Dienstleistungen statt Gemüse
Ende September starteten die Bauarbeiten zur Umnutzung der Markthalle Basel. Das 65-Millionen-Projekt umfasst die Sanierung der Kuppelhalle samt Randbauten und den Bau eines neuen Hochhauses.
Lange war unklar, was aus der im Jahr 1929 erbauten Markthalle in Basel werden sollte. Nun steht fest: In der Halle, in der bis 2004 der Gemüsegrossmarkt beheimatet war, entstehen Verkaufs-, Gastro- und Dienstleistungsflächen. Darüber hinaus werden rund 1100 Quadratmeter für öffentliche und private Veranstaltungen zur Verfügung stehen. Die Bauarbeiten haben am 28. September begonnen, wie die Bauherrin Allreal AG kürzlich bekannt gab. Sie hat dem Kanton Basel-Stadt die Markthalle mitsamt ihren Randbauten, die auf dem Steinentorberg stehen, für 19 Millionen Franken abgekauft. Auch das Gondrand-Gebäude, das zum Markhalle-Ensemble gehört und östlich von der Halle steht, hat die Allreal AG übernommen. Dieses Gebäude soll nun abgebrochen und durch einen Neubau, ein 14-geschossiges Hochhaus, ersetzt werden. Dort sind 47 Zweieinhalb- bis Dreieinhalb-Zimmer-Mietwohnungen sowie Flächen für Dienstleistung und Gewerbe geplant. Letztere sollen in den Sockelgeschossen entstehen.
Markthalle unter Denkmalschutz
Für Basel ist der Baubeginn ein wichtiges Ereignis, verfügt die Markhalle doch über einen grossen Identifikationscharakter. Dieser beruht vor allem auf dem achteckigen Kuppeldach, das aus acht Zentimeter dickem Beton besteht und mit einer Spannweite von 60 Metern das drittgrösste Europas ist. Kein Wunder also, bildet die Markthalle das Herzstück des Projektes. Doch bevor die Bauarbeiten für die geplanten Verkaufs-, Gastro- und Dienstflächen beginnen können, muss die gesamte Markthalle saniert werden – und zwar nach den Grundsätzen des Denkmalschutzes. Denn die Halle steht mitsamt ihren Randbauten unter Denkmalschutz. Dies war auch der Grund, warum mit der Umnutzung nicht wie geplant vergangenes, sondern erst dieses Jahr begonnen werden konnte.
Sanierung äusserst komplex
Wie die Allreal AG mitteilte erwiesen sich die Sanierung der Markthalle und die Unterbringung der Haustechnik im denkmalgeschützten Objekt als äusserst komplex. Um das Projekt mit der geforderten Sorgfalt, in der verlangten Qualität und unter Einhaltung der Auflagen realisieren zu können, sei deshalb mehr Zeit benötigt worden.Nun steht den Bauarbeiten aber nichts mehr im Wege. Als erstes werden die Elektro- und Wasserleitungen umgelegt, die Haustechnikinstallationen demontiert und ein Trafoprovisorium erstellt. Nach diesen Vorbereitungen beginnen die Abbrucharbeiten am Steinentorberg und am Gondrand-Gebäude. Die Bauarbeiten für das Hochhaus und die umfassende Sanierung der Markthalle werden im Frühling 2010 in Angriff genommen.Die Eröffnung der Markthalle und der Bezug der Wohnungen im Hochhaus sind für Frühjahr 2012 geplant. Die Bausumme beträgt rund 65 Millionen Franken. Die Markthalle sowie der Neubau des Hochhauses sollen den Minergiestandard erfüllen. (Florencia Figueroa)
Zeitplan
- Projektplanung:Januar 2007 bis Herbst 2007
- Baueingabe: November 2007
- Baubewilligung: Mai 2008
- Baubeginn: 28. September 2009
- Eröffnung Markthalle: Frühjahr 2012 (geplant)
- Bezug Wohnhochhaus: Frühjahr 2012 (geplant)
(pd)