BLS: Gesamtstrecke im Lötschberg-Scheiteltunnel wird doch betoniert
Jetzt wird doch die gesamte Fahrbahn des Lötschberg-Scheiteltunnels zwischen Kandersteg BE und Goppenstein VS betoniert. Dies hat die BLS bekannt gegeben. – Wegen eines Streits mit dem Sanierungsunternehmen hatte die BLS die Sanierung letzten Herbst abgespeckt: Die BLS und die mit der Tunnelsanierung beauftragte Firma waren sich ob einer Interpretation des Werkvertrags uneins.
Schliesslich einigten sich die Unternehmen auf einen Kompromiss. Dieser sah vor, die letzten 1,3 Kilometer nicht mit der neuen Fahrbahn auszurüsten. Nach Gesprächen mit dem Bundesamt für Verkehr (BAV) und nach einer neuen Einschätzung hat die BLS aber nun entschieden, den Lötschberg-Scheiteltunnel doch auf der gesamten Länge mit einer modernen Betonfahrbahn auszustatten, wie die BLS heute Montag mitteilte. Mit dem Entscheid entspreche die BLS auch dem Wunsch aus der Politik und der Verwaltung.
Gemäss BLS war damals der Beschluss, den Südabschnitt in Schotter zu belassen, ein wirtschaftlicher. Zu diesem Zeitpunkt lag dem Bahnunternehmen das Angebot des Sanierungsunternehmens vor, für 25 Millionen Franken den Südabschnitt in fester Betonfahrbahn auszurüsten. Dieses war für die BLS zu teuer, wie das Unternehmen der Nachrichtenagentur Keystone-SDA auf Anfrage schriftlich mitteilte. Laut aktuellen Kostenschätzungen geht die Bahn von Kosten von rund 13 Millionen Franken aus.
Erneute Auschreibung des Projekts?
Mit welchem Unternehmen die BLS den Südabschnitt sanieren will, legt sie nun fest. Zur Diskussion stehen allfällige Verhandlungen mit der bereits mit der bisherigen Sanierung betrauten ARGE oder eine Neuausschreibung. Wie der Medienmitteilung weiter zu entnehmen ist, dauern die Sanierungsarbeiten nun aber voraussichtlich bis Ende 2024, somit rund ein Jahr länger als vorgesehen. Die BLS will versuchen, die Auswirkungen auf den Zugsverkehr so gering wie möglich zu halten. (sda/mai)