingegangen. Die Regierung hat dem Grossen Rat beantragt, die Einsprache abzuweisen. Der Bau des Klinikums 3 soll von 2024 bis 2030 erfolgen.
Weitere Bauprojekte im Kanton Basel-Stadt
Quelle: Burckhardt+Partner
Soll das neue Forschungsgebäude des Uni-Departements für Biomedizin dereinst aussehen.
Biomedizin-Neubau der Uni Basel wird teurer
Die Universität Basel plant auf dem Life-Science-Campus Schällemätteli in Basel ein neues Forschungsgebäude für das Departement Biomedizin (DBM). Der Neubau wird dereinst Platz für 900 Mitarbeiter 200 Studenten und 70 Forschungsgruppen bieten. Das Gebäude weist verteilt auf drei Untergeschosse, ein Erdgeschoss und acht Oberschosse eine Fläche von 37 000 Quadratmetern auf. Implenia wird das Projekt als Totalunternehmerin realisieren. Ursprünglich sollte der Neubau 212 Millionen Franken kosten. Mitte November gaben die Regierungen beider Basel aber bekannt, dass der Bau 153 Millionen teurer wird, als Gründe wurden unter anderem eine längere Ausführungsdauer, höhere Baupreise sowie die Teuerung genannt. Insgesamt kommt das Projekt damit auf Kosten von 365 Millionen Franken. Die Bauarbeiten sollen 2023 starten und bis 2028 abgeschlossen sein.
Weitere Bauprojekte im Kanton Basel-Stadt