08:23 BAUPROJEKTE

Bogen der Trimbacherbrücke bei Olten SO bleibt erhalten

Teaserbild-Quelle: PD

Die Trimbacherbrücke, die Olten und Trimbach verbindet, soll 2028 erneuert werden. Im Rahmen eines Projektwettbewerbs setzte sich das Siegerprojekt «Sepia» durch. Anstatt die über 110 Jahre alte Brücke abzureissen, sieht das Projekt deren Erhalt vor.

Neue Trimbacherbrücke bei Olten und Trimbach Solothurn

Quelle: PD

Visualisierung: So soll die Trimbacherbrücke nach ihrer Erneuerung aussehen.

Die Trimbacherbrücke wurde 1912/13 erbaut und war damals mit ihrer Spannweite von 82 Metern eine der längsten Stahlbeton-Bogenbrücken Europas. Trotz des 2004 rückgebauten ursprünglichen Fahrbahnträgers sei das Bauwerk noch immer von hohem baukulturellem Wert und habe einen einmaligen Charakter, teilte der Kanton Solothurn am Freitag mit. Sie ist zudem im Bundesinventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz von nationaler Bedeutung (ISOS) eingetragen.

Die Brücke befindet sich allerdings seit einigen Jahren in einem schlechten Zustand. Weiter entspricht der heutige Brückenquerschnitt mit je einer Fahrspur und einem Gehweg pro Fahrtrichtung nicht mehr den aktuellen Anforderungen. Deshalb wurde Ende 2023 eine Ingenieurausschreibung für einen Brückenneubau durchgeführt. Der Übergang sollte für das Verkehrskonzept breiter werden. Eine Wiederverwendung des Bogens wurde aber nicht gänzlich ausgeschlossen.

Das kantonale Amt für Verkehr und Tiefbau (AVT) suchte im anonymen Projektwettbewerb Vorschläge für den Ersatzneubau der Trimbacherbrücke einschliesslich dem Rückbau der bestehenden Brücke. In einem mehrteiligen Verfahren wurden sechs Planungsteams selektioniert. Nun steht das Siegerprojekt fest. Gewonnen hat laut Mitteilung der Beitrag «sepia» des Büros Fürst Laffranchi Bauingenieure GmbH. 

Brückenbogen bleibt erhalten 

Der Entwurf habe hinsichtlich der Qualität des Bauwerks, wasserbaulichen Aspekten, der Gestaltung, Wirtschaftlichkeit, Realisierbarkeit und Verkehrsführung sowie der statisch-konstruktiven Konzeption und Innovation das Rennen gemacht, heisst es weiter. Im Siegerprojekt werden der bestehende Bogen und die Widerlager nicht abgebrochen, sondern verstärkt, instandgesetzt und weiterverwendet. Dies habe die Jury hinsichtlich Nachhaltigkeit und dem sorgfältigen Umgang mit der bestehenden Substanz überzeugt.

Modell neue Trimbacherbrücke Olten Trimbach

Quelle: PD

Modell: Die Perspektive der Stützen verändert sich mit der Bewegung des Betrachters.

Die verbreiterte Brücke hat eine luftige Form und bietet interessante Blickwinkel, die sich beim Näherkommen verändern. Im Modell sei deutlich zu erkennen, wie sich die Perspektive der Stützen mit der Bewegung des Betrachters verändere, heisst es weiter. Der Erhalt des baukulturellen Werts der bestehenden Brücke wurde in hohem Masse gewürdigt und der Entwurf «Sepia» daher einstimmig zum Siegerprojekt gekürt. 

Bauzeit lediglich ein Jahr 

Das Siegerprojekt weist laut Kanton auch die niedrigsten Baukosten und die kürzeste Bauzeit von allen Wettbewerbsbeiträgen auf. Gemäss der Grobkostenschätzung liegt der Kostenrahmen zwischen vier und sieben Millionen Franken. Die geschätzte Bauzeit beträgt lediglich ein Jahr, wobei die Sperre der Brücke weniger als ein halbes Jahr dauern soll. 

Ab 2025 sollen das Vor- und das Bauprojekt erarbeitet und die Kosten detailliert ermittelt werden. Frühestmöglicher Baubeginn ist gemäss Mitteilung im Jahr 2028. Für den Fuss- und Veloverkehr soll es während der Bauzeit immer eine provisorische Querungsmöglichkeit über die Aare geben. Der motorisierte Verkehr wird über die Bahnhofs- und die Rankwoogbrücke umgeleitet. (mgt/pb)

Neue Trimbacherbrücke bei Olten und Trimbach Solothurn

Quelle: PD

Visualisierung: Der bestehende Bogen und die Widerlager der alten Brücke werden verstärkt, instandgesetzt und weiterverwendet.


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